Balda: Turbulente Hauptversammlung voraus
Die Balda AG (WKN: 521510) steht vor einer möglicherweise richtungweisenden Woche: Kommenden Mittwoch findet beim Kunststoffhersteller die zweite außerordentliche Hauptversammlung innerhalb von zwei Monaten statt. Der börsenbekannte Rechtsanwalt und Investor Thomas van Aubel, der über seine Firma Elector rund 30% der Balda-Anteile kontrolliert, möchte den Aufsichtsrat des Konzerns vor die Tür setzen und eigene Leute inklusive sich selbst in den Gremien platzieren. Letzteren wirft van Aubel unternehmerische Inkompetenz und eine falsche Fokussierung vor. Ein erster Versuch der Abberufung und Neubesetzung scheiterte im Juli, als die Hauptversammlung aufgrund eines Formfehlers im Elector-Antrag nicht beschlussfähig gewesen war. Van Aubel unterstellte Aufsichtsratschef Michael Naschke daraufhin mangelnde Neutralität als Versammlungsleiter und konnte vor Gericht einen unabhängigen Vertreter für die nun anstehende Hauptversammlung durchsetzen.
Liegt die Hauptversammlungspräsenz bei unter 60%, dürfte van Aubel bei seinem Vorhaben leichtes Spiel haben. Der Balda-Aktie könnte ein Austausch des Aufsichtsrats Auftrieb verleihen. Der Balda-Konzern befindet sich nach der Veräußerung der chinesischen TKP Holding für insgesamt circa 237 Millionen Euro ohnehin in einer interessanten Phase. Wer in dieser maßgeblich mitbestimmt, dürfte schon nächste Woche geklärt sein.