Aumann: Clevere Anleger kaufen jetzt!
Als die Beteiligungsgesellschaft MBB, die eine umfangreiche Beteiligung an Aumann (WKN: A2DAM0) hielt und auch heute noch 38% des Aktienkapitals hält, die Aumann AG vor rund zwei Jahren an die Börse brachte, rissen sich die Anteilseigner um den Titel. So lag die Bookbuildingspanne für die Aktie bei 35,00 bis 43,00 Euro, platziert wurde sie am Ende relativ nah am oberen Ende dieser Spanne zu 42,00 Euro. Der erste Börsenkurs lag dann jedoch bei 48,20 Euro.
Das bisherige Allzeithoch des Titels (auf Schlusskursbasis) wurde jedoch erst am 16. Oktober 2017 bei knapp unter 93,00 Euro erreicht. Seit diesem Allzeithoch kennt die Aktie jedoch leider nur noch eine Richtung, nämlich gen Süden. So notierte sie zuletzt, am 1. März, bei nur noch 25,00 Euro. Immerhin konnte sie sich jedoch von diesen Allzeittiefs inzwischen auch wieder ein wenig erholen und wechselte zuletzt zu Kursen zwischen 29,00 und 30,00 Euro den Besitzer.
Wieder einmal kann man sich daher fragen: Wenn Anleger die Aktie vor ca. 1 ½ Jahren noch zu Kursen über 90,00 Euro als eine sehr gute Investition empfanden, warum greifen sie dann nicht heute zu fast -70% tieferen Kursen nicht zu? Zumal die Zukunftsaussichten für Aumann doch weiterhin und unbestritten sehr gut sind. Schließlich verfügt Aumann über eine spezielle Technologie zur Wicklung von Spulen, wie sie in Elektroautos zum Einsatz kommen und somit benötigt werden.
Kurzfristige Unsicherheit beeinträchtige langfristige Wachstumsperspektiven nicht
Erst kürzlich hat Aumann seine aktuellen Geschäftszahlen vorgelegt. Demnach wurde in 2018 ein neuer Rekordumsatz in Höhe von knapp 291 Mio. Euro (+38,2%) sowie ein bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 29,3 Mio. Euro (+39,5%) erzielt. Die EBIT-Marge betrug also starke 10,1%. Im vierten Quartal 2018 wurde mit 86,8 Mio. Euro zudem ein neuer Rekord beim Auftragseingang erzielt, im Gesamtjahr 2018 lag dieser somit bei ebenfalls starken 290,9 Mio. Euro.
Besonders stark entwickelte sich jedoch das Segment E-Mobility. Hier gab es ein Umsatzwachstum von +72,7% auf 105 Mio. Euro sowie ein Gewinnwachstum (auf Basis des bereinigten EBIT) von +111,9% auf 14,2 Mio. Euro. Somit lag der Anteil dieses Zukunftsgeschäfts bei 36,1% (nach 28,9% im Vorjahr). Aumann betonte, dass man erfolgreich an der Internationalisierung arbeite, so dass erstmals mehr als 20% des Jahresumsatz in Asien erwirtschaftet wurde. Der einzige kleine Wermutstropfen war somit eigentlich der sehr vorsichtige Ausblick des Managements.
So erwartet man aufgrund wachsender politischer und wirtschaftlicher Unwägbarkeiten in 2019 eine deutliche Wachstumsabschwächung im Kerngeschäft, dem sogenannten Classic Segment. Zugleich soll sich aber das dynamische Wachstum im Zukunftsmarkt E-Mobility weiter fortsetzen und damit die temporäre Schwäche im Classic Segment überkompensieren. Auf längere Sicht plant Aumann dann jedoch wieder mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten. Vor diesem Hintergrund ist der Kursrutsch der Aktie zuletzt für mich kaum nachvollziehbar.
Umsatz- und Gewinnentwicklung sowie fundamentale Bewertung
Im Geschäftsjahr 2015 erzielte Aumann noch einen Jahresumsatz von 93,4 Mio. Euro bei einem Gewinn von knapp sieben Millionen Euro. 2016 lag der Jahresumsatz dann schon bei 156,0 Mio. Euro (+67%) bei einem Gewinn von leicht unter 13 Mio. Euro (+85,5%). 2017, im Jahr des Börsengangs, lag der Jahresumsatz schließlich bei 210,4 Mio. Euro (+34,9%) bei einem nahezu unveränderten Gewinn von genau 13,0 Mio. Euro (+1,6%). Im Geschäftsjahr 2018 lag der Jahresumsatz dann bei den eben schon genannten 290,8 Mio. Euro (+38,2%) sowie der Gewinn bei rund 19 Mio. Euro.
Für 2019e erwarte ich einen Jahresumsatz von 325 bis 340 Mio. Euro (+15%) bei einem Gewinn von rund 23 Mio. Euro. Somit weist die Aktie eine Bewertung mit einem KUV 2019e von ca. 1,34 bei einem KGV 2019e von ca. 19. Damit ist die Aktie zwar kein Megaschnäppchen, von einer Überbewertung kann jedoch ebenfalls keine Rede mehr sein. Sollte sich zudem die längerfristige Prognose des Managements bewahrheiten – und das Unternehmen tatsächlich auf Sicht von fünf Jahren deutlich zweistellige Wachstumsraten erzielen können – würde die Aktie sogar über ein nicht unerhebliches Kurspotenzial verfügen.
Fazit: Aktie, dank E-Mobilität, mit großem Kurspotenzial!
Prinzipiell würden deutlich zweistellige Wachstumsraten ja erst einmal Wachstumsraten von deutlich mehr als +10% p.a. bedeuten. Ich bin in meinem Prognosen jedoch ein wenig aggressiver und rechne mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von +15% p.a. sowie einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von +20% p.a. Demnach läge der Jahresumsatz von Aumann bis 2023 bei mindestens 585 Mio. Euro sowie der Gewinn bei mindestens rund 48 Mio. Euro. Für solche Wachstumsraten wäre ein KGV von ca. 20 eigentlich eher günstig.
Prinzipiell müsste dieses bei mindestens ca. 30 liegen. Aber bleiben wir doch mal bei einem KGV von „nur“ 20. Dann läge der fundamental faire Wert des Unternehmens im Jahr 2022 (die Anleger an der Börse schauen immer 6-12 Monate nach vorne) bei knapp unter einer Milliarde Euro, was einem Aktienkurs zwischen 60,00 und 65,00 Euro entsprechen würde. Das KUV würde dann übrigens von zuletzt ca. 1,34 auf knapp 1,65 steigen, was immer noch nicht zu teuer wäre. Vor diesem Hintergrund halte ich die Aktie für einen Kaufkandidaten. Zumal das Kurspotenzial mit einem KGV von 30 sogar bei rund 95,00 Euro liegen würde...
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