Andritz-Aktie: Allzeithoch erreicht – was nun?
Die Andritz-Aktie (WKN: 632305) reagiert heute auf die hervorragenden Geschäftszahlen für 2022 mit einem deutlichen Anstieg von +7,5%. Aktuell notiert das Papier auf einem neuen Allzeithoch von 63,20 €. Kaufen, verkaufen oder halten – was ist jetzt für Anleger ratsam?
Andritz ist ein weltweit agierender Technologiekonzern. Das Unternehmen entwickelt Produktionssysteme und industrielle Prozesslösungen, maßgeschneidert für seine Kunden. Die Kunden kommen aus allen Branchen. Wegen des hohen Know-how sind die Produkte sehr gefragt. Das Unternehmen agiert in vielen Ländern über Niederlassungen, der Hauptsitz befindet sich in Graz in Österreich. Die Marktkapitalisierung beträgt 6,5 Milliarden €.
Rekordwerte erreicht
Der Geschäftsbericht ist von neuen Rekordwerten in der Unternehmensgeschichte geprägt. Der Jahresumsatz stieg um 16,7% gegenüber dem Vorjahr auf 7,5 Milliarden €. Hierzu trugen alle vier Geschäftsbereiche und aller Märkte dazu bei.
Auch bei den Erträgen wurden neue Rekorde erzielt. Das operative EBITDA landete bei 648,5 Millionen €, dies entspricht einem Anstieg von 18,7%. Und zuletzt verbesserte sich auch das Konzernergebnis um 25,1% auf 402,6 Millionen €.
Dem österreichischen Anlagenbauer ist es gelungen, neben einer Volumenzunahme auch die gestiegenen Kosten an seine Kunden in Form von höheren Verkaufspreisen weiterzugeben.
Der Vorstandsvorsitzender Dr. Joachim Schönbeck kommentiert das Jahr so:
Die Geschäftsentwicklung 2022 und auch Anfang 2023 ist angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen außerordentlich positiv. Das Andritz-Team hat den Herausforderungen durch den Krieg in der Ukraine, Reisebeschränkungen und Lieferkettenproblemen erfolgreich getrotzt. Andritz beweist eine sehr robuste Wachstumskraft und gute Ergebnisqualität.
Weiteres Wachstum erwartet
Getragen von dieser guten Entwicklung und dem hohen Auftragsbestand von rund 10 Milliarden € erwartet der Konzern weiteres profitables Wachstum beim Umsatz und Ergebnis.
Bis 2025 will man mehr als die Hälfte des Umsatzes aus Anlagen und Leistungen erzielen, die zum nachhaltigen Wirtschaften beitragen. Bei der Nachhaltigkeit ist Andritz ebenfalls gut aufgestellt.
Der Anlagenbau für eine Giga-Lithium-Ionen-Fabrik dürfte neue Perspektiven für das Grazer Unternehmen eröffnen. Dieses Geschäftsfeld ist ein absoluter Zukunftsmarkt.
Aktionäre am Erfolg beteiligt
Die Dividende für 2022 wird kräftig angehoben. Von 1,65 € wird sie erhöht auf 2,10 €, dies entspricht einer momentanen Rendite von 3,3%.
Wie geht es mit der Andritz-Aktie weiter?
Das ist schwierig zu sagen. Einerseits rechtfertigen die guten Zahlen und der positive Ausblick einen weiteren Kursanstieg. Die aktuelle Marktkapitalisierung ist für solch ein erfolgreiches und profitables Unternehmen nicht sehr hoch.
Andererseits muss man die bisherige Kursentwicklung analysieren. Seit Oktober ist der Kurs um +45% auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Eine Korrektur wird daher immer wahrscheinlicher, in diesem Artikel bin ich darauf bereits eingegangen.
Kurskorrektur abwarten
Für mich sind die jetzigen Notierungen keine guten Kaufkurse, der Anstieg in dieser kurzen Zeit war zu stark. Nach einer Korrektur ergibt sich wieder eine solide Basis für weitere Kurssteigerungen.
Mittelfristig erwarte ich höhere Kurse bis ca. 70 €, das entspricht einer Marktkapitalisierung von 6,9 Milliarden €. Dieser Wert ist nicht übertrieben hoch.
Diese Erwartung teilen auch viele Analysten. Raiffeisen Research rechnet mit fairen Kursen von 69 €, Warburg erwartet 65 €.
Was ganz klar für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von aktuell 3,3%.
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