Apple-Aktie: Ist es wirklich Zeit zum Glänzen?

Mit einem Minus von etwa 0,5% gehört die Apple-Aktie (WKN: 865985) am Dienstagmorgen zu den schwächeren Werten im Dow Jones. Konnte das gestrige „It’s Glowtime“-Event dem Tech-Giganten keinen Impuls geben?

Jede Menge Neuigkeiten

Offenbar hatten sich Anleger mehr von der mit Hochspannung erwarteten Keynote erwartet, denn einen der legendären „One more thing“-Momente gab es auch diesmal nicht. Dafür stellte Apple, wie man es vom Konzern gewohnt ist, wieder einmal jede Menge neue Produktgenerationen mit mehr oder weniger interessanten Features vor.

Zentrale Themen bei der Veranstaltung waren die neuen Generationen des iPhones und der Apple Watch. Der technische Fokus lag im Wesentlichen auf der Kamera und neuer KI-Software.

Auf jede technische Neuerung einzugehen, würde den Rahmen dieser Analyse vollständig sprengen. Deshalb will ich nur kurz auf das Thema KI eingehen, weil es in meinen Augen das wichtigste ist im Hinblick auf die zukünftige Kursentwicklung der Apple-Aktie.

Apple springt auf den KI-Zug auf

Zum ersten Mal wird Apple seinen Nutzern KI-Funktionen anbieten, die zum Beispiel in der Lage sind, den Inhalt von Textnachrichten zusammenzufassen, individuelle Emojis aus Textvorgaben zu erstellen und Informationen aller Art auf Zuruf herauszufischen. So soll sie beispielsweise die Suche nach Fotos mit bestimmten Inhalten in Sekundenschnelle ermöglichen.

Kunden aus Deutschland werden sich bei dieser KI aber möglicherweise etwas gedulden müssen. Bislang funktioniert die sogenannte „Apple Intelligence“ nur auf Englisch. Bei der Keynote kündigte der Konzern eine Erweiterung auf andere Sprachen an – Deutsch war allerdings nicht dabei.

Nahe am Allzeithoch

Die Apple-Aktie notiert aktuell nur knapp 5% unter ihrem im Juli aufgestellten Allzeithoch. Ein Versuch, das Hoch im August zu knacken, scheiterte.

Ich gehe davon aus, dass die Aktie in den kommenden Wochen weitere Anläufe machen wird, den Höchststand zu erklimmen. Möglicherweise braucht es dafür den Schub guter Quartalszahlen.

Ein geniales Geschäftsmodell

Ich sehe die Zukunft der Apple-Aktie weiterhin sehr positiv. Der Konzern hat sich in den letzten Jahren mit dem iPhone, den Macs, der Apple Watch und den AirPods ein herausragend integriertes Ökosystem aufgebaut, das nun auch noch durch die AR/VR-Brille Vision Pro ergänzt wird.

Die Einführung von KI-Anwendungen wird meiner Meinung nach dazu beitragen, dass das Zusammenspiel der einzelnen Geräte noch besser funktionieren wird. Das bedeutet, dass Kunden in Zukunft noch mehr Möglichkeiten, Spaß und Zufriedenheit in der Apple-Welt genießen werden.

Der Technologiekonzern hat es geschafft, eine Art rollierendes Umsatzsystem zu etablieren, bei dem Kunden alle paar Jahre alte Apple-Geräte gegen neue austauschen – sei es, weil sie technisch veraltet sind, sie neue Funktionen benötigen, oder es keine Updates mehr gibt. Wer einmal in der Apple-Welt gefangen ist (und ich spreche aus eigener Erfahrung), verlässt sie kaum mehr.

Die Apple-Aktie hat in den letzten Jahren die beiden Vergleichsindizes Dow Jones Industrial und Nasdaq 100 erheblich outperformed. Ich bin davon überzeugt, dass diese Outperformance auch in Zukunft weitergehen wird. Das Apple-Geschäftsmodell ist einfach zu genial.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Apple. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.