Apple-Aktie: Alles andere als enttäuschend

Die Apple-Aktie (WKN: 865985) verlor gestern gut 2% im US-Handel und auch am Freitagvormittag deutet sich kein Kursplus an den europäischen Börsen an. Fielen die Quartalszahlen des IT-Giganten so schwach aus und wie könnte es mit dem Kurs weitergehen?

Umsatzplus in fast allen Bereichen

Wie bereits zuvor alle anderen Big Tech Konzerne hat auch Apple sehr gute Quartalszahlen geliefert, die über den Erwartungen der Analysten lagen. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 lag der Umsatz bei 94,9 Milliarden US$ und der bereinigte Gewinn je Aktie bei 1,64 US$. Damit übertraf Apple ganz leicht die Konsensschätzung der Analysten von 94,6 Milliarden bzw. 1,60 US$.

Besonders positiv zu sehen ist die Umsatzentwicklung beim iPhone. Offenbar hat das im September eingeführte neue iPhone 16 den Geschmack der Smartphone-User weltweit getroffen. Die Verkaufserlöse stiegen gegenüber dem Vorjahr um 6% auf 46,2 Milliarden US$. Mit einem Umsatzanteil von knapp 50% ist das iPhone immer noch das mit Abstand wichtigste Produkt der Tech-Riesen.

Aber auch das Service-Business, zu dem unter anderem der App Store, Apple Care, Music, TV und auch die iCloud zählen, wird für den Konzern immer wichtiger. Der Umsatz dieser Sparte stieg im abgelaufenen Quartal um 12% auf 25,0 Milliarden US$.

Ebenso lieferte der Verkauf anderer mobiler Geräte einen Beitrag zum Umsatzwachstum. Der Umsatz mit iPads erhöhte sich angesichts der zur Jahresmitte vorgestellten neuen Modelle um 8% auf 6,95 Milliarden US$ und die Erlöse mit Mac-Computern stiegen um 2% auf 7,74 Milliarden US$, vor allem aufgrund starker Verkaufszahlen des neuen MacBook Air.

Einziger Wermutstropfen in den Quartalszahlen: Das Segment Wearables, zu dem die Apple Watch und die AirPods zählen, verzeichnete einen Umsatzrückgang von 3% auf 9,04 Milliarden US$.

Ein Berg an Cash

Apple bestätigte seine Quartalsdividende in Höhe von 0,25 US$ je Aktie. Mit einer Dividendenrendite von ca. 0,4% ist Apple aber nach wie vor kein Dividendenstar unter den Tech-Unternehmen.

Aber das kann ja noch werden. Die Produkte des Tech-Konzerns sind unglaubliche Cash Cows, was Apple einen aktuellen Bestand an liquiden Mitteln von fast 157 Milliarden US$ einbringt. Bei dieser komfortablen Cash-Ausstattung dürfte es den Konzern auch kaum jucken, dass er von der EU zu einer Steuernachzahlung von über 10 Milliarden US$ verdonnert wurde.

Nur eine kleine Verschnaufpause?

Erst vor wenigen Tagen markierte die Apple-Aktie ein neues Allzeithoch. Seitdem hat sie sich eine kleine Verschnaufpause gegönnt.

Bei 217 US$ erwartet den Tech-Titel ein recht starker Support. Sollte er halten, dürfte die Aktie einen weiteren Anlauf auf ihr Allzeithoch nehmen.

Immer noch das Maß aller Dinge?

Einen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr liefert Apple traditionell nicht. Deswegen will ich mich an einer Einschätzung versuchen.

Obwohl die Apple-Aktie aktuell nur unweit ihres Allzeithochs notiert, empfehle ich sie weiterhin zum Kauf. Die Verkaufszahlen im abgelaufenen Quartal zeigen deutlich, dass Apple mit seinen neuen Produktgenerationen immer wieder aufs Neue Computer-, Notebook- und Smartphone-User in aller Welt begeistern kann.

Seit Jahren hat Apple eine sehr kluge Produktrotation eingeführt, die Kunden in regelmäßigen Abständen dazu verleitet, auf die neuesten Modellgenerationen umzusteigen. Das gibt dem Konzern eine sehr stabile Umsatzbasis.

Die Bindung der Kunden an das Apple-Ökosystem wird sich meiner Meinung nach durch den Rollout erste KI-Funktionen zukünftig noch verstärken. Der Einsatz von KI wird das iPhone, die Macs, die iWatch und das iPad noch leistungsstärker, vielseitiger und besser vernetzt machen.

Ich sehe derzeit überhaupt keinen Grund, am zukünftigen Geschäftserfolg von Apple zu zweifeln. Zwar ist der technologische Wettbewerb mit Samsung, Huawei und Xiaomi im Smartphone-Geschäft groß. Aber das ist eigentlich keine Neuigkeit. Apple ist und bleibt das Maß aller Dinge bei Tech-Hardware.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Apple. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.