Apple-Aktie: Doch kein revolutionäres Auto?

Apple

Die Apple-Aktie (WKN: 865985) schloss am Dienstag im US-Handel nur noch hauchdünn unter ihrem im Dezember aufgestellten Allzeithoch. Hat diese Meldung das Zeug dazu, den Aktienkurs wieder nach unten zu drücken?

ℹ️ Apple vorgestellt

  • Apple mit Sitz im kalifornischen Cupertino ist ein US-Technologiekonzern, der Hardware wie Smartphones, Notebooks, Tablets und Unterhaltungselektronik sowie Betriebssysteme und Anwendungssoftware entwickelt und vertreibt.
  • Darüber hinaus betreibt der Konzern ein Online-Portal für den Vertrieb von Filmen, Musik und Software.
  • Mit einer Marktkapitalisierung von 3,02 Billionen US$ ist Apple derzeit wieder das wertvollste Unternehmen der Welt.

Die Ziele zurückgeschraubt

Es gibt Neuigkeiten in Bezug auf Apples Autopläne. Seit der 2014 getroffenen strategischen Entscheidung, ein eigenes Fahrzeug zu entwickeln, gibt es nur wenige News, dafür aber umso mehr Gerüchte rund um das „iCar“.

Bislang peilte Apple angeblich an, im Jahr 2026 ein Elektroauto auf den Markt zu bringen. Da dieses Datum offenbar unrealistisch geworden ist, wurde der Start des Auto-Fahrzeugs auf 2028 verschoben.

Darüber hinaus berichten Insider von einem Strategiewechsel der Unternehmensführung. Angeblich haben Apple-Boss Tim Cook, Projektleiter Kevin Lynch und der Verwaltungsrat gemeinsam beschlossen, das Autonomie-Level des Apple-Autos zu reduzieren.

Was heißt das nun konkret? Bislang beabsichtigte Apple offenbar, ein Auto mit Level-4-Technologie auf den Markt zu bringen. Fahrzeuge auf diesem Technologieniveau können weitgehend autonom fahren und benötigen nur noch in speziellen Fahrsituationen die Unterstützung eines Fahrers.

Da die Entwicklung dieser Technologie offenbar nicht zum Zeitplan der Markteinführung passt, wurde das Technologieniveau auf Level 2+ herabgestuft. Das bedeutet, dass das Elektroauto von Apple in etwa die gleichen Funktionen hätte wie heute technologisch führende Systeme, beispielsweise der Autopilot von Tesla.

Ein reines „Me-too“-Produkt?

Durch die deutliche Reduzierung der technologischen Ambitionen riskiert Apple, erst in vier Jahren ein reines „Me-too“-Produkt auf den Markt zu bringen. Bereits heute ist die Level-2-Technologie in vielen Autos Standard. Apple könnte sich dadurch nicht technologisch von andern Autoherstellern abgrenzen.

Doch Apple wäre nicht Apple, wenn das Unternehmen nicht doch ein paar Trümpfe im Ärmel hätte. Experten gehen davon aus, dass das „iCar“ (oder wie auch immer das Auto mit dem Apfel-Logo heißen wird) durch zahlreiche Features Alleinstellungsmerkmale aufweisen wird. Dazu könnten sowohl ein sehr schlankes und futuristisches Design zählen als auch eine einzigartige Benutzeroberfläche für den Fahrer und die Passagiere.

Das Allzeithoch in Griffweite

Das Chartbild der Apple-Aktie sieht immer noch gut aus. Die untere Trendlinie des seit einem Jahr bestehenden Aufwärtskanals hat bislang gehalten. Erst letzte Woche prallte die Aktie an der Linie ab – ein klares Zeichen für die Fortsetzung des Aufwärtstrends.

Ein neues Allzeithoch dürfte charttechnisch nur noch eine Frage von wenigen Tagen sein.

So profitabel wie ein iPhone?

Das größte Fragezeichen hinter dem Apple-Auto steht wohl hinter dessen Gewinnpotenzial. Viele Experten bezweifeln, dass ein Auto die derzeitigen Gewinnmargen des iPhones erreichen können wird. Fahrzeughersteller wie Ferrari beweisen allerdings, dass sich auch mit Autos sehr viel Geld verdienen lässt. Und Apple hat meiner Meinung nach aufgrund seiner unglaublichen Markenstärke sehr viel Spielraum bei der Preissetzung für ein Auto.

Apple stellt sich breiter auf

Abseits der Entwicklung des Autos läuft es jedenfalls sehr rund für den Technologie-Giganten. Apple hat Samsung als größten Smartphone-Hersteller entthront und schafft es gleichzeitig, seine Abhängigkeit vom Erfolg des iPhones zu reduzieren.

Zwar lag der Umsatzanteil des iPhones im letzten Geschäftsjahr (bis Ende September) immer noch bei 52%. Das ist jedoch deutlich weniger als die 63%-Anteil, den das Smartphone noch vor vier Jahren am Konzernumsatz ausmachte.

Der Umsatzanteil anderer Hardware-Produkte wie den MacBooks, der Watch und den AirPods nimmt zu. Mit der Einführung der AR/VR-Brille Vision Pro in diesem Jahr dürfte sich diese Entwicklung fortsetzen. Zudem wird der Bereich Services mit der iCloud, Apple Music, TV und Pay immer wichtiger.

Die Apple-Aktie ist aus meiner Sicht aufgrund der bärenstarken Positionierung und der einzigartigen Finanzkraft des Konzerns immer noch ein Kauf. Da macht es nichts aus, dass das Apple-Auto weiter auf sich warten lässt.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Apple. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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