Aroundtown-Aktie: Jetzt wieder einsteigen?
Die Aroundtown-Aktie konnte den Kursanstieg im Herbst letzten Jahres nicht halten und befindet sich seit Jahresanfang wieder im Rückgang. Am Donnerstag verliert sie leicht und steht aktuell bei 2,40 €. Sind die Immobilienaktien jetzt wieder interessant geworden?
Immobilienkrise ist beendet
Mit dem Anstieg der Kreditzinsen begannen die Probleme der Immobilienunternehmen. Das Problem war, dass die Bestände überwiegend über Kredite finanziert wurden. In der Niedrigzinsphase machte dies keine Probleme.
Als die Zinsen dann unerwartet stark stiegen, führte dies zu deutlich höheren Zinskosten. Dies beeinträchtigte die Ertragslage. Zudem mussten die Immobilien wegen der gestiegenen Zinsen neu bewertet werden. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben und erfolgt in der Regel halbjährlich.
Steigende Zinsen führen zu niedrigeren Immobilienwerten und sinkende Zinsen zu höheren Werten. Somit mussten die Konzerne hohe Abschreibungen vornehmen. Das Ergebnis waren erhebliche Nettoverluste.
Einige Unternehmen waren in ihrer Existenz bedroht. Bei Aroundtown kam hinzu, dass die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien und Hotels deutlich zurückging. Diese Immobilienarten bilden den Kern des Luxemburger Unternehmens.
Liquidität durch Verkäufe gesichert
Um die drohende Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden, wurden viele der Bestandsimmobilien verkauft. Der Aufbau von Liquidität war das Gebot der Stunde. Aroundtown unterzeichnete Verkäufe im Volumen von 935 Millionen €, von denen 740 Millionen € 2024 realisiert wurden.
Zusammen mit der Ausgabe neuer Anleihen wurde die Rückzahlung fälliger Schulden bis weit im Jahr 2026 gesichert. Die Verkäufe dürften sich zukünftig reduzieren.
Insgesamt ist das Schlimmste überstanden und die Zukunftsaussichten sehen deutlich besser aus.
Solider Geschäftsverlauf im Jahr 2024 erzielt
Die wirtschaftliche Situation verbesserte sich von Quartal zu Quartal. Mittels der erfolgten Verkäufe entspannte sich die Lage. Insgesamt wurden Nettomieteinnahmen von 1,18 Milliarden € erzielt. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 1,2 Milliarden € beruht auf dem geringeren Immobilienbestand. Auf Vergleichsbasis stiegen die Mieteinnahmen um 2,9%.
Beim Ertrag ist die Lage ähnlich. Das operative FFO1 ging von 332 auf 316 Millionen € zurück. Auch hier wirkte sich der Bestandsrückgang negativ aus. Beim Nettoergebnis wurde mit 53 Millionen € wieder ein Gewinn erzielt. Im Vorjahr wurde aufgrund hoher Abschreibungen ein Verlust von 2 Milliarden € erzielt.
Insgesamt sind die Finanzzahlen von 26. März solide ausgefallen.
Potenzial vorhanden
Insgesamt verbesserte sich die Lage deutlich, und dieser positive Trend dürfte sich fortsetzen. Das Tief von Mitte 2023 mit rund 1 € ist abgehakt, jetzt geht der Blick in die Zukunft. Aufgrund der zunehmenden Stabilität und der guten Situation auf dem Immobilienmarkt ist zukünftig mit weiter steigenden Kursen zu rechnen. Kurse um 3 € sind wieder realistisch.
Momentan stehen die Aktien von Immobilienkonzernen nicht im Fokus der Marktteilnehmer, dies sollte sich jedoch wieder ändern.
Positiv ist, dass über die Zahlung einer Dividende nachgedacht wird. Dies wäre ein wichtiges Signal.
Die Analysten sind mehrheitlich der gleichen Ansicht, deren Zielkurse sind jedoch sehr unterschiedlich. Die Baader Bank mit 2,60 € sowie die Deutsche Bank mit 2,80 € liegen unter meinem Zielkurs. Die Berenberg Bank mit 3,50 € ist deutlich zuversichtlicher.
Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet mittel- und langfristig wieder gute Gewinnchancen.
(Ergänzend sei erwähnt: Anleger mit Interesse an innovativen Unternehmen finden in unserem exklusiven Report „3 Top-Picks“ eine sorgfältige Analyse von drei Aktien, die von wichtigen Zukunftstrends profitieren dürften.)
Aroundtown in Kürze
- Aroundtown SA (WKN: A2DW87) hat sich auf die Vermietung von Gewerbeimmobilien spezialisiert. Der Fokus dabei liegt auf Objekten, die eine gute Wertentwicklung versprechen. Neben den Gewerbeimmobilien investiert der Konzern über seine Tochterfirma Grand City Properties (GCP) auch in Wohnobjekte.
- Der Sitz des Unternehmens ist Luxemburg. Die Immobilienobjekte befinden sich überwiegend in Deutschland und den Niederlanden.
- Die Aktie ist im MDAX gelistet und die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 2,7 Milliarden €.
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