Apple, Amazon, Alphabet, Meta: Wer ist der Favorit?

Die US-Berichtssaison hat diese Woche einen Höhepunkt erlebt mit den Quartalszahlen der Big-Tech-Konzerne. Dabei hat die teils unfassbare Brutalität überrascht, mit der schlechte Ergebnisse oder Ausblicke abgestraft wurden. Letztlich hat nur eine Aktie überzeugt und die Woche mit einem Plus von fast 6% abgeschlossen: Apple (WKN: 865985). Wie geht es jetzt weiter bei den Kolossen?

Man kann sie in diesen Tagen förmlich greifen, die Angst der Anleger. Jeder weiß, dass Technologie-Aktien 2022 bereits zu den größten Verlierern an der Börse zählen. Aber die Nervosität ist immer noch riesengroß. Wann hat es einen Tech-Wert schon einmal so zerfetzt wie Amazon (WKN:906866) mit einem nachbörslichen Kursrutsch von zwischenzeitlich -25%?

Das Desaster in Zahlen

In Zahlen ausgedrückt sieht das Desaster der Giganten seit Anfang Januar so aus: Apple -14,43%, Amazon -39,31%, Alphabet (WKN: A14Y6H) -25,89%, Meta (WKN: A1JWVX) -70,70%, Microsoft (WKN:870747) -29,54%.

Eine Gemeinsamkeit fällt auf

Natürlich darf man nicht alle großen Tech-Konzerne über einen Kamm scheren. Doch eine Gemeinsamkeit fällt auf: Offenbar haben sich die Riesen allzu sehr berauscht an den Erfolgen der vergangenen Jahre, die von Kurshöhenflügen begleitet wurden, und eine Menge Speck angesetzt. Sprich: Es wurden Tausende neue Mitarbeiter eingestellt und damit die Kosten in die Höhe getrieben.

Das fällt zum Beispiel extrem bei der Facebook-Mutter Meta auf, wo fröhlich ohne Rücksicht auf Verluste Milliarden-Investitionen getätigt werden, wie wir in diesem Artikel beleuchtet haben. Hier wird sogar in Kauf genommen, dass sich die Verluste kommendes Jahr nach eigenen Angaben noch ausweiten werden, was der Markt entsetzt zur Kenntnis genommen hat.

Meta investiert Milliarden – wofür eigentlich?

Da Investoren anscheinend nicht abschätzen können, ob sich künftig mit den gepriesenen Metaverse-Welten tatsächlich (viel) Geld verdienen lässt, ist das Papier im Vergleich am stärksten in die Tiefe gerauscht. So tief, dass die Bewertung mittlerweile sogar wieder in einem attraktiv erscheinenden Bereich angekommen ist.

Microsoft kündigt Disziplin an

Bei Software-Gigant Microsoft ist der Gewinn eingebrochen. Wie bei allen US-Riesen hat der starke US-Dollar ins Kontor geschlagen. Aber es liegt eben nicht nur daran. Immerhin hat CEO Satya Nadella verlauten lassen, man werde „die Kostenstruktur diszipliniert verwalten“. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?

Warum Apple mein Favorit ist

Kommen wir zu dem Wert, der zunächst im Sog der Misserfolge der anderen mit abgestraft wurde, dann aber aufs Gaspedal getreten hat: Apple. Am Freitag ging die Aktie mit +7,56% auf 155,74 US$ aus dem Handel.

Anleger honorieren also die nächsten Rekordergebnisse des Apfel-Konzerns, die in schöner Regelmäßigkeit jedes Quartal vermeldet werden.

Wie oft hat man dem angeblich so unscheinbaren CEO Tim Cook schon Farblosigkeit vorgeworfen? Und dass er einfach kein Kaninchen aus dem Hut zaubert („the next big thing“) wie früher der legendäre Visionär und Apple-Gründer Steve Jobs?

Dem muss man deutlich entgegenhalten: Das längst totgesagte magische iPhone gibt es immer noch, es wird ständig weiterentwickelt und sorgt weiterhin für Milliarden-Umsätze und -Gewinne, es gewinnt sogar Marktanteile hinzu. Die Kunden bleiben treu und lieben die Produkte aus Cupertino. Und langsam, aber stetig wird der Servicebereich immer weiter ausgebaut, mit dem Apple bereits Milliarden scheffelt.

Ein angeblich blasser Boss mit kluger Strategie

Um es ehrlich zu sagen: Ich persönlich pfeife auf hochtrabende neue Dinge, sondern schaue lieber auf angeblich so blasse Firmen-Bosse wie Tim Cook, die mit ihrer ruhigen und klugen Strategie für kontinuierlich steigende Umsätze und Gewinne sorgen.

Viel Luft entwichen

Fazit: Big Tech steht aus meiner Sicht am Scheideweg. Zwar ist bereits seit Jahresbeginn sehr viel, teils extrem Luft aus dem Ballon entwichen, sprich die in schwindelerregende Höhen gekletterten Bewertungen nähern sich wieder angemesseneren Betrachtungen.

Doch wenn es den Konzernen nicht gelingt, ihre Kostenapparate besser in den Griff zu bekommen, schwant mir in konjunkturell schwierigen Zeiten nichts Gutes.

Unterm Strich sind mir die meisten Tech-Aktien immer noch zu teuer. Apple bildet da als wertvollster Konzern der Welt und einer Marktkapitalisierung von 2,5 Billionen US$ eigentlich keine Ausnahme. Aber hier gefallen mir nicht nur die hochwertigen und stylishen Produkte, sondern auch das zurückhaltende, clever agierende Management.

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