ASML-Aktie: Da ist noch Luft nach oben
Die ASML-Aktie (WKN: A1J4U4) kann am Freitag nicht an die gute Kursentwicklung der vergangenen Tage anknüpfen und büßt an der Euronext in Amsterdam -1,8% auf 656 € ein. Nach zuletzt vier Wochen mit Kursabgaben gibt es aber wieder einen Gewinn auf Wochenbasis von rund +2,5%. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie bereits mit +28% im Plus. Was können Anleger noch erwarten?
Die ASML Holding N.V. mit Sitz in Eindhoven ist ein niederländischer Ausrüster für die Halbleiterindustrie und der weltweit größte Anbieter von Lithographie-Systemen. Die komplexen Maschinen werden zur Herstellung von effizienten und leistungsstarken Mikrochips benötigt. Zu den Kunden von ASML gehören alle großen Chiphersteller in der Welt. Aktuell erreicht die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung von über 266 Milliarden €. Damit ist ASML der wertvollste Technologiekonzern in Europa.
Commerzbank mit Kursziel 800 €
Aus Sicht der Analysten der Commerzbank könnte der Börsenwert in den kommenden Wochen und Monaten sogar noch weiter ansteigen. In einer aktuellen Studie hat die zweitgrößte deutsche Bank ihr Kauf-Votum für den niederländischen Halbleiterausrüster bekräftigt und das Kursziel auf 800 € festgesetzt. Das impliziert auf dem gegenwärtigen Niveau ein Upside-Potenzial von mehr als +20% und würde ein neues Rekordhoch bedeuten.
Die Experten gehen davon aus, dass ASML von sämtlichen halbleiterintensiven Anwendungen profitieren wird, die in Zukunft eine Rolle spielen. Dazu zählen vor allem die Bereiche Digitalisierung und Cloud-Dienste, aber vor allem auch Künstliche Intelligenz.
In der Notiz heißt es:
Speziell das sehr dynamische Wachstum rund um Künstliche Intelligenz-Anwendungen könnte sich mittelfristig in Investitionen in High-End-Produktionsanlagen niederschlagen.
Quasi-Monopolist bei Lithographie-Systemen
Die Niederländer sind Quasi-Monopolist im Bereich Lithographie-Systeme und werden auch davon ganz erheblich profitieren, so die Analysten. Schließlich sind Halbleiterhersteller im High-End-Bereich technologisch auf die Maschinen von ASML angewiesen. Das spreche auch weiterhin für ein dynamisches Umsatz- und Ergebniswachstum.
Abschließend verweisen die Commerzbank-Analysten auf die sauberen Bilanzen und die starke Cashflow-Generierung, die es ermöglichten, auch weiterhin in großvolumige Aktienrückkäufe zu investieren und so die Erträge der Anteilseigner weiter zu steigern.
Aktie ist Teil der berühmten „Conviction Buy List“
Mit der positiven Einschätzung zu ASML steht die Commerzbank aber nicht allein da. Viel Zuspruch erhält der Halbleiterausrüster auch von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Dort steht das Papier weiterhin auf der „Conviction Buy List“, einer Liste mit Aktien, denen die Investmentbank in den kommenden Monaten überdurchschnittliches Renditepotenzial bescheinigt.
Das Kursziel sehen die Goldmänner bei 785 €, was ebenfalls einem neuen Rekordhoch entsprechen würde. Das aktuelle Allzeithoch datiert von Mitte November 2021 und liegt bei 777,50 €.
Im Durchschnitt sehen die Analysten die Aktie mit rund 730 € fair bewertet. Derzeit sprechen sich 27 Experten für einen Kauf aus, 6 empfehlen die Aktie zu halten und nur einer rät zum Verkauf.
Fazit: Wachstumsaktie mit Potenzial, aber...
Auch ich schließe mich den positiven Analystenmeinungen an und traue der Aktie noch einiges zu. Mittelfristig hat der Anteilsschein das Zeug, neue Höchststände zu erklimmen, dazu gibt es zahlreiche Kurstreiber. Ein KGV von rund 36 für 2023 erscheint mir vor dem Hintergrund der starken Marktposition von ASML speziell im Bereich Lithographie-Systemen auch nicht zu teuer.
Etwas Sorge bereitet mir indes die geopolitische Lage. Eine weitere Verschärfung der Exportbeschränkungen von Hochtechnologie nach China könnte das Unternehmen arg belasten, schließlich steht China für rund 30% des Umsatzes. Auch der China-Taiwan-Konflikt stellt eine Bedrohung dar.
Diese Entwicklungen sollten Anleger bei ihrer Investmententscheidung unbedingt im Hinterkopf behalten.
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