Aurubis-Aktie: Ist das ein Grund zur Enttäuschung?

Die Aurubis-Aktie (WKN: 676650) befindet sich seit Anfang der Woche im Rückwärtsgang und kann ihren Anfang Oktober begonnenen Aufwärtstrend nicht fortsetzen. Fielen die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr so ernüchternd aus?

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ℹ️ Aurubis vorgestellt

Die Aurubis AG mit Sitz in Hamburg produziert und recycelt Kupfer und Metalle. Das Unternehmen ist einer der größten Kupferproduzenten der Welt. Neben dem traditionellen Primärgeschäft der Metallerzeugung spielt die Wiederverwertung von Altmetallen eine immer größere Rolle. Zusätzlich zum Hauptstandort Hamburg ist Aurubis in zahlreichen Ländern der Welt mit Werken und Niederlassungen vertreten. Die Aktie notiert im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ist ca. 3,4 Milliarden € an der Börse wert.

Ein vorhersehbar schwaches Ergebnis

Am Mittwoch präsentierte der Kupfer- und Recyclingkonzern seine vorläufigen Zahlen für das Ende September zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2022/23. Fazit: Sie sind deutlich schlechter als im Vorjahr, liegen aber im oberen Bereich der Prognosen.

Das operative Ergebnis vor Steuern lag im letzten Geschäftsjahr bei 349 Millionen €. Das ist deutlich weniger als die 532 Millionen €, die Aurubis im Vorjahr erzielte. Grund für den starken Gewinnrückgang sind die massiven Diebstahl- und Betrugsfälle, denen der Konzern in den letzten Monaten zum Opfer fiel. Die operative Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) fiel ebenfalls von 19,0% im Geschäftsjahr 2021/22 auf 11,3% im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Trotzdem ist das Ergebnis nicht unbedingt als schlecht zu werten, da es am oberen Rande der Prognosespanne von 310 bis 350 Millionen € liegt. Den Schaden der Diebstähle beziffert der Konzern auf rund 185 Millionen €. Vor Bekanntwerden der Fälle war Aurubis noch von einem Vorsteuerergebnis in Höhe von 450 bis 550 Millionen € ausgegangen.

Die endgültigen Zahlen für das letzte Geschäftsjahr will der Hamburger Konzern am 20. Dezember vorlegen. Das ist zwei Wochen später als ursprünglich vorgesehen. Auslöser für die Terminverschiebung ist der erhöhte Zeitaufwand für die Aufarbeitung der kriminellen Handlungen.

Der Aufwärtstrend ist gebrochen

Der jüngste Kursrückgang hat den leichten Aufwärtstrend der Aurubis-Aktie in den letzten Wochen wieder zunichte gemacht. Nun muss das Unterstützungsniveau bei 72 € halten, damit die Kupferaktie nicht auf ihr Jahrestief bei 67 € zurückfällt.

Gedämpfter Optimismus

Trotz des schwachen Ergebnisses im abgelaufenen Geschäftsjahr bin ich optimistisch eingestellt, was die weitere Kursentwicklung der Aurubis-Aktie betrifft. Der Kupferpreis hat sich 2023 auf recht hohem Niveau stabilisiert und es gibt derzeit keine Anzeichen dafür, dass es in naher Zukunft zu einem Preisverfall des Metalls kommt.

Das sehr hohe Kursziel der Baader Bank von 110 € teile ich allerdings nicht. Für einen Wiederanstieg zu einem Allzeithoch müsste Aurubis in den kommenden Quartalen exzellente Ergebnisse vorlegen.

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