BASF-Aktie: Muss die Dividende gekürzt werden?

Die BASF-Aktie (WKN: BASF11) hat in diesem Jahr Anlegern keine besonders große Freude gemacht und dürfte dies auch in den kommenden Monaten nicht unbedingt tun, denn weiterhin besteht die Möglichkeit, dass das Unternehmen die Dividende kürzen muss. Doch was spricht dafür? Und wie kann es dann weitergehen?

ℹ️ BASF vorgestellt

Die BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen ist gemessen am Umsatz (2022: 87,3 Milliarden €) der größte Chemie-Konzern der Welt. Der Konzern ist in sechs Segmenten tätig: Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions. An der Börse wird das Unternehmen aktuell mit rund 38 Milliarden € bewertet.

Ist die Dividende sicher?

3 Milliarden € an Dividende zahlt die BASF-Aktie jährlich an seine Anteilseigner, was auch einer der wenigen Gründe war, die Aktie in den vergangenen Jahren zu halten. Denn unterm Strich steht bei der reinen Performance des Papiers seit dem Hoch im Jahr 2018 ein Minus von 55%.

Auch im kommenden Jahr soll die Dividende ausbezahlt werden, doch dafür fährt der Chemiekonzern ein kräftiges Sparprogramm. Größtes Problem: Ausgerechnet BASF spart an Investitionen, die eigentlich dringend notwendig wären. Denn zwischen 2023 und 2027 hatte der Konzern eigentlich vor, 28 Milliarden € zu investieren. Mit einem Free Cashflow, der fast zu 100% ausgeschüttet werden soll, dürfte das allerdings kaum machbar sein.

Investition aus Schulden

Stattdessen scheint BASF eine andere Strategie zu haben: noch mehr Schulden. Schon Ende 2022 beliefen sich die Verbindlichkeiten des Konzerns auf 46 Milliarden € und dürften nun noch weiter steigen.

So hat sich BASF in dieser Woche für rund 5,1 Milliarden € in China verschuldet, um die Investitionstätigkeit weiterhin aufrechterhalten zu können, während gleichzeitig Gewinne ausgeschüttet werden. Im Umkehrschluss zahlt der Konzern seine Ausschüttungen aus Schulden heraus, benennt die Verwendung der Mittel nur anders.

Lieber nicht probieren, ein Schnäppchen zu machen

Ob diese Strategie wirklich nachhaltig ist und ob BASF mit dieser Finanzierungsform die ambitionierten, aber dringend notwendigen Investitionsziele erreichen kann, bleibt zweifelhaft. Denn sicher ist: Auch im kommenden Jahr sieht es düster für BASF aus, sodass einige Analysten 2024 mit einer Dividendenkürzung rechen, da die operativen Ergebnisse selbst für die Ausschüttung nicht mehr ausreichen könnten, geschweige denn für die Investitionen.

Die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass der Chemiekonzern in den sauren Apfel beißen muss, um sich zukunftsfähig aufzustellen. Bedenkt man noch den Wechsel an der Spitze des Konzerns im kommenden Jahr, könnte eine Kürzung vermutlich in diesem Zeitraum erfolgen.

Aus diesem Grund sollten sich Anleger meiner Ansicht nach möglichst von der Aktie fernhalten. BASF ist ein langfristiger Turnaround-Wert, der Aktionären einige Jahre Bauchschmerzen bereiten dürfte, bis er, wenn überhaupt, eines Tages wieder Spaß macht.

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