Auweia Aumann: Wenig Licht und weiterhin viel Schatten!
Heute früh legte der Automobilzulieferer und E-Mobility-Spezialist Aumann (WKN: A2DAM0) seine aktuellen Halbjahreszahlen vor. Demnach stagnierte der Umsatz im ersten Halbjahr 2019 auf dem Vorjahresniveau von 133,5 Mio. Euro. Zugleich sanken aber sowohl die Margen (und in der Folge natürlich auch der Gewinn) als auch der Auftragseingang. Da hilft es dann auch nichts, wenn zumindest das Segment E-Mobility im Berichtszeitraum noch wachsen konnte. Zumal die Geschäfte selbst in diesem Bereich immer stärker unter Druck zu geraten scheinen.
Konkret vermeldete Aumann einen Rückgang der EBIT-Marge auf 8,6% und begründet diese mit der gestiegenen Kostensensitivität seiner Kunden. Allerdings scheinen die Kunden nicht nur die Kosten genauestens im Blick zu haben, sondern sich derzeit generell mit ihren Bestellungen zurück zu halten. Schließlich sank auch der Auftragseingang im ersten Halbjahr deutlich auf nur noch 86,1 Mio. Euro. Zwar stand zuletzt ganz besonders das Segment Aumann Classic unter Druck, das folglich sogar einen Umsatzrückgang auf 76,8 Mio. Euro verzeichnete.
Wie jedoch bereits eingangs von mir angedeutet, bemerkt Aumann inzwischen auch im zuletzt noch wachsenden Zukunftssegment E-Mobility eine immer stärkere Abschwächung. So berichtet das Management über wiederholten Verschiebungen bei Auftragsvergaben, weshalb der Auftragseingang jetzt auch hier auf 38,0 Mio. Euro sank. In der Folge reduzierte sich daher auch hier die EBIT-Marge auf nur noch 8,9%. Alles in allem muss man die aktuelle Situation wie folgt zusammenfassen: Es sieht nicht gut aus und es gibt noch kaum Anzeichen für Verbesserungen!
Aktie zuletzt leicht erholt, aber...
Daher steht die in den letzten Monaten, wie so viele Aktien aus der Branche der Automobilzulieferer, regelrecht abgestürzte Aktie, die sich zuletzt immerhin leicht erholen konnte, heute wieder unter Abgabedruck. Aus fundamentaler Sicht ist dabei weniger die aktuell schwache Verfassung des Unternehmens das Problem. Vielmehr nehmen die, sich an den Fundamentaldaten orientierenden, Anleger die unverändert schwachen Aussichten mit Schrecken zur Kenntnis.
Folglich sieht es auch charttechnisch nicht besonders gut aus. So könnte die kleine Kursrally zuletzt zwar durchaus die Ausgangsbasis für einen Turn-Around darstellen. Dann aber darf der Titel nun nicht mehr unter die Marke von 14 Euro zurückfallen. Sollte dies nämlich passieren, dürfte es sehr schnell wieder in Richtung der 12 Euro Marke gehen. Unterhalb von 12 Euro würden dann sogar Kursziele von 10 Euro und niedriger winken.
Kann die Aktie sich dagegen trotz der neuen Hiobsbotschaften über 14 Euro behaupten, wäre eine Fortsetzung der Kursrally zuletzt bis 16 Euro möglich. Erst oberhalb von 16 Euro würde sich das Chartbild grundsätzlicher aufhellen, ohne jedoch uneingeschränkt bullish zu werden. Zwar kann ich mir eine so weitgehende Kurserholung gegenwärtig noch nicht vorstellen. Sollte es jedoch dazu kommen, wären Kurse zwischen 20 und 22 Euro wohl eine perfekte Ausstiegsgelegenheit!