Anheuser-Busch-Aktie: Trotz aller Probleme ein Kauf?
Anheuser-Busch InBev (WKN: A2ASUV) ist nach den Kontroversen um die Marke Bud Light und dem Boykott seiner Produkte in wirklich arge Bedrängnis geraten. Ist die Aktie aber gerade wegen des Skandals ein Kauf?
Die Anheuser-Busch InBev (WKN: A2ASUV) ist weltweit in der Herstellung, dem Vertrieb und dem Verkauf von Bier, alkoholischen Getränken und Erfrischungsgetränken tätig. Es bietet ein Portfolio von rund 500 Biermarken an, darunter vor allem Budweiser, Corona und Stella Artois, Beck’s, Hoegaarden, Leffe und Michelob Ultra. Das Unternehmen wurde 1366 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Leuven, Belgien. An der Börse hat die Aktie eine Marktkapitalisierung von 111 Milliarden US$.
Billiger als Wasser
Anheuser-Busch ist seit der Kontroverse um Dylan Mulvaney in arge Probleme geraten. Das zeigt sich nicht nur am Aktienkurs, sondern auch an den vielen unverkauften Bierdosen in den USA. Inzwischen hat Bud Light nämlich nicht nur seine Marktstellung verloren, sondern ist auch noch teilweise billiger als Wasser.
Die New York Times berichtete kürzlich, dass in Pennsylvania eine 30er-Packung Miller Lite für 24,99 US$ verkauft wird. Im Gegensatz dazu kostet eine 30er-Packung Bud Light nach den aktuellen Rabatten nur 8,99 US$.
Skandal als Kaufchance?
Seit Mai hat die Aktie auch deswegen um -17% verloren und immer mehr Analysten raten zum Verkauf des Papiers. Allerdings können Anleger die Krise bei dem Unternehmen auch als Chance begreifen, wie eine Studie von Mitch Collett, einem Analysten der Deutschen Bank, zeigt. Dieser schrieb in einer Auswertung:
Wir glauben, dass die jüngste Underperformance einen dauerhaften Rückgang des US-Geschäfts von ABI bedeutet. Unsere firmeneigenen Umfragedaten deuten darauf hin, dass dieser Gegenwind wahrscheinlich nachlassen wird, auch wenn wir nicht damit rechnen, dass sich das US-Geschäft jemals vollständig von seinen aktuellen Herausforderungen erholen wird.
Aus diesem Grund sieht der Marktbeobachter die Aktie zwar nicht zu alten Hochs zurückkehren, geht aber zumindest von einer stückweisen Erholung des Aktienkurses aus. Collett stufte den Wert deshalb von „Halten“ auf „Kaufen“ und das Kursziel von 64 US$ auf 65 US$ hoch. Dies entspricht immerhin vom aktuellen Niveau einer Upside von fast +15%.
Tipp: An der Seitenlinie bleiben
Allerdings sollten Anleger vorsichtig sein und keineswegs auf eine sehr schnelle Erholung des Aktienkurses bauen. Anheuser-Busch mag sich zwar langfristig gesehen etwas fangen, doch wie es bis dahin mit dem Kurs weitergeht, ist nicht absehbar.
Auch der Umstand, dass die Aktie trotz Absatzproblemen und eines hohen Schuldenberges noch mit einem Forward-KGV von 18 bewertet ist, lädt nicht zum Kauf ein. Für Anleger heißt es daher aus meiner Sicht trotzdem, weiter an der Seitenlinie zu bleiben.
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