Apple: Darum ist der Kultkonzern der perfekte Short

Marc Rendenbach
06.02.19

Rund zwei Drittel seiner Umsätze generiert Apple (WKN: 865985) mit iPhones. Doch die werden vom Bestseller zum Ladenhüter. Wird Netflix (WKN: 552484) der große Profiteur und kommt die Übernahme des Videostreamers durch Apple? Letztere ist derzeit das heißeste Gerücht an der Wall Street. 

Schauen wir genauer hin: Das iPhone brachte im Dezember-Quartal Umsätze von 52 Milliarden US-Dollar, 2017 waren es im Schlussviertel noch mehr als 61 Milliarden gewesen (zum Vergleich das Mac-Geschäft bringt knapp 7,5 Milliarden). Andere Segmente konnten den Rückgang nicht ausgleichen, die Margen blieben jedoch gleich hoch. Logisch, dass die Aktie vor der weiteren Geschäftsentwicklung in Deckung geht.

Bald Flasche leer? Der Kultkonzern aus Kalifornien steht vor entscheidenden Zeiten. Quelle: unsplash.com

Kunden sagen: Lieber Samsung und Huawei als Apple

In Deutschland kostet das Einstiegsmodell der neuen iPhone-Generation ab 950 Euro. Viele potenzielle Käufer lassen das edle Smartphone inzwischen links liegen, denn  die anderer Hersteller sind genauso edel. Selbst technologisch, das was Apple zu Steve Jobs-Zeiten immer ausgemacht hat, gerät der Konzern sukzessive ins Hintertreffen.

Der Vorwurf: Zu wenig innovativ und vor allem, das Preis-Leistungsverhältnis stimme nicht mehr.

Insofern ergibt sich ein Riesenproblem: Über Preiserhöhungen wird Apple kaum noch wachsen können. Und damit wären bei einer weiteren Entwicklung.

Steckt Apple in der Zwickmühle?

Zuletzt wurde die operative Marge (aus Basis des Geschäftsbetriebs) bei sinkendem Umsatz gehalten (das spricht für Apple). So wurde trotz weniger Umsatz die Bruttomarge stabil bei 38% gehalten. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, denn bei den Produktverkäufen ging sie zurück, dafür legte sie im Service zu.

Damit zum Hauptproblem: Die iPhone-Umsätze sind im Quartalsvergleich um 15% rückläufig, dafür legen die Serviceumsätze um fast ein Fünftel zu. Dieser Posten macht mittlerweile deutlich mehr als 10 Milliarden US-Dollar pro Quartal aus.

Apple-Baisse kostet Buffett knapp 4 Milliarden Dollar

Was für Apple spricht: Altmeister Warren Buffett hat hier zuletzt investiert und der besitzt bekanntlich ein goldenes Händchen, auch wenn er für gewöhnlich nicht in Techaktien investiert. Der Kursrückgang zum Jahreswechsel kostete Buffet zwischenzeitlich rund 4 Milliarden US-Dollar. Immerhin dürfte der Kurs die negative Geschäftsentwicklung bereits verarbeitet haben.

Übernimmt Apple bald Netflix?

Dieses Szenario stellt JPMorgan Chase-Analyst Samik Chatterjee auf. Er zielt auf die reichliche Liquidität ab, über die der iPhone-Hersteller verfügt. Stand Ende 2018 verfügte Apple über eine Cashposition in Höhe von 245 Milliarden US-Dollar.

Kommt die Mega-Übernahme? Die Wall Street spekuliert derzeit über eine mögliche Akquisition von Netflix durch Apple. Genügend Geld hätte der iPhone-Konzern, dessen Hauptgeschäft lahmt. Quelle: unsplash.com

Auch eine genaue Preisvorstellung hat der Analyst bereits: 189 Milliarden US-Dollar. Dieser Kaufpreis entspräche einem ungefähr 20%-igen Aufschlag auf den Netflix-Kurs, der am Mittwoch bei 351 US$ hält.

Die Akquisition des Entertainment-Unternehmens sei strategisch die richtige Entscheidung, so der Analyst. Netflix ist in Augen vieler Tech-Aktionäre bereits das viel trendigere Unternehmen mit den besseren Zukunftsaussichten. Apple hatte zuletzte mit Absatzproblemen bei seinem Flaggschiff iPhone zu kämpfen."

Über den Ausgang und ob Apple-CEO Cook überhaupt eine Notwendigkeit einer Übernahme sieht, ist nichts bekannt. Zwar fließt auch der Cashbestand in die Bewertung am Kapitalmarkt positiv mit ein, doch Wachstumstreiber ständen dem Unternehmen wohl besser zu Gesicht.

Bessere Aktien für Ihr Depot

Ob kurzfristiges Trading oder langfristiges Investment: Mit unserem kostenlosen Live Chat finden Sie täglich bessere Aktien für Ihr Depot. Hier kostenlos registrieren!

Zugehörige Kategorien: Dividenden Small Caps Technologie

Das könnte Dich auch interessieren:

Apple-Aktie: Alles andere als enttäuschend
Frische Quartalszahlen