Aurubis: Für wen eignet sich momentan die Aktie?

Markterwartungen verfehlt

Die gestrige Meldung über einen Ertragsrückgang traf die Aktie von Aurubis (WKN: 676650) mit voller Wucht, sie verlor in der Spitze bis zu -10%. Am Dienstag setzt sich der Kursverlust fort, aktuell verliert sie -2,5% und steht bei 61,60 €. Seit Jahresanfang bewegt sich der Kurs in einer breiten Range von 60 bis 75 €. Bleibt es bei dieser Volatilität?

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Angespannte Lage

Wie das Unternehmen am 23. September meldete, lagen die vorläufigen Geschäftszahlen für 2023/24 im Rahmen der Erwartungen. Die endgültigen Zahlen sowie der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr werden Anfang Dezember veröffentlicht.

Im vierten Quartal lag das operative EBIT mit 75 Millionen € unter dem Vorjahreswert von 92 Millionen €. Laut Unternehmensangaben beruht dieser Rückgang auf dem Wartungsausfall des Werkes in Hamburg.

Auf Jahressicht lag es bei 410 Millionen €, das ist eine Verbesserung von 17% gegenüber dem Vorjahreswert von 349 Millionen €. Der Netto-Cashflow fiel mit 500 bis 600 Millionen € hoch aus, hierfür verantwortlich war ein hoher Produktverkauf. Zum Umsatz und Nettoergebnis wurden keine Angaben gemacht.

Für das neue Geschäftsjahr wurde in einer ersten Prognose ein EBT von 300 bis 400 Millionen € in Aussicht gestellt. Es wird jedoch weiterhin mit einer angespannten Lage sowie schwächeren Absatzpreisen gerechnet.

Solide Zahlen

Insgesamt sind die Zahlen als solide zu bezeichnen. Die Markterwartungen dürften im Hinblick auf die derzeitige Konjunkturlage zu hoch gewesen sein.

Dr. Toralf Haag, Vorstandsvorsitzender von Aurubis, kommentierte die Erwartungen so:

Nach einem soliden Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr rechnen wir für 2024/25 mit mehr Gegenwind auf unseren Beschaffungsmärkten. Aufgrund unseres robusten Geschäftsmodells, einer soliden finanziellen Basis und der weiterhin hohen Nachfrage nach Aurubis-Produkten bleiben wir zuversichtlich.

Fokussierung auf das Kerngeschäft

Das Konzernziel ist die Konzentration auf die Primärkupfererzeugung, das Recycling sowie das Multimetall-Portfolio. Um dieses Ziel konsequent umzusetzen, wurde das US-Werk in Buffalo verkauft. Dort wurden Flachwalzprodukte hergestellt.

Bereits 2022 und 2023 wurden nicht zum Kerngeschäft gehörende Werke verkauft. Ein neues Recyclingwerk wurde im September im US-Bundesstaat Georgia eröffnet.

Was ist zu erwarten?

Aufgrund der weiterhin schwachen Konjunktur ist mit einer Verbesserung der Ertragslage vorerst nicht zu rechnen. Eine nachhaltige Kurserholung ist daher unwahrscheinlich. Je nach Nachrichtenlage dürfte die Volatilität weiterhin hoch bleiben. Dieses Szenario eignet sich gut für Trading, wichtig hierbei ist jedoch auch immer wieder Gewinne zu realisieren.

Bisher sprach die gute Dividendenrendite für die Aktie. Sollte sie mit 1,40 € beibehalten werden, entspricht dies einer aktuellen Rendite von 2,2%.

Dass die Erwartungen der Analysten enttäuscht wurden, liegt wahrscheinlich auch daran, dass diese zu hoch sind. Die DZ Bank senkte ihr Kursziel von 80 auf 68 €, die UBS mit 65 € war schon vorher pessimistischer. Die Erwartungen der Baader Bank mit 90 € sowie von Hauck & Aufhäuser mit 88 € sind derzeit überhöht.

Mein Fazit. Vorerst bleibt die Volatilität erhalten. Für Trader sind das gute Zeiten.

ℹ️ Aurubis in Kürze

  • Die Aurubis AG ist einer der weltweit größten Anbieter von Nichteisenmetallen und Kupfer. Neben dem traditionellen Primärgeschäft der Metallerzeugung nimmt das Recyclinggeschäft von Altmetallen eine immer wichtigere Rolle ein.
  • Neben dem Hauptsitz in Hamburg unterhält der Konzern zahlreiche weltweite Niederlassungen.
  • Der Börsenwert des im MDAX gelisteten Unternehmens beträgt aktuell rund 2,7 Milliarden €.

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