Aurelius: Wer hat hier Dreck am Stecken?

Marc Rendenbach
29.03.17

Die Talfahrt von Aurelius (WKN: A0JK2A) hält weiter an. Der heute veröffentlichte Geschäftsbericht sowie die anschließende Analystenkonferenz können den Markt nicht beruhigen. Im Gegenteil: Die Shortseller schicken die Aktie nun sogar unter die Marke von 40 Euro.

Die Hoffnungen der Anleger, die Beteiligungsgesellschaft könne dem Vorwurf der Bilanztrickserei schnell und wirksam entgegentreten, haben sich zerschlagen. Die Leerverkäufer von "Gotham City Research" haben somit weiterhin leichtes Spiel. SD-Informationen wurde die leerverkaufte Position sogar noch einmal ausgebaut. Ist an den Vorwürfen vielleicht wirklich etwas Wahres dran?

Parallelen zu Arques?

Fakt ist: Aurelius-Manager hatten sich schon Ende letzten Jahres von großen Aktienpositionen des Unternehmens getrennt. Die Aktie notierte seinerzeit deutlich über 50 Euro. Dieser Umstand hinterlässt spätestens jetzt einen sehr faden Beigeschmack. Vorstandschef Dirk Markus wollte sich auch auf mehrmalige Nachfrage hin nicht zu seinem aktuellen Aktienbesitz äußern und verwies auf die Rechtslage. Immerhin habe er nicht die Absicht, weitere Aurelius-Papiere zu veräußern.

Für den weiteren Geschäftsverlauf zeigt sich Markus indes weiter optimistisch. Um die im Raum stehenden Vorwürfe zu entkräften, soll es in der kommenden Woche eine ausführliche Stellungnahme des Unternehmens geben. Bis dahin dürfte die Aktie hochgradig volatil und nichts für schwache Nerven bleiben.

Böse Zungen geben den Leerverkäufern Recht und behaupten bereits, Aurelius zeige auffällige Parallelen zum Fall Arques. Auch hier führte eine künstlich aufgeblasene Bilanz letztendlich zum Kollaps. Aurelius-Aktionäre können derzeit nur hoffen, dass sich ein solcher Schauspiel nicht wiederholt. Kann das Management - beispielsweise mit massiven Aktienkäufen - Vertrauen zurückgewinnen, besitzt das Papier jedenfalls ein sehr hohes Aufholpotenzial.

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