Aurubis-Aktie: Das können Anleger erwarten

Die Aurubis-Aktie (WKN: 676650) konnte ihren Aufwärtstrend seit letztem Oktober weiter fortsetzen. Sie stieg während dieser Zeit um +42% auf aktuell 82,90 €. Von dem Allzeithoch von rund 116 € im März 2022 ist sie jedoch noch ein gutes Stück weit weg. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?

Die Aurubis AG ist einer der weltweit größten Anbieter von Nichteisenmetallen und Kupfer. Neben dem traditionellen Primärgeschäft der Metallerzeugung ist das Recyclinggeschäft von Altmetallen ein weiterer Unternehmensbestandteil. Der Hauptsitz befindet sich in Hamburg, daneben unterhält der Konzern zahlreiche weltweite Niederlassungen. Der Börsenwert des Metallherstellers beträgt rund 3,62 Milliarden €.

Die Geschäftstätigkeit im Wandel

Lange Zeit war Aurubis nur in der primären Kupfererzeugung tätig. Das bedeutet, dass aus Kupfererz das Kupfermetall hergestellt wurde. Im Zuge der zunehmenden Kreislaufwirtschaft wandelte sich das Hamburger Unternehmen, neben dem Primärgeschäft wird der Recyclinganteil deutlich ausgebaut.

Somit werden vorhandene Materialien wieder aufgearbeitet und stehen für die Märkte wieder zur Verfügung. Von diesem Wandel dürfte der Konzern langfristig profitieren.

Ein weiterer Wandel findet beim Energieeinsatz statt. Um den Erdgasbedarf zukünftig zu reduzieren, will man verstärkt Wasserstoff einsetzen. Hierzu wurden erste langfristige Verträge mit den Vereinigten Arabischen Emiraten abgeschlossen. Sie sehen die Lieferung von blauem Ammoniak (Herstellung aus Erdgas ohne CO₂ Belastung) vor. Langfristig soll dann der alleinige Einsatz von grünem Wasserstoff erfolgen.

Erfolgreichstes Geschäftsjahr

Trotz aller Turbulenzen, insbesondere der gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe, ist es dem Kupferhersteller gelungen, das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte zu erzielen. Der Grund hierfür war, dass die Preise der hergestellten Metalle deutlich über den Preissteigerungen für Rohstoffe und Energie lagen. Zudem wurden die Energiepreise vor der Ukraine-Krise langfristig abgesichert.

Der Jahresumsatz stieg um 14% auf 18,5 Milliarden €. Noch stärker kletterte das operative Ergebnis, es verbesserte sich um 40% auf 532 Millionen €. Der bereinigte Konzerngewinn stieg von 284 Millionen € auf 433 Millionen €.

Massiver Unternehmensausbau geplant

Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, wurden Investitionen in Höhe von 530 Millionen € geplant. Dabei steht der Ausbau der Recyclinganlagen im Vordergrund, in den USA soll die Produktion verdoppelt werden.

Auch im Hamburger Stammwerk ist ein Ausbau der Anlagen in Höhe von 190 Millionen € vorgesehen. Um vom Strombezug unabhängiger zu werden, wird in Bulgarien die bestehende Fotovoltaikanlage deutlich erweitert.

Diese Investitionen werden aus dem freien Cashflow bezahlt, somit ist eine Fremdfinanzierung oder Kapitalerhöhung nicht vorgesehen. Der Konzern ist schuldenfrei.

Einmalige Rekord-Dividende

Für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde die vorgeschlagene Dividende auf 1,80 € erhöht. Danach wird sie an die Ertragslage angepasst, was bedeuten kann, dass sie niedriger ausfällt.

Der Grund hierfür ist, dass der freie Cashflow durch die Investitionen geringer ausfällt. Allerdings sollen die Aktionäre angemessen am Gewinn beteiligt werden.

Die Mitteilung der geänderten Dividendenzahlungen führte anfangs zu einem deutlichen Kursrückgang, der aber mittlerweile wieder ausgeglichen ist.

Was bedeutet der Konzernumbau?

Wenn die Vorhaben abgeschlossen sind, dürfte ein zukunftsträchtiger konkurrenzfähiger Konzern entstanden sein. Da der Kupferbedarf sowie der Bedarf anderer Metalle gewaltig steigen dürfte, wird sich dies auch positiv auf die Ertragslage und den langfristigen Aktienkurs auswirken.

Wichtiger ist jedoch die kurz- und mittelfristige Betrachtung. Das mittelfristige Kurspotenzial dürfte meiner Meinung nach bei rund 90 € liegen. Das würde einer Marktkapitalisierung von rund 4 Milliarden € entsprechen, dieser Wert ist nicht übertrieben hoch.

Dieser Ansicht stimmen auch die Mehrzahl der Analysten zu, lediglich Warburg mit 98 € und die Baader Bank mit einem Zielkurs von 110 € sind zuversichtlicher.

Kurskorrektur abwarten

Die momentane Dividendenrendite von 2,2% sollte nicht im Vordergrund der Investition stehen, da diese zukünftig niedriger sein dürfte. Allerdings ist sie ein schöner Nebeneffekt.

Der starke Kursanstieg in den letzten Monaten dürfte zu schnell und zu stark gewesen sein. Anleger sollten daher eine Kurskorrektur abwarten.

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