Aumann-Aktie: JoJo-Kurs – was geht da ab?
Nach dem Kurssprung am Dienstag um +12% beruhigt sich die Aktie von Aumann (WKN: A2DAM0) wieder. Aktuell verbessert sie sich um +1,5% und steht bei 15,40 €. Die Ursache für den starken Anstieg waren die guten Quartalszahlen. Was können Anleger jetzt erwarten?
ℹ️ Aumann vorgestellt
Die im westfälischen Beele ansässige Aumann AG ist ein weltweit führender Hersteller von innovativen Spezialmaschinen und automatisierten Fertigungslinien mit Fokus auf Elektromobilität. Das Unternehmen verbindet einzigartige Wickeltechnologie zur hocheffizienten Herstellung von Elektromotoren mit jahrzehntelanger Automatisierungserfahrung, insbesondere in der Automobilindustrie. Neben dem Standort in Beele unterhält das Maschinenbauunternehmen vier weitere Standorte, davon einer in China und einer in den USA. Die Marktkapitalisierung liegt bei knapp 230 Millionen €.
Geschäftsentwicklung signifikant verbessert
Der positive Trend der Vorquartale setzte sich im dritten Quartal weiter fort. Dementsprechend gut fiel der am 14. November veröffentlichte Quartalsbericht aus. Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum in den ersten neun Monaten um 32,7% auf knapp 200 Millionen €. Das Wachstum im Segment der E-Mobilität wuchs um 58% auf 152 Millionen €.
Die Ertragslage verbesserte sich ebenfalls signifikant. Das operative EBITDA stieg von 5,5 auf 13,5 Millionen €. Die daraus resultierende operative Marge beträgt 6,8%.
Der Auftragseingang verbesserte sich um 81% auf 249 Millionen €. Überwiegend wurden Produkte für die E-Mobilität nachgefragt. Der gesamte Auftragsbestand lag Ende September bei 308,9 Millionen €. Das deckt mehr als den Jahresumsatz.
Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung als sehr gut zu bezeichnen.
Jahresprognose angehoben
Vor dem Hintergrund der starken Geschäftsverbesserung hob das Unternehmen seine Umsatzprognose an. Statt mehr als 250 Millionen werden jetzt mehr als 280 Millionen € erwartet.
Auch bei der operativen EBITDA-Marge erfolgte eine leichte Anpassung. Der Wert soll im oberen Bereich der Spanne von 6 bis 7% liegen.
Technologieportfolio erweitert
Die Übernahme des Beschichtungsspezialisten LACOM wurde Anfang November abgeschlossen. LACOM verfügt über ein hohes Know-how bei den Beschichtungen von Batterien und Brennstoffzellen.
Zuletzt erzielte das übernommene Unternehmen einen Jahresumsatz von 10 Millionen €. Es ergänzt perfekt das Segment Batterie von Aumann, das jetzt die gesamte Wertschöpfungskette abdecken kann. Im Geschäftsjahr 2024 fließen die Geschäftszahlen voll in die Konzernrechnung ein.
Was ist vom weiteren Kursverlauf zu erwarten?
Im Mehrjahres-Chart ist zu erkennen, dass der Kurs innerhalb einer Range von 13 bis 16 € verläuft. Auffällig ist ebenfalls, dass nach jedem Quartalsbericht der Kurs stark anzieht und dann wieder zurückfällt. Als Nebenwert ist die Aktie sehr stark abhängig vom Handelsvolumen. Dieses steigt immer dann, wenn gute Quartalszahlen gemeldet werden.
Unter diesem Aspekt sehe ich kurzfristig kein hohes Steigerungspotenzial. Erst wenn der Kurs wieder am unteren Ende der Range angekommen ist, lohnt sich meiner Meinung nach wieder ein Einstieg. Mittelfristig sollte sich die hohe Rentabilität auch im Kurs positiv auswirken. Dann sind Kurse von 17 € gerechtfertigt.
Die Analysten der Berenberg Bank sehen das ähnlich, allerdings gehen sie von einem deutlich höheren Zielkurs aus. Sie haben ihre Einschätzung von 18 € auf 21 € angehoben. Begründet wird dies mit Blick auf die hohe Nachfrage im Bereich der E-Mobilität. Die Bank spricht von einer Wette auf die Zukunft.
Mein Fazit: Die hohe Volatilität dürfte sich fortsetzen. Hier lohnt sich antizyklisches Handeln.
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