Andritz-Aktie: Jetzt noch einsteigen?
Die Andritz-Aktie (WKN: 632305) befindet sich seit Oktober 2023 in einem langfristigen Aufwärtstrend und steht aktuell bei 57,80 €. Damit ist der Kursrückgang seit März letzten Jahres wieder weitestgehend aufgeholt. Bietet die Aktie nach dieser Erholung weiteres Potenzial?
ℹ️ Andritz vorgestellt
- Die Andritz AG ist ein weltweit agierender Technologiekonzern im Bereich von Ausrüstung, Systemen, Service und Digitalisierung.
- Die Produktionsanlagen werden auf die Kunden speziell zugeschnitten, der Konzern beliefert Kunden in allen Branchen.
- Neben dem Hauptsitz in Graz unterhält das österreichische Unternehmen rund 280 Standorte in mehr als 80 Ländern.
- Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 5,7 Milliarden €.
Mittelfristige Prognose angehoben
Auf dem Capital Markets Day 2024 teilte der Grazer Technologiekonzern mit, dass die mittelfristigen Geschäftsziele erhöht werden. Grund hierfür ist die hohe derzeitige und zukünftig erwartete Nachfrage.
Der Umsatz soll 2026 mehr als 10 Milliarden € betragen. Die EBITA-Marge wird über 9% liegen und beim Konzernergebnis werden mehr als 6% vom Umsatz erwartet – also mindestens 600 Millionen €. Ebenfalls soll die M&A-Strategie weiter fortgesetzt werden. Hier liegt der Schwerpunkt bei Service und Digitalisierung.
Die Verbesserung der Geschäftslage dürfte darauf basieren, dass der Eintritt in die Erzeugung von grünem Wasserstoff (Erzeugung mit erneuerbarer Energie) im zweiten Quartal 2023 gelungen ist, und im dritten Quartal seitens der Salzgitter AG ein Großauftrag zur Errichtung einer großen Produktionsanlage hierfür erfolgte.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde die Prognose sehr allgemein gefasst. Demnach wird mit einem deutlichen Anstieg bei Umsatz und Ertrag gerechnet.
Geschäftsverbesserung fortgesetzt
Wie aus dem am 2. November veröffentlichten Quartalsbericht ersichtlich wird, setzte sich die gute Geschäftsentwicklung der Vorquartale auch im dritten Quartal fort. Der Umsatz im dritten Quartal stieg um 11,3% auf 2,1 Milliarden € gegenüber dem Vorjahreszeitraum an. Hierzu trugen alle vier Geschäftseinheiten bei. Auf Sicht der ersten neun Monate verbesserte sich der Umsatz um 19% auf 6,2 Milliarden €.
Die Ertragslage konnte ebenfalls deutlich gesteigert werden. Das operative EBITDA im dritten Quartal verbesserte sich um 15% auf 176,4 Millionen €. Auf Neun-Monats-Sicht stieg es um 19% auf 509 Millionen €. Die EBITA-Marge stieg um 3 Basispunkte auf 8,4%. Unterm Strich verblieb in den ersten neun Monaten ein Konzernergebnis von 346,1 Millionen € – ein Jahr zuvor lag es bei 262,3 Millionen €.
Diese Entwicklung dürfte sich im vierten Quartal fortsetzen. Die Zahlen sind noch nicht veröffentlicht. Insgesamt befindet sich der Anlagenbauer in einer starken Wachstumsphase.
Besteht jetzt noch Potenzial?
Der Kursrückgang im letzten Jahr beruhte nicht auf der Geschäftsentwicklung, sondern auf der damaligen allgemeinen Börsenschwäche. Somit ist die Kurserholung gerechtfertigt.
Die gemeldeten Daten bis 2026 sind im Hinblick auf das bisher Erreichte zu relativieren. Wenn sich die Geschäftsverbesserung wie bisher fortentwickelt, sind diese Zielwerte gut zu erreichen. Dennoch zeigen sie, dass das Unternehmen mit keinem Einbruch rechnet.
Meiner Meinung nach besitzt die Aktie weiteres Potenzial, den fairen Wert sehe ich bei 65 €. Allerdings sollte vor einem Investment erst eine Konsolidierung abgewartet werden. Dass die Aktie unterbewertet ist, sehen auch die meisten Analysten so. Deren mittlerer Zielkurs liegt bei 71 €.
Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von aktuell 3,6%.
Mein Fazit: Anleger sollten vorerst eine Kurskorrektur abwarten.
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