Assembly Bio: Gilead erhöht Anteil vor Readouts!
Während viele Biotech-Titel zum Jahresende noch einmal starke Kursabstürze erfahren, hält sich mein Top-Favorit Assembly Biosciences (WKN: A402CB) auf Jahressicht weiter stark mit einer Performance von mehr als 60%. Mit der heutigen Meldung über die Anteilsaufstockung durch Partner Gilead erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Übernahme noch einmal deutlich.
Gilead zahlt 21,37 US$ pro Aktie
Für die vertragskonforme Erhöhung seines Assembly-Anteils auf 29,9% zahlt Gilead 21,37 US$ je Aktie. Darüber hinaus haben beide Firmen einen Vorschuss auf eine künftige Meilensteinzahlung vereinbart; weitere 10 Millionen US$ erhält Assembly damit sofort. Eine Rückzahlung im Falle eines Misserfolgs muss nicht erfolgen.
Pipeline weiter beschleunigt
Es ist offensichtlich: Gilead ist von der Assembly-Pipeline überaus angetan. So setzt der Konzern alles daran, Assemblys Forschung zu beschleunigen und möglichst schnell zu wichtigen Proof-of-Concept-Punkte zu führen. Im Fokus der jüngsten Finanzierung steht mit ABI-6250 ein extrem vielversprechender Wirkstoffkandidat zur Hepatitis-D-Behandlung. CEO Jason Okazaki kommentiert hierzu:
Wir gehen davon aus, dass unser aktualisierter klinischer Plan für ABI-6250 die Entwicklungszeit für das Präparat deutlich verkürzen wird. Zusammen werden die Änderung und die zusätzlichen Investitionen dazu beitragen, unsere Programme zügig voranzubringen und die gemeinsamen Bemühungen unserer Organisationen hervorzuheben, das Behandlungsparadigma für Menschen, die von schweren Viruserkrankungen betroffen sind, zu ändern.
Interessanterweise erwartet Assembly, anhand von Biomarkern bereits in der nun angestoßenen Phase 1a wertvolle Effektivitätsdaten zu erhalten.
Reihenweise Readouts angekündigt
„Wir erwarten im Jahr 2025 mehrere wichtige klinische Daten für unsere neuen antiviralen Kandidaten“, so Okazaki. Assembly liegt damit weiter voll im Plan und bleibt auch in 2025 mein bevorzugter Highflyerkandidat – selbst dann, wenn auch nur die Hälfte der Programme klinische Erfolge zeigt.
So würde eine einzelne Enttäuschung den Blick auf das große Ganze kaum trüben, zumal bereits positive Phase-1b-Daten des Herpes-Wirkstoffs ABI-5366 im ersten Halbjahr das Potenzial zur Vervielfachung der gegenwärtigen Marktkapitalisierung Assemblys mit sich bringen. Und es sieht nach einer extrem vielversprechenden Phase 1a alles nach einem Erfolg des Blockbuster-Kandidaten aus.
Ritterschlag für Assembly-Ansatz
Klar ist: Die ohnehin schon sehr wahrscheinliche Übernahme durch Weltmarktführer Gilead scheint durch die Anteilserhöhung nun noch einmal näher gerückt. Renommierte Wissenschaftler dieser Welt sehen im Forschungsapparat Assemblys die Zukunft anti-viraler Therapien.
Das branchenführende Science-Magazin huldigte diese Woche Gileads HIV-Präparat Lenacapavir als „Breakthrough of the Year“. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um einen sogenannten Capsid (Core) Inhibitor. Im Artikel heißt es:
Der Erfolg dieses Medikaments eröffnet die spannende Aussicht, dass ähnliche Kapsid-Inhibitoren auch andere Viruserkrankungen bekämpfen könnten.
Assembly sieht sich sich in diesem Zukunftsfeld als führende Kraft und äußerte schon 2022:
Wir sind echte Pioniere im Mechanismus der Kerninhibition, und gemeinsam haben wir das Potenzial, die Art und Weise zu verändern wie Art und Weise, wie unsere Branche die virologische Behandlung für die nächsten Jahre zu verändern.
Wann folgt die Übernahme?
Bei einem Aktienkurs von derzeit nur rund 15 US$ ist der börsengehandelte Goodwill von Assembly Bio weiter verschwindend gering. Das Unternehmen steht aus meiner Sicht weiterhin vor einer gigantischen Neubewertung – oder Übernahme zu einem Vielfachen des gegenwärtigen Kurses. Interessante Randnotiz: Die Aktie von Assembly-Mitbewerber Aligos Therapeutics konnte in den vergangenen Wochen ohne offizielle Erfolgsmeldungen über 400% Kurszuwachs verzeichnen...
Interessenkonflikt: Der Autor und Mitarbeiter des Herausgebers halten Aktien des besprochenen Unternehmens Assembly Biosciences in signifikantem Umfang (circa 10% des ausstehenden Kapitals). Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.