BASF-Aktie: Das bereitet Anlegern Sorge

04.10.22

Die BASF-Aktie (WKN: BASF11) ist zusammen mit vielen anderen europäischen Sektoren auf einem Erholungskurs. In den vergangenen drei Tagen klettert der Titel insgesamt um +8,6% auf 42,20 €. Am Montag hat die Meldung einer üppigen Wasserstoff-Förderung vom Bund für zusätzlichen Auftrieb gesorgt. Wie der Chemieriese mit den höheren Gaspreisen und der schlechten Versorgungslage umgeht, ist bemerkenswert. Sorgen bereitet nun jedoch eine andere bedrohliche Entwicklung. 

Die BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen ist gemessen am Umsatz (2021: 79 Milliarden €) der größte Chemiekonzern der Welt. Allein 4% des deutschlandweiten Gesamtbedarfs an Erdgas gehen auf das Konto des Unternehmens. Angesichts der reduzierten Gasflüsse aus Russland und der Aussicht auf eine weitere Verschlechterung der Versorgungslage forcieren die Ludwigshafener den Umstieg auf alternative Energieträger und eine umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft.

Wasserstoff-Förderung vom Bund mit dreistelligem Millionenbetrag

Seit Freitag sind die europäischen Aktien-Indizes auf Erholungskurs und auch die BASF-Aktie hat in den vergangenen drei Handelssessions kräftig zugelegt: So kletterte der Titel Freitag und Montag um knapp +2 bzw. +3,4% und auch heute geht es wieder um +3,1% aufwärts auf 42,20 €.

Neben der allgemeinen Markterholung dürfte vor allem eine Meldung von Montag für Auftrieb gesorgt haben. Die Europäische Kommission hat demnach eine Förderung durch die Bundesregierung in Höhe von 134 Millionen € genehmigt. Mit dem Geld soll der Chemiekonzern seine Produktionskapazitäten für erneuerbaren Wasserstoff ausbauen.

Die Mittel fließen den Angaben nach in Form eines direkten Zuschusses und werden für den Bau und die Installation eines groß angelegten Elektrolyseurs im Ludwigshafener Stammwerk verwendet. Die neue Anlage soll voraussichtlich 2025 in Betrieb gehen, eine jährliche Kapazität von 54 Megawatt haben und etwa 5.000 Tonnen erneuerbaren Wasserstoff pro Jahr produzieren.

Ohne russisches Gas in den Winter

Angesichts des üppigen Zuschusses, den sich die BASF gesichert hat, hat sich die Anlegerstimmung spürbar aufgeheitert. Zuvor war der DAX-Titel seit Mitte September von 45 auf unter 38 € abgesackt – ein neues Jahrestief. Die Beschädigung der Nord-Stream-1-Pipeline hatte dazu geführt, dass am Markt Sorgen um die Energieversorgung des Standorts Ludwigshafen hochkochten.

Schließlich fließt vorerst kein russisches Gas mehr nach Europa und industrielle Vielverbraucher wie BASF haben ihre liebe Mühe damit, ihre Bezugsquellen für den wichtigsten Rohstoff zu diversifizieren. Nun steht auch noch der Winter vor der Tür und der Chemieriese befindet sich jetzt am Punkt der maximalen Unsicherheit. Immerhin dürfte die Situation nun vollständig im Aktienkurs eingepreist sein.

Bestätigte Prognose trotz geplanten Produktionsrückgängen

Der Gaspreis steigt seit 2021 zwar erbarmungslos; dem DAX-Konzern ist es jedoch gelungen, seitdem starke Ergebnisse zu erzielen und den Ausblick mehrfach anzuheben. Besonders bemerkenswert ist die Preissetzungsmacht der Ludwigshafener, die bislang in der Lage waren, die gestiegenen Kosten zügig auf ihre Kunden abzuwälzen.

Wie CEO Martin Brudermüller zuletzt angekündigt hat, wird es bei der BASF in der kalten Jahreszeit jedoch zu Produktionskürzungen kommen. Die gute Nachricht: Mitte September hat das Management seinen Jahresausblick bestätigt, obwohl der Rückgang der Aktivitäten zu diesem Zeitpunkt schon berücksichtigt wurde.

Auf das richtige Pferd setzen

Die Hauptsorge ist damit gar nicht das ausbleibende russische Erdgas oder die horrenden Preise des Rohstoffs. Richtig problematisch dürfte es erst dann werden, wenn die EU in eine ausgewachsene Rezession abrutscht. Denn in diesem Fall könnten BASF-Kunden möglicherweise keine steigenden Preise mehr verkraften.

Da es am Markt derzeit viel Angst vor diesem Szenario gibt, würde ich derzeit nicht in eine Long-Position das BASF-Papier investieren – obwohl der Titel derzeit fraglos günstig bewertet ist und Anlegern viele weitere Benefits bietet.

Schließlich gibt es Aktien, die von der Gaspreisinflation profitieren – auch in Rezessionszeiten. Die Rede ist aber gewiss nicht vom russischen Staatskonzern Gazprom. Die SD-Experten haben zuletzt intensiv den Gasmarkt durchkämmt und die mit Abstand besten Anlage-Chancen im Sektor identifiziert:

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