Assembly Biosciences: CEO begeistert von „außergewöhnlichen Fortschritten“
Zusammen mit der Einladung zur Hauptversammlung am 29. Mai präsentierte Assembly Biosciences (WKN: A402CB) gestern seinen aktuellen Geschäftsbericht im Hochglanz-Format. In einem Anschreiben an Aktionäre äußert CEO Jason Okazaki seine Begeisterung über bisher Erreichtes und die damit verbundenen Aussichten für unseren Biotech-Tipp.
Assembly Biosciences bekräftigt seinen ambitionierten Plan, im laufenden Jahr vier Medikamenten-Kandidaten mit Blockbuster-Potenzial in die klinische Entwicklung zu überführen. Bereits im dritten Quartal sollen erste Daten zum Herpes-Wirkstoff ABI-5366 veröffentlicht werden.
Der Gilead-Deal im vergangenen Jahr habe das Fundament für ein spannendes 2024 und die fernere Zukunft gelegt, so CEO Jason Okazaki.
Die beeindruckenden Fortschritte, die wir im vergangenen Jahr erzielt haben, versetzen uns in die Lage, Katalysator für therapeutische Veränderungen zu sein, die Millionen von Menschen, die mit diesen chronischen Virusinfektionen leben, und ihre Familien verdienen.
Was passiert hinter den Kulissen?
Wir hatten die extrem spannende Situation bei Assembly Biosciences bereits in unserem letzten Update im Zuge des Jahresabschlusses vor knapp drei Wochen noch einmal beleuchtet. Auffällig dabei: Die Firma tritt mächtig auf's Gaspedal, um möglichst frühzeitig klinische Datenpakete zu generieren. Offensichtlich ist man derart überzeugt von seiner Wissenschaft, dass man davon ausgeht, durch entsprechende Ergebnisse in eine bessere Verhandlungsposition zu rücken.
Neben einer Kapitalerhöhung, die aufgrund einer besonderen Vereinbarung mit Gilead sinnvollerweise bis zum 15. Juli dieses Jahres zu einem Abschluss kommt, liegt aus meiner Sicht weiterhin die Option des Komplettverkaufs auf dem Tisch. Problem: Die Marktkapitalisierung Assemblys ist mit derzeit kaum über 70 Millionen US$ bei über 130 Millionen US$ Cash Ende 2023 derart niedrig, dass ein Premium von vermutlich deutlich über 500% auf den Aktienkurs von Seiten des Assembly-Boards aufgerufen werden dürfte, um das Thema zu forcieren.
Immerhin: CEO und M&A-Profi Okazaki, der seinerzeit noch bei Gilead Akquisitionen entscheidend mitverantwortete und mittlerweile auch im Board von Assembly sitzt, bekam jüngst weitere 65,000 Aktienoptionen spendiert. Einem grundsätzlichen Verkauf der Firma dürfte er damit offener denn je gegenüberstehen.
Unser Team hat außergewöhnliche Fortschritte beim Aufbau unseres Portfolios und der Schaffung einer Grundlage gemacht, die unser anhaltendes Wachstum und zukünftigen Erfolg unterstützen wird.
Entscheidende Wochen voraus
Ich wiederhole mich gerne: Egal welchen Weg Assembly verfolgt, er dürfte für Aktionäre zu einer völligen Neubewertung des Unternehmens führen. Aus strategischer, operativer und auch finanzieller Sicht macht eine komplette Akquisition Assemblys durch Gilead hundertprozentig Sinn. Durch die aktuelle Deal-Struktur müsste der Konzern im Erfolgsfall damit rechnen, langfristig viele Milliarden US$ abzugeben und die Medikamente nicht mal sein komplettes Eigen nennen zu können.
Assembly – nur wenige Kilometer von Gileads neuem „Virology Center of Excellence“ – entfernt, verfügt über genau jene R&D-Maschinerie, der es jetzt bedarf, um seine eigene, gähnend leere Early-Stage-Pipeline im Kernsegment – und höchstwahrscheinlich auch Labore – über die nächsten Jahre konstant zu füttern. Eine vorzeitige Übernahme vor Ablauf des aktiven „Standstill Agreements“ im Jahr 2026 bleibt somit die aus meiner Sicht wahrscheinlichste Entwicklung.
Die aktuelle, vorwiegend gesamtmarktbedingte Schwächephase nach vorherigem Kursverdoppler können gut informierte und risikoaffine Neueinsteiger getrost zum Aufbau signifikanter Positionsgrößen nutzen.
Top-Empfehlungen und echte Performance am Fließband findest Du im No Brainer Club
Interessenkonflikt: Der Autor und Mitarbeiter des Herausgebers halten Aktien des besprochenen Unternehmens Assembly Biosciences in signifikantem Umfang (mehr als 10% des ausstehenden Kapitals). Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.