Atoss Software-Aktie: Das sollten Anleger wissen
Die Aktie von Atoss Software (WKN: 510440) verbessert sich nochmals um knapp +1,8% und erreicht damit das Allzeithoch von 229 €. Somit ist sie seit Bekanntgabe der sehr guten Geschäftszahlen für das zweite Halbjahr um rund +12% gestiegen. Was bedeutet dieser Anstieg für die weitere Kursentwicklung?
Atoss Software, kurz Atoss, ist ein deutsches Softwareunternehmen mit dem Schwerpunkt Personalmanagement. Dabei bietet die Software individuelle Konfigurationsmöglichkeiten, mit dem Unternehmen den Einsatz von Personal gestalten können. Die Gesellschaft ist in 52 Ländern tätig und unterhält in vielen dieser Ländern Niederlassungen. Der Hauptsitz ist in München. Die Marktkapitalisierung liegt bei 1,82 Milliarden €.
Prognose angehoben
Aufgrund des extrem guten Verlaufs im ersten Halbjahr hat der Konzern die Jahresprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Danach soll der Umsatz nun bei 142 Millionen € liegen, zuvor lag der Prognosewert bei 135 Millionen €. Die EBIT-Marge wurde ebenfalls von 27% um 3 Prozentpunkte auf 30% angehoben.
An der mittelfristigen Prognose wird aber festgehalten, hier wird auf das wirtschaftliche Umfeld hingewiesen. 2024 wird mit einem Umsatz von 160 Millionen € gerechnet. Für 2025 erwartet Atoss einen Umsatz von 190 Millionen sowie eine EBIT-Marge von mehr als 30%.
Insgesamt sind die zukünftigen Aussichten als gut zu bezeichnen.
Halbjahreswerte verbessert
Der gute Lauf im ersten Quartal setzte sich im zweiten Quartal weiter fort, das Wachstum ist hochprofitabel. Somit fällt der Halbjahresbericht insgesamt hervorragend aus. Der Konzernumsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37% auf 73 Millionen €, alle Segmente und Märkte trugen hierzu bei.
Die Profitabilität verbesserte sich ebenfalls sehr stark. Die operative EBIT-Marge stieg von 26% auf 33% – daraus errechnet sich ein EBIT von 24 Millionen €.
Insgesamt verlief die Geschäftsentwicklung sehr gut – und das trotz der unsicheren Wirtschaftslage.
Bedeutende Veränderungen vorgesehen
Die bisherige Rechtsform der AG soll in die Rechtsform der SE umgewandelt werden. Dies zeigt, dass im Konzern Bestrebungen vorhanden sind, die auf eine Expansion innerhalb Europas hinweisen. Auf der Hauptversammlung im nächsten Jahr wird über die Rechtsformänderung abgestimmt.
Außerdem soll sich die Aktionärsstruktur ändern. Der Gründer und Vorstandsvorsitzende Andreas Obereder hält über seine Investmentgesellschaft bisher 30% der Anteile. Durch eine Vereinbarung mit der Investmentgesellschaft General Atlantik ist vorgesehen, dass diese 20% kauft. Für weitere 5% bestehen Optionsrechte. Der Erwerb der Aktien war mit einem Abschlag von 12% auf den Durchschnittswert der letzten 180 Tage verbunden.
Unsicherheit über weiteren Kursverlauf steigt
Die Kursverdoppelung seit Ende September letzten Jahres führt zu einer erheblichen Verunsicherung bei den Anlegern. Wer bereits Aktionär ist, sollte sich mit dem Gedanken beschäftigen, die Kursgewinne zu realisieren. Die Wahrscheinlichkeit weiterer nachhaltiger Kursanstiege wird immer geringer. Gleiches gilt für Anleger, die jetzt noch einsteigen wollen, das kann ebenfalls zu Kursverlusten führen.
Dieser Meinung sind auch die Analysten. Jefferies belässt sein Kursziel bei 190 €, dies bedeutet eine momentane Überbewertung der Aktie. Warburg und die Berenberg Bank sehen mit ihren Zielkursen von 222 und 230 € ebenfalls kein Potenzial mehr.
Die momentane Dividendenrendite von 1,2% rechtfertigt ebenfalls keine höheren Kurse. Hier kann es zu einer Erhöhung der bisherigen Dividende von 2,83 € kommen.
Mein Fazit: Die Aktie ist momentan sehr hoch bewertet. Anleger sollten vorerst abwarten, es dürften wieder günstigere Kurse kommen.
Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen Live Chat, dem Aktien-Forum der neuen Generation.