ASML-Aktie: Bald vierstellige Kurse?

Die ASML-Aktie (WKN: A1J4U4) macht Anlegern seit geraumer Zeit große Freude. In den letzten 24 Monaten konnte der Hersteller von Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie seinen Kurs um +130% steigern. Inzwischen notiert die Aktie des niederländischen Konzerns nur noch hauchdünn unter der magischen Kursmarke von 1.000 €. Wird der Kurs der ASML-Aktie bald vierstellig?

Der wichtigste Schaufelhersteller für den KI-Boom

Die Chancen für Kurse über 1.000 € stehen sowohl charttechnisch als auch fundamental hervorragend. ASML hat sich in den letzten Monaten zum zweitwertvollsten Konzern Europas entwickelt (nur der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk ist wertvoller) und liegt im internationalen Börsenwert-Ranking inzwischen auf Platz 20.

Grund für die phänomenal gute Börsen-Performance der ASML-Aktie in den letzten Monaten ist eine Kombination, von der die meisten Unternehmen nur träumen können: ein stark wachsender Markt und eine Quasi-Monopolposition.

ASML ist einer der größten Profiteure des gegenwärtigen KI-Booms. Eine alte Börsenweisheit lautet: Wenn es einen Goldrausch gibt, dann verkaufe Schaufeln. Und ASML ist gemeinsam mit Nvidia der mit Abstand wichtigste Schaufelhersteller.

Während Nvidia die für KI-Anwendungen erforderlichen Hochleistungschips entwickelt und vertreibt, baut ASML die Produktionsmaschinen, mit denen diese Chips hergestellt werden. Modernste KI-geeignete Mikrochips, die eine extrem hohe Transistorendichte aufweisen und gleichzeitig energieeffizient arbeiten, werden mit der sogenannten EUV (Extreme-Ultraviolett)-Technik hergestellt.

Die Lithografie-Maschinen von ASML besitzen ein Monopol in diesem Bereich. Kein anderer Hersteller kann den Niederländern in dieser Technologie auch nur annähernd das Wasser reichen. Das bedeutet, dass alle Chiphersteller der Welt auf die Maschinen von ASML angewiesen sind.

Im langfristigen Aufwärtstrend

Das Chartbild der ASML-Aktie befindet sich in bester Verfassung. Seit anderthalb Jahren steckt der Tech-Wert in einem Aufwärtstrend, dessen untere Trendlinie bislang nicht gerissen wurde.

Sollte in den kommenden Tagen die Marke von 1.000 € fallen, dürfte das der Aktie weiteren Auftrieb geben.

Ein Konzern von geopolitischer Bedeutung

Ich bin seit vielen Jahren ein großer Fan dieses „Schaufelherstellers“ aus den Niederlanden. Wenn es ein Unternehmen auf der Welt gibt, das einen technologischen Burggraben besitzt, der für Wettbewerber kaum zu überwinden ist, dann ist es ASML. Lithografiemaschinen sind so komplex und teuer, dass nur sehr wenige Konzerne ihre Herstellung überhaupt beherrschen.

Der Konzern ist so bedeutend, dass er sogar in geopolitischer Hinsicht die weltweit größte Rolle spielt. Die USA machen seit geraumer Zeit Druck auf die niederländische Regierung, die Exporte von ASML nach China einzuschränken. Washington will damit verhindern, dass das chinesische Militär in der Lage ist, die modernsten Chips der Welt zu beziehen.

Rosige Zahlen und Aussichten

Die Umsatz- und Gewinnentwicklung verdeutlicht die besondere Stellung von ASML. In den letzten drei Jahren konnte der Tech-Konzern sowohl den Umsatz als auch den operativen Gewinn mehr als verdreifachen. Mit einer operativen Marge von 33% zählen die Niederländer zu den profitabelsten Technologieunternehmen der Welt.

Ich kann Anlegern nur raten, in diese Weltklasse-Aktie einzusteigen. Zwar ist ASML eine teilweise zyklische Aktie, deren Entwicklung von der Nachfrage aus der Halbleiterindustrie abhängt.

Aber laut Einschätzung fast aller Experten steht der Chipbranche eine rosige Zukunft bevor. In den kommenden Jahren werden Millionen von Chips benötigt, um Rechenzentren in aller Welt für die KI-Anwendungen der Zukunft fit zu machen. Die Auftragsbücher von ASML werden vor diesem Hintergrund auf Jahre hinaus gut gefüllt sein.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens ASML. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.