Aroundtown-Aktie: Licht am Ende des Tunnels?
Nachdem die Aroundtown-Aktie (WKN: A2DW8Z) Ende Mai auf ein Allzeittief gefallen war, konnte der Gewerbeimmobilienkonzern in den darauffolgenden Wochen um über +50% zulegen. Seit gut einem Monat tritt das Papier aber wieder auf der Stelle. Werden die Halbjahreszahlen Aroundtown neuen Schwung verleihen können?
ℹ️ Aroundtown vorgestellt
Die Aroundtown SA mit Sitz in Luxemburg hält Anteile an Gewerbeimmobilien, insbesondere in Deutschland und den Niederlanden. Der Schwerpunkt liegt auf Büro-, Hotel- und sonstigen Gewerbeimmobilien. Über eine Beteiligung an Grand City Properties ist Aroundtown auch im Wohnimmobiliensektor aktiv. Mit einem Immobilienportfolio im Wert von etwa 25 Milliarden € ist Aroundtown einer der größten Gewerbeimmobilien-Investoren Deutschlands. An der Börse ist das Unternehmen aktuell mit ca. 2,2 Milliarden € bewertet.
Vergangenheit top, Prognose flop
Die am Mittwochmorgen präsentierten Halbjahreszahlen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Vergangenheit flop, Prognose top.
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 verschlechterten sich alle wesentlichen Kennzahlen von Aroundtown. Die Nettomieteinnahmen gingen um 3% auf 596 Millionen € zurück. Die für ein Immobilienunternehmen entscheidende operative Kennziffer Funds from Operations (FFO I) fiel um 6% auf 175 Millionen €. Unter dem Strich verbuchte der Konzern einen Nettoverlust in Höhe von ca. 1,3 Milliarden €. Im Vorjahr gab es im gleichen Zeitraum noch einen Gewinn von rund 470 Millionen €.
Das Nettoergebnis von Aroundtown wurde vor allem durch die Abwertung des Bestandsportfolios und Verkäufe unter dem Buchwert belastet. Zudem trugen höhere Zinsen zum Milliardenverlust bei.
Doch das Schlimmste scheint laut Einschätzung des Aroundtown-Managements überstanden. Für das Gesamtjahr ist die Unternehmensführung inzwischen etwas optimistischer. Die Prognose für die FFO I wurde um zehn Millionen € auf eine Spanne von 310 bis 340 Millionen € angehoben.
Kaum Kursschwankungen
Die Aroundtown-Aktie befindet sich seit rund vier Wochen in einem sehr starren Seitwärtskanal mit äußerst geringen Kursschwankungen. Wichtig wäre ein Ausbruch über die Widerstandslinie bei 1,50 €.
Ist das Schlimmste überstanden?
Ob das Schlimmste für die Aroundtown-Aktie wirklich bereits überstanden ist, wage ich derzeit zu bezweifeln. Die wichtigsten Zentralbanken der Welt ließen erst vor wenigen Tagen durchblicken, dass ein Ende der Zinsanhebungen noch nicht absehbar ist. Keine gute Nachricht für Aroundtown, da dadurch die Finanzierungskosten des Unternehmens weiter steigen würden.
Zudem bekommt der Gewerbeimmobilien-Spezialist Gegenwind durch die Veränderung der Arbeitswelt. Remote Work hat sich in fast allen Branchen fest etabliert und sorgt für einen sinkenden Flächenbedarf bei Büro- und Gewerbeimmobilien. Ich sehe folglich keine rosige Zukunft für die Aroundtown-Aktie.
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