ARM-Aktie: Glauben Anleger nicht mehr daran?

Nachdem die ARM-Aktie (WKN: A3EUCD) mit einem Kursplus von 25% am vergangenen Donnerstag einen hervorragenden Börsenstart erlebte, ging es in den beiden darauffolgenden Handelstagen mächtig bergab. Am Freitag büßte der britische Chipdesigner satte -11% an Wert ein und auch am Montag war die ARM-Aktie mit knapp 5% im Minus. Glauben Anleger nicht mehr an die Börsenstory?

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ℹ️ ARM vorgestellt

ARM ist ein britisches Unternehmen mit Sitz in Cambridge, welches das Design von RISC-Prozessoren entwickelt. Die ARM-Chiparchitektur wird von fast allen Chipherstellern weltweit übernommen. Während einige Unternehmen die Chipdesigns von ARM lizenzieren, entwickeln andere auf Basis der ARM-Architekturlizenz eigene Prozessordesigns (darunter Apple, Qualcomm und Samsung). ARM ging im September 2023 an die Börse, ist jedoch mehrheitlich im Besitz der japanischen Softbank. An der Börse ist ARM aktuell mit rund 60 Milliarden US$ bewertet.

Eine Reihe von Risiken

Dass Anleger nicht mehr an die Börsenstory von ARM glauben, wäre wahrscheinlich etwas zu pessimistisch formuliert. Vielmehr scheinen sie sich vermehrt mit den Risiken des Geschäftsmodells des Chipdesigners auseinanderzusetzen.

So sieht das Analysehaus Bernstein zwei große Risiken in der fehlenden Kontrolle über das China-Geschäft und in der aufkommenden Konkurrenz durch RISC-V. Dabei handelt es sich um eine offene Befehlssatzarchitektur für Controller, Prozessoren und Grafikchips. Sie könnte sich negativ auf die Lizenzeinnahmen von ARM auswirken.

Darüber hinaus verweist Bernstein auf die ambitionierte Wachstumsprognose des Unternehmens in Höhe von 11% für das Ende März 2024 endende Geschäftsjahr. In Anbetracht der schwächelnden Konjunktur und des gesättigten Smartphone-Marktes könnte sich diese Prognose laut Bernstein als zu optimistisch erweisen.

Eine schwer nachvollziehbare Bewertung

Die genannten Risiken wiegen umso schwerer angesichts der extrem hohen Bewertung der ARM-Aktie. Auf Basis der Analystenkonsensschätzungen wird das Papier mit einem atemberaubenden Kurs-Umsatz-Verhältnis von 24 und einem Forward Kurs-Gewinn-Verhältnis von 78 bewertet.

Das ist selbst deutlich mehr, als Anleger für den Bewertungshighflyer Nvidia derzeit auf den Tisch legen müssen. Für mich ist eine derart hohe Bewertung der ARM-Aktie nicht nachvollziehbar. Ein Unternehmen mit einer Wachstumsrate von gerade mal 11% verdient keine so hohen Multiplikatoren.

Ich rate Anlegern deshalb, sich vorerst von der ARM-Aktie fernzuhalten. Das Risiko, dass die Talfahrt des Tech-Titels in den kommenden Tagen anhält, ist viel zu groß.

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