Ballard Power-Aktie: Großkunden-Schock! Was nun?
Die Ballard Power-Aktie (WKN: A0RENB) hat mit -20% Kursverlust eine schauderhafte Woche hinter sich. Der am vergangenen Montag gemeldete Rekord-Quartalsumsatz half wenig, weil ein in Schwierigkeit geratener Großkunde dem Wasserstoff-Player die übrige Bilanz verhagelt hat. Ein in der Branche seltener Faktor spricht jedoch nach wie vor für den kanadischen Small Cap.
ℹ️ Ballard Power vorgestellt
- Ballard Power Systems ist ein kanadischer Hersteller von Brennstoffzellen mit Sitz in Burnaby bei Vancouver.
- Kerngeschäftsfeld ist die Entwicklung und Herstellung von Brennstoffzellen für den Einsatz in Fahrzeugen. Die Wasserstoffantriebe der Kanadier kommen in Bussen, Zügen, Schiffen, Gabelstaplern und Baumaschinen zur Anwendung.
- Darüber hinaus produziert Ballard Power Notstromversorgungsmodule, die etwa in Mobilfunkbasisstationen zum Einsatz kommen.
- Ballard Power notiert an der Toronto Stock Exchange und der Nasdaq und ist derzeit ca. 835 Millionen US$ wert.
Kriselnder Großkunde verhagelt Q4-Bericht
Dass die Abhängigkeit von einigen wenigen Großkunden ein nicht zu unterschätzendes Geschäftsrisiko darstellt, mussten Ballard-Power-Anleger nun am eigenen Leibe erfahren.
Die Aktie des Wasserstoff-Player ist nach der Q4-Zahlenvorlage vergangene Woche um fast ein Fünftel abgestürzt. Dabei hatte das Unternehmen durchaus gemischte Ergebnisse geliefert. So lagen die Umsätze mit 48,6 Millionen US$ weit über den Markt-Erwartungen.
Die Margen waren jedoch deutlich negativ beeinträchtigt. Dahinter stecken den Angaben nach erhebliche Wertminderungs-Aufwendungen im Zusammenhang mit „Liquiditätsproblemen eines bestimmten Kunden und daraus resultierende Programm-Verzögerungen“.
Aus diesem Grund mussten demnach satte 21,7 Millionen US$ aus dem Auftragsbestand entfernt werden, was den Rekord-Auftragseigang für das Quartal mehr als wettmachte.
Kein Wachstum in Sicht
Anleger waren entsprechend enttäuscht von dem Finanz-Update, welches darauf hindeutet, dass 2024 für Ballard möglicherweise ein weiteres Jahr ohne oder sogar mit negativem Wachstum wird.
Die allgemeine Marktentwicklung macht ebenfalls nicht optimistischer. So läuft weltweit die Adaption der Brennstoffzellen-Technologie weiterhin sehr schleppend. Vielversprechende Märkte wie Rechenzentren werden in absehbarer Zeit wohl keine nennenswerten Umsätze generieren.
Das Geschäft von Ballard Power und seinen Konkurrenten bleibt herausfordernd, ohne klaren Weg zu nachhaltigem Wachstum und Rentabilität.
„Halten“ fürs Cash-Polster
Während der signifikante Barmittelverbrauch bei dem kanadischen Hersteller weitergeht, gibt es im Gegensatz zu vielen Rivalen eines, was aus Investorensicht für die Aktie spricht: Eine Dreiviertel-Milliarde US$ an Cash-Reserven, mit denen das Unternehmen mindestens 4 weitere Jahre ohne verwässernde Kapitalmaßnahmen überleben kann.
Es ist aus meiner Sicht der einzige Grund, warum bestehende Aktionäre den Wasserstoff-Titel nicht sofort verkaufen sollten. Davon abgesehen erkenne ich derzeit jedoch keine Grundlage, um bei Ballard neue Positionen zu eröffnen oder bestehende auszubauen.
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