AMS-Osram-Aktie: Wie geht es nach dem Konzernumbau weiter?
Die Aktie von AMS-Osram (WKN: A118Z8) sorgt bei Aktionären für Entsetzen. Nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das vierte Quartal sowie des Geschäftsjahres 2022 stürzte sie um rund -20% auf aktuell 7,55 € ab. Was können Anleger zukünftig erwarten?
Die AMS-Osram AG ist in der Entwicklung und Herstellung von hochleistungsfähigen Sensorlösungen und Beleuchtungsmodulen tätig. 2019 übernahm AMS den deutschen Osram-Konzern und firmiert seitdem unter dem heutigen Namen. Neben dem Hauptsitz im österreichischen Premstätten besitzt das Unternehmen weltweit zahlreiche Niederlassungen. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,96 Milliarden €.
Transformationsprozess abgeschlossen
Nachdem der Sensor- und Beleuchtungs-Spezialist den breit aufgestellten Osram-Konzern übernommen hat, musste er einen Unternehmenskern und zu veräußernde Geschäftsfelder definieren. Im Übernahmevertrag hat das Unternehmen eine schonende Ausgliederung vereinbart.
Diesen Konsolidierungsprozess hat AMS-Osram mit der letzten Veräußerung der Beleuchtungstochter Traxon nun beendet. Die Kernfelder des heutigen Konzerns sind optische Sensorlösungen im Consumer- und Medizinbereich sowie in der Autoindustrie.
Schwache Geschäftszahlen
AMS bezeichnet seine Zahlen für das vierte Quartal sowie das gesamte Geschäftsjahr als zwar solide. Für Anleger sind sie offensichtlich aber nicht zufriedenstellend im Vergleich zum Vorjahr, auch wenn dieser wegen des anhaltenden Konsolidierungsprozesses wenig aussagefähig ist.
So sank der Umsatz für das Gesamtjahr um -4% auf 4,8 Milliarden €. Das operative EBIT reduzierte sich ebenfalls um -6% auf 86 Millionen €. Daraus ergibt sich eine EBIT-Marge von 7,3%. Stärker fiel der Rückgang beim Nettoergebnis aus: Es halbierte sich fast auf 29 Millionen €.
Die Zahlen lagen zwar im Bereich der prognostizierten Werte, dennoch machte das anspruchsvolle zweite Halbjahr dem Unternehmen zu schaffen.
Der CEO Alexander Everke kommentiert das abgelaufene Geschäftsjahr so:
2022 war ein anspruchsvolles Jahr für den globalen Halbleitersektor und negative Konjunkturtrends prägen die Situation in unseren Endmärkten auch zu Beginn des Jahres 2023. Angesichts der Ungleichgewichte in den Lieferketten der Automobilindustrie, der gedämpften Nachfrage im Consumer-Markt, der volatilen Entwicklung in der Region China und des erheblichen Inflationsdrucks durch den Ukraine-Krieg konnten wir 2022 insgesamt solide Ergebnisse erzielen.
Ausblick verhalten
Die schlechtere Entwicklung dürfte sich bis weit ins erste Halbjahr fortsetzten. Dementsprechend vorsichtig fiel die Prognose für das erste Quartal aus.
Der Umsatz soll demnach in einer Spanne von 0,9 bis 1 Milliarde € liegen. Bei der operativen EBIT-Marge erwartet man einen Wert zwischen 4 und 7%.
Vorstandswechsel geplant
Alexander Everke verlässt nach sieben Jahren den Konzern Ende März vorzeitig. Seine Nachfolge übernimmt der bisherige Leonie-Chef Aldo Kamper, der zuvor lange Jahre im Management von Osram tätig war.
Everke managte die Konsolidierung des Konzerns und die Übernahme, für die er vielfach kritisiert wurde. Mit dem neuen CEO an der Spitze dürfte für das österreichische Unternehmen auch eine neue Ära beginnen.
Wie wird sich die Aktie von AMS-Osram weiterentwickeln?
Mit der Übernahme von Osram begann die negative Kursentwicklung der AMS-Osram-Aktie. Da viele Teile von Osram nicht zu den Kernfeldern gehörten, musste der Vorstand einen langwierigen Konsolidierungskurs einschlagen, der nun abgeschlossen scheint.
Ein zweiter Aspekt ist die hohe Abhängigkeit des Konzerns von Apple. Mit der Übernahme haben die Österreicher diese Abhängigkeit zwar verringert; der US-Tech-Riese ist jedoch immer noch der mit Abstand größte Kunde des Sensorherstellers. Das Problem dabei ist, dass Apple strenge Preisvorgaben diktiert.
Da im ersten Halbjahr keine Verbesserungen zu erwarten sind, dürfte sich dies auch beim Aktienkurs niederschlagen.
Volatilität bleibt bestehen
Meiner Meinung nach eignet sich die AMS-Osram-Aktie in der jetzigen Situation nicht als ein aussichtsreiches Investment. Das sehen auch die Analysten so: Die Mehrzahl hat sie auf „Neutral“ eingestuft. Der Aktienkurs dürfte sich weiterhin in einer Bandbreite von 6 bis 10 € bewegen.
Es fehlt die Aufbruchdynamik im Markt und beim Unternehmen. Anleger sollten das nächste Quartal und den Antritt des neuen CEO abwarten. Dann dürfte man mehr über die zukünftigen Aussichten des Unternehmens erfahren.
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