Aurubis-Aktie: Beginnt jetzt eine Kurskorrektur?
Die Aurubis-Aktie (WKN: 676650) gibt nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste Quartal kräftig nach. Die Gründe hierfür sind zum einen die schlechte Börsenstimmung sowie der Tatsache, dass der Markt mehr erwartet hatte. Der Kurs stürzte anfangs um rund -5,5% ab, mittlerweile hat er sich wieder auf aktuell 97,50 € erholt. Ist das der Beginn einer längeren Kurskorrektur?
Die Aurubis AG ist einer der weltweit größten Anbieter von Nichteisenmetallen und Kupfer. Neben dem traditionellen Primärgeschäft der Metallerzeugung nimmt das Recyclinggeschäft von Altmetallen eine immer wichtigere Rolle ein. Neben dem Hauptsitz in Hamburg unterhält der Konzern zahlreiche weltweite Niederlassungen. Der Börsenwert des Metallherstellers beträgt rund 4,25 Milliarden €.
Schwächeres erstes Quartal
Nach dem erfolgreichsten Geschäftsjahr 2022 fiel das erste Quartal etwas schlechter aus. Die Ursache hierfür ist eine geringere Nachfrage nach Altkupfer und Schwefelsäure. Letztere ist ein Nebenprodukt bei der Kupferproduktion. Ein weiterer Faktor sind gestiegene Kosten.
Der Umsatz reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -7% auf 4,1 Milliarden €. Die gute Nachfrage nach Konzentratdurchsätzen der Hütte im bulgarischen Pidrop konnte den insgesamt gesunkenen Umsatzrückgang nicht kompensieren.
Dass das operative EBT um -24% auf 125 Millionen € zurückgegangen ist, lag neben gestiegenen Energiekosten auch an den schlechten Preisen für Multi-Metall-Recycling. In diesem Segment fiel der operative Gewinn von 83 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 35 Millionen €.
Das sagt der Konzernchef
Der Vorstandsvorsitzende Roland Harings kommentierte das erste Quartal dennoch so:
Wir sind mit einem sehr respektablen Ergebnis in das neue Geschäftsjahr gestartet – berücksichtigt man insbesondere die hohe Inflation und gestiegene Energiekosten. Die anhaltend starke Nachfrage nach unseren Produkten zeigt uns: Aurubis-Metalle werden gebraucht. Für das Gesamtjahr 2022/23 rechnen wir mit einem Ergebnis am oberen Ende des gesetzten Prognosekorridors.
Ausblick bestätigt
Bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen wurde mit einer weiterhin hohen Nachfrage nach Kupferprodukten gerechnet. Neben Kupferwalzdraht gilt dies auch für Profile und Flachwalzprodukte.
Ebenfalls rechnet der Konzern damit, dass die Erzförderung die Schmelzkapazitäten übersteigen wird, dies dürfte zu sinkenden Preisen beim Einkauf führen.
Der prognostizierte Jahresgewinn dürfte im oberen Bereich der Range von 400 bis 500 Millionen € liegen. Hier hatte der Markt höhere Erwartungen.
Solide Finanzlage
Der Konzern ist schuldenfrei und verfügt über eine Eigenkapitalquote von 54,5%. Diese sehr solide Ausgangssituation versetzt das Unternehmen in die Situation, dass die geplanten Ausbauinvestitionen von 1 Milliarde € zügig umgesetzt werden können.
In drei bis vier Jahren soll daraus ein Ergebnisbeitrag von jährlich 230 Millionen € erfolgen. Neben dem Ausbau der Stammhütte in Hamburg soll die Kapazität im Recyclingwerk in Richmond (USA) verdoppelt werden.
Wie ist der Kursrückgang zu bewerten?
Der starke Kursanstieg im neuen Jahr lässt die Aktionäre verstärkt über Gewinnmitnahmen nachdenken. Die Bekanntgabe der etwas schwächeren Zahlen verstärkt diesen Effekt. Der Kursrückgang ist auch ein Resultat enttäuschter Marktexperten, diese hatten bessere Zahlen erwartet.
Der schwächere Kurs basiert aber auch auf einem schwächeren Börsenumfeld. Steigende Zinssorgen sorgen für einen schwachen Börsenstart in die neue Woche.
Die Analystenhäuser Warburg und Baader behalten dennoch ihre Einschätzungen nach der Bekanntgabe bei. Warburg rechnet mit einem Zielkurs von 102 € und Baader sogar mit 110 €. Es gibt aber auch etwas pessimistischere Analysten, die Deutsche Bank sieht den fairen Wert bei 95 €.
Kurskorrektur abwarten
Meiner Meinung nach könnte der Kursrückgang der Beginn einer längeren Korrektur sein. Insgesamt sind in dem starken Anstieg seit Oktober viele positive Aspekte eingepreist. Somit reichen kleinere negative Meldungen für Kursrückgänge.
Eine Kurskorrektur würde die zukünftige Entwicklung des Papiers positiv unterstützen. Für Anleger bieten sich günstigere Einstiegschancen mit Aussicht auf Kursgewinne. In meiner letzten Analyse hatte ich bereits geraten, eine Korrektur abzuwarten.
Ständig steigende Kurse führen zu einem immer nervöseren Verhalten von Aktionären und potenziellen Anlegern. Die Folge könnten stärkere Einbrüche sein.
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