Antofagasta-Aktie: Hier lockt eine gute Dividende

Matthias Schulze
21.10.22

Der mittelgroße Kupferproduzent Antofagasta (WKN: 863578) hat seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und Analysten und Investoren mit einer stark angezogenen Kupferproduktion überrascht. Am Markt fiel die Reaktion mit +3% hingegen überschaubar aus. Sollten Anleger jetzt zuschlagen?

Antofagasta ist ein chilenischer Bergbau- und Logistikkonzern mit Sitz in London, Großbritannien. Das Unternehmen ist nach dem Minendistrikt im Norden Chiles benannt, wo sich das operative Geschäft konzentriert. Daneben betreibt der Konzern eine eigenständige Transportsparte, die Schienen- und LKW-Dienstleistungen anbietet. Die Marktkapitalisierung des Konzerns liegt zurzeit bei 11 Milliarden Britischen Pfund (ca. 12,6 Milliarden €).

Die Bären behalten die Oberhand

Im Chart von Antofagasta deutet sich eine Rezession der Weltwirtschaft an. Im ersten Monat des Ukraine-Kriegs konnten die Papiere noch punkten. Chile ist weit weg von allen geopolitischen Problemen der Gegenwart und produziert das wichtigste Metall der Weltwirtschaft: Kupfer. Das bescherte dem Konzern ein Jahreshoch bei 1.782 Pence.

Mit diesem Höhenflug endete ein Doppelhoch, das sich von Mai 2021 bis März 2022 formierte. Seitdem fiel die Aktie um mehr als -40%. Ein Boden hat sich im Juli bei 971 Pence gebildet. Bisher hält diese starke Unterstützungszone und die Anteilscheine von Antofagasta konnten wieder etwas Land gewinnen. Nach den Quartalszahlen sortierte sich die Aktie bei der Marke von 1.110 Pence ein.

Los Pelambres ist wieder am Start

Analysten und Investoren staunten nicht schlecht, als das Management von Antofagasta sein Zahlenwerk für das abgelaufene Quartal vorstellte. Gegenüber dem Vorquartal legte die Kupferproduktion um +40% auf 181.900 Tonnen zu. Die Goldproduktion stieg um 30% auf 46.900 Unzen. Auch die Förderung von Molybdän, einem beliebten Metall zur Legierung von Stahl, verbesserte sich um 30 Prozentpunkte auf 6.600 Tonnen.

Der CEO von Antofagasta, Iván Arriagada, begründete die positive Entwicklung folgendermaßen:

Wie wir im letzten Quartal prognostiziert haben, hat sich die Produktion im dritten Quartal aufgrund einer höheren Wasserverfügbarkeit und einer steigenden Durchlaufleistung bei Los Pelambres sowie höherer Erzgrade bei Centinela signifikant verbessert.

Los Pelambres ist die Einzige der vier Kupferminen, die sich nicht in der nördlichen Region Antofagasta, sondern in Zentralchile befindet.

Sinkende Kosten und steigende Produktion

Erfreulich ist die Entwicklung auf der Kostenseite: Gegenüber dem Vorquartal sanken die Produktionskosten für das rote Metall von 1,90 US$ auf 1,66 US$. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 12%. Gleichzeitig wurde das „Cost and Competitiveness Programme“ gestartet, mit dem jährlich 50 Millionen US$ eingespart werden sollen.

Außerdem bestätigte CEO Iván Arriagada die Prognose von 640.000 bis 660.000 Tonnen Kupfer für das laufende Jahr. Allerdings siedelte er die Produktionsmenge am unteren Ende der Ergebnisspanne an. Dafür soll 2023 die Förderkapazität auf 670.000 bis 710.000 Tonnen Kupfer ausgeweitet werden. Grund ist die baldige Fertigstellung der Entsalzungsanlage in Los Pelambres.

Risiken lauern in der Jurisdiktion

Das größte Risiko ist zurzeit die Jurisdiktion, in der Antofagasta operiert: Chile. In dem südamerikanischen Land wurde am 4. September eine neue Verfassung per Volksentscheid mehrheitlich abgelehnt. Das Problem: Die neue Verfassung betrifft auch die Arbeitsbedingungen und die Steuerlast für Bergbauunternehmen. Bis die Regierung eine für alle Seiten akzeptable Lösung findet, hängt das Land in der Schwebe.

Fazit: Interessant für Langfrist-Investoren

Die Aktie von Antofagasta ist ein spannendes Kupfer-Investment für Anleger mit einem Zeithorizont von fünf Jahren und länger. Wer hier investiert, kann sich an den Puls einer wieder erstarkenden Weltwirtschaft heften. Allerdings reagiert das rote Metall auch als Erstes auf eine fallende Nachfrage, wenn die wichtigsten Volkswirtschaften kontrahieren. Nicht umsonst spricht man im Englischen von „Doctor Copper“ als Barometer für die Gesundheit der Weltwirtschaft.

Kommen wir zur wichtigsten Frage: Ist die Aktie jetzt ein Kauf? Mit einem KGV von 14 erscheint das Unternehmen leicht unterbewertet. Allerdings sind andere Kupferproduzenten erschwinglicher. Freeport McMoRoan (WKN: 896476) hat ein KGV von 8,5, der Bergbauriese BHP (WKN: 8500524) kommt auf ein KGV von 6 und die polnische KGHM (WKN: 908063) liegt bei 2. Lediglich der amerikanische Kupferproduzent Southern Copper (WKN: A0HG1Y) ist ähnlich teuer mit einem KGV von 12,3.

Wen das nicht stört, kann sich aktuell über eine Dividendenrendite von 9,5% freuen. Außerdem ist die EBITDA-Marge sagenhaft. Im letzten Jahr lag sie bei 67% und war damit höher als bei den zuvor erwähnten Konkurrenten.

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