BASF-Aktie: Ist das Schlimmste überstanden?

Restrukturierung eingeleitet

Die Aktie des Chemiekonzerns BASF (WKN: BASF11) kommt nicht zur Ruhe. Seit April ist der Kurs um rund -16% auf aktuell 45,20 € gefallen. Damit liegt er wieder auf dem Niveau vom Januar. Zuletzt meldete das Ifo-Institut, dass die Lage in der Chemiebranche sich wieder verbessere. Gilt das auch für BASF?

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Überkapazitäten vorhanden

Beim weltgrößten Chemiekonzern wird die trübe Lage der Chemiebranche sichtbar. Die Situation mag sich zwar aufhellen, bei BASF ist davon jedoch noch nichts zu spüren. Das gilt insbesondere für das Hauptwerk in Ludwigshafen.

Der Konzern berichtete, dass insgesamt 11 von 200 Anlagen am Stammsitz abgeschaltet sind. Darüber hinaus wurde ein weiteres Restrukturierungsprogramm im Volumen von 1 Milliarde € Kosteneinsparungen bis 2026 aufgelegt.

Demnach sollen 3.300 Jobs weltweit entfallen, davon 2.500 in Deutschland. Darüber hinaus wird die Produktion von Amoniak, Methanol und Melanin derzeit überprüft. Zur Diskussion stehen folgende Optionen: verkaufen, abbauen oder umsiedeln.

Diese Mitteilungen seitens des Konzerns verdeutlichen die Problematik von BASF. Deutschland soll aber weiterhin ein wichtiger Produktionsstandort bleiben. Hier sollen in Zukunft verstärkt nachhaltige Chemikalien produziert werden. Dafür sind hohe Investitionen vorgesehen.

Insgesamt sind dies keine guten Aussichten für BASF. Auf den Nachfolger von Martin Brudermüller, Markus Kamieth, kommen augenscheinlich schwere Aufgaben zu.

Martin Brudermüller äußerte sich auf der letzten Hauptversammlung so:

Die Situation ist ernst, daher schließen wir explizit keine Maßnahmen aus.

Jahresauftakt misslungen

Die Misere kommt auch in dem am 25. April veröffentlichten Quartalsbericht zum Ausdruck. Der Konzernumsatz reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,2% auf 17,6 Milliarden €. Das operative EBITDA sank dagegen nur um 5,3% auf 2,7 Milliarden €.

Hier machte sich das bisherige Sparprogramm bemerkbar. Der Rückgang beim Nettogewinn fiel mit 0,2 Milliarden € auf 1,4 Milliarden € moderat aus.

Geringes Potenzial

Der Kursrückgang seit April ist aufgrund der schwierigen Situation berechtigt. Wichtig ist aber, in die Zukunft zu schauen. Viele von den negativen Meldungen sind in den Kurs eingepreist. Sollte sich die operative Ertrags-Marge in den kommenden Quartalen verbessern, ist mit einem Kursanstieg zu rechnen.

Insgesamt gehe ich davon aus, dass das Schlimmste überstanden ist. Der faire Wert dürfte unter diesem Aspekt bei 50 € liegen. Sollte die Dividende mit 3,40 € beibehalten werden, entspricht das momentan einer guten Rendite von 7,5%.

Zuletzt waren die Einschätzungen der Analysten optimistisch. Die UBS senkte zwar ihren Zielkurs, ist mit 58 € aber immer noch sehr positiv eingestellt. Barclays mit 57 € und die Deutsche Bank mit 56 € halten die Aktie ebenfalls für unterbewertet. Auf längere Sicht sind diese Werte bei einer Geschäftsbelebung gerechtfertigt.

Mein Fazit: Aufgrund der hohen Rendite eignet sich die Aktie gut als Depotbeimischung.

ℹ️ BASF vorgestellt

  • BASF ist der nach Umsatz größte Chemiekonzern der Welt. Er ist in den sechs Segmenten Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions tätig.
  • Neben dem Hauptwerk in Ludwigshafen am Rhein betreibt der Konzern weltweit über 230 Produktionsstandorte in mehr als 90 Ländern.
  • Der 1865 gegründete Traditionskonzern ist Mitglied im DAX und aktuell an der Börse mit 40,4 Milliarden € bewertet.

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