AT&T-Aktie: Ist die Dividende nun in Gefahr?
Die AT&T-Aktie (WKN: A0HL9Z) ist am Donnerstag zweistellig abgeschmiert und erlebte damit den schwächsten Handelstag seit Jahren. Nach denn gemischten Q1-Ergebnissen zeigten sich Anleger vor allem aufgrund eines überraschend geringen freien Barmittelzuflusses enttäuscht. Müssen sich Aktionäre nun auf Dividendenkürzungen einstellen?
AT&T Inc. ist ein in Texas ansässiger Telekommunikationskonzern, der lange Zeit eine Monopolstellung in den USA und Kanada hatte und zeitweise über eine Million Mitarbeiter beschäftigte. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 126 Milliarden US$ ist das Unternehmen weiterhin einer der wertvollsten Telekom-Anbieter weltweit.
Kurssturz nach Q1-Zahlen
Die AT&T-Aktien sind am Donnerstag um -10,41% auf 17,65 US$ abgesackt, was für den Konzern den schlechtesten Börsentag seit Jahren bedeutet. Was Anleger in erster Linie vergrätzt hat, ist, dass der Konzern im Rahmen seines Quartalsberichts einen deutlich schwächer als erwarteten freien Cashflow (FCF) gemeldet hat. Aufgrund von hoher Ausgaben für Vorräte und Investitionen belief sich der FCF zwischen Januar und März demnach auf etwa 1 Milliarde US$ – nur ein Drittel von dem, das Marktexperten im Schnitt geschätzt hatten.
Bei den Top- und Bottom-Line-Ergebnissen verfehlte AT&T den Analystenkonsens aber jeweils nur haarscharf. So stieg der Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 30,14 Milliarden US$, während der bereinigte Gewinn von 0,63 auf 0,60 US$ je Aktie
Das Finanz-Update des US-Konzern hatte jedoch auch die ein oder andere positive Überraschung auf Lager. So stieg in Q1 die Zahl der Postpaid-Telefonkunden um 424.000, während Analysten im Schnitt nur mit 390.000 gerechnet hatten.
Zum anderen hat der Telekom-Riese im Auftaktquartal die Rechnungsbeträge im Mobilfunk-Bereich deutlich gesteigert.
Auch das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zog mit +3,9% auf 10,6 Milliarden US$ etwas stärker an als erwartet – dank eines starken Wachstums bei den renditeträchtigen Geschäften mit 5G-Mobilfunk und Glasfaserinternet.
Cashflow-Jahresziel wird aufrechterhalten
Dass Investoren auf die gemischten Ergebnisse von AT&T entsetzt reagiert haben, lieg daran, dass der freie Cashflow ein besonders beachtetes Maß für die Finanzkraft eines Konzerns ist. So gibt es unter anderem Aufschluss darüber, wie viel Geld an die Aktionäre ausgeschüttet werden kann.
Anteilseigner befürchten nun, dass das Unternehmen erneut seine Dividende kürzen muss, obwohl CEO John Stankey sein Jahresziel von 16 Milliarden US$ an FCF demonstrativ aufrechterhalten hat. Der Firmenchef versicherte, dass beim freien Mittelzufluss lediglich „mehrere saisonale und erwartete Auswirkungen auf das Betriebskapital“ zum Tragen kamen.
Gute Portfolio-Beimischung für die Zinswende
Unter dem Strich halte ich die Q1-Ergebnisse von AT&T für respektabel und die Anlegersorgen bezüglich des FCF für übertrieben. Denn selbst wenn der Konzern für das Gesamtjahr 2023 sein Ziel klar verfehlen sollte und nur 12 Milliarden US$ freien Cashflow generiert, wäre die Dividende dennoch gedeckt. Es würde lediglich weniger übrigbleiben für die Schuldentilgung. Währenddessen macht das Unternehmen gute Fortschritte mit dem Ausbau von 5G-Wireless- und Glasfaser-Netzen.
Ich rechne damit, dass sich die AT&T-Aktie von der Kursdelle bald erholt, aber sich vorerst in einer Bandbreite zwischen 18,50 und 20 US$ bewegen wird. So hat der Markt die zwischenzeitlichen Bewertungslücken gegenüber der Konkurrenz um Verizon und Co. in den letzten Monaten teilweise schon geschlossen. Der Dividenden-Titel bildet aber weiterhin eine gute Diversifizierungsmöglichkeit – insbesondere sobald die US-Notenbank die Zinswende wie erwartet im zweiten Halbjahr einleiten wird.
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