Atoss Software: Neue Rekordwerte – und die Aktie?

Die Aktie von Atoss Software (WKN: 510440) kann von den guten Quartalszahlen nicht profitieren und steht am Mittwoch aktuell bei 130,50 €. Insgesamt befindet sie sich in einem langfristigen Aufwärtstrend und erreichte im August mit rund 144 € ein Allzeithoch. Lohnt sich hier noch ein Einstieg?

Guter Lauf

Der gute Lauf im ersten Halbjahr setzte sich im dritten Quartal fort. Hiervon ist der Neun-Monats-Bericht vom 23. Oktober geprägt. Beim Umsatz und Ertrag wurden neue Rekordwerte erzielt, auch für das Gesamtjahr wird wieder mit einem neuen Rekordjahr gerechnet. Es wäre dann das 19. Rekordjahr in Folge.

Der Umsatz in den ersten neuen Monaten verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14% auf 125,9 Millionen €. Wachstumstreiber war wiederum das Cloudgeschäft, es wuchs um 37% auf 52,7 Millionen €. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze verbesserte sich von 59 auf 65%.

Der operative Ertrag verbesserte sich überproportional. Das EBIT stieg um 30% auf 45,7 Millionen €, die sich daraus ergebende EBIT-Marge stieg um 3 Prozentpunkte auf 33%. Das Nettoergebnis entwickelte analog auf 32,8 Millionen €.

Sehr positiv veränderte sich auch die Liquidität, sie erhöhte sich von 87 auf 115 Millionen €. Alles in allem setzte sich die Erfolgsserie des Unternehmens weiter fort.

Höhere Marge

Die bereits im Juli angehobene Jahresprognose dürfte übertroffen werden. Demnach wurde ein Umsatz von 170 Millionen € erwartet. Eine konkrete Zahl des erwarteten Umsatzes wurde nicht genannt.

Die EBIT-Marge wurde von 33% auf 35% angehoben. An den Zielen für 2025 hielt das Unternehmen jedoch fest. Dann wird ein Umsatz von 190 Millionen und eine EBIT-Marge von 30% erwartet.

Potenzial begrenzt

Trotz dieser hervorragenden Geschäftsentwicklung ist meiner Meinung nach die Aktie derzeit fair bewertet. In diesem Artikel lag mein Zielwert bei 130 €, dies ist jetzt erreicht. In dem jetzigen Kurs ist das meiste von den positiven Ergebnissen eingepreist. Die Marktkapitalisierung ist in Bezug auf den Nettogewinn sehr ambitioniert.

Im September wurde eine Privatplatzierung der beiden größten Anteilseigner vorgenommen. Der Preis pro Aktie lag bei 120 €, damit lag er deutlich unter dem jetzigen Kursniveau.

Die Analysten sehen das ähnlich, deren mittleres Kursziel liegt bei 133,60 €. Die Bandbreite der Einschätzung ist groß. Die Deutsche Bank sieht den fairen Wert bei 155 € und Jefferies bei 112 €.

Mein Fazit: Vor einem Investment sollte eine Korrektur abgewartet werden.