Apontis-Aktie: Bietet der Kursrückgang Chancen?

Die Aktie von Apontis Pharma (WKN: A3CMGM) verliert am Freitag -2,2% und steht aktuell bei knapp 7 €. Damit beträgt der Gesamtrückgang seit dem Hoch im Mai bei rund 9,50 € knapp -25%. Dies sollte nicht überbewertet werden, viel wichtiger ist, dass der Kurseinbruch im zweiten Halbjahr 2023 wieder vollkommen aufgehoben ist. Wie sind die Zukunftsaussichten der Aktie?

Restrukturierung greift

Die vom neuen CEO Bruno Wohlschlegel 2023 eingeleitete Restrukturierung greift immer mehr. Nachdem das erste Quartal bereits eine deutliche Ertragsverbesserung aufgezeigt hatte, verstärkte sich dieser Trend im zweiten Quartal deutlich.

Grundlage hierfür ist, dass die Personalkosten deutlich niedriger ausfielen. Im Rahmen von Abfindungen wurde die Mitarbeiterzahl an die neue Ausrichtung der Unternehmensstruktur angepasst. Die Anzahl der Kunden (Ärzte, Apotheken und Gesundheitszentren) wurde von 23.000 auf rund 10.000 deutlich reduziert. Somit erfolgt eine Konzentration auf profitable Kundenkontakte.

Darüber hinaus wurden erste erfolgreiche Vereinbarungen mit Krankenkassen abgeschlossen. Diese sind für die Zukunft ein wichtiger Multiplikator.

Ertragslage überproportional verbessert

Wie beschrieben, wirken sich die ergriffenen Maßnahmen immer positiver auf die Ertragslage aus. Beim operativen EBITDA in den ersten Monaten wurde aus einem Verlust von 4 Millionen € im Vorjahr ein Gewinn von 2,1 Millionen €. Auch beim Nettogewinn fand der Swing statt. Aus einem Verlust wurde ein Gewinn von 0,7 Millionen €.

Der Umsatz verbesserte sich im ersten Halbjahr um 19,4% auf 22,7 Millionen €. Der Anteil der Single Pills lag bei 17,9 Millionen € – dies entspricht einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr von 48,4%. Der prozentuale Anstieg ist jedoch insgesamt zu relativieren, da im Vorjahreszeitraum Lieferengpässe bestanden.

Dennoch ist eine deutliche Verbesserung der Geschäftsentwicklung eingetreten.

Prognose bestätigt

Die im April erhöhte Prognose wurde bestätigt. Demnach wird mit einem Umsatz von 50,7 Millionen € gerechnet. Beim EBITDA stehen 3,3 Millionen € auf dem Zettel. Obwohl bereits 2,1 Millionen € im ersten Halbjahr erreicht wurden, wird der Betrag nicht erhöht. Hierfür verantwortlich sind höher geplante Kosten im Vertrieb und Marketing.

Die Zusammenarbeit mit Novartis werde sich laut Unternehmensangaben sehr positiv auswirken. Die Anzahl der Single Pills erhöhte sich um drei auf insgesamt 18.

Potenzial vorhanden

Der Kursrückgang ist positiv zu werten. Dadurch wurde der Druck aus der Aktie genommen, und das schafft wieder eine günstigere Einstiegsbasis. Die derzeitige Marktkapitalisierung von 60 Millionen € ist im Hinblick auf die zukünftige Geschäftsentwicklung niedrig. Die Ertragslage dürfte sich weiter verbessern. Das Eigenkapital per Ende Juni wurde mit rund 31 Millionen € ausgewiesen, der Kassenbestand liegt bei 16 Millionen €.

Mittelfristig halte ich weiterhin Kurse von 12 € für realistisch. Die Analysten sind deutlich zuversichtlicher. Hauck & Aufhäuser mit 16 €, First Berlin mit 17 € und Warburg Research mit 20 € halten die Aktie derzeit für deutlich unterbewertet.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet wieder gute Einstiegschancen. Der Nebenwert eignet sich ideal als Depotbeimischung.