BASF-Aktie und das Gas: Stunde der Wahrheit rückt näher
Die BASF-Aktie (WKN: BASF11) zeigt nach dem Absturz um -23% binnen eines Monats leichte Erholungstendenzen. Sie löst sich etwas vom Tief und pendelt um die Marke von 40 €. Doch die große fundamentale Bedrohung für das Papier schwebt weiter im Raum. Stichwort: Gas-Notstand.
Die BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen ist gemessen am Umsatz (2021: 79 Milliarden €) der größte Chemiekonzern der Welt. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 111.000 Mitarbeiter an knapp 400 Produktionsstandorten in mehr als 80 Ländern. An der Börse hat der DAX-Titel derzeit einen Wert von rund 37 Milliarden €.
Aktie auf Schleichfahrt wie ein U-Boot
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar ist die Welt für Anteilseigner des Chemieriesen aus den Fugen geraten. Wie ein U-Boot auf Schleichfahrt ist die BASF-Aktie abgetaucht und hat seit Jahresbeginn -39% an Wert verloren. Zuletzt hat sich der Abwärtsdruck verstärkt. Anleger wurden sich offenbar erst jetzt so richtig des Risikos bewusst, das wir bereits in diesem Artikel Ende März aufgezeigt hatten.
Russland setzt bereits seit Beginn der westlichen Sanktionen sein Gas als politische Waffe ein. Polen und Bulgarien bekamen das früh zu spüren. Auch Deutschland bekommt schon weniger Gas, angeblich, weil Ersatzteile für die Pipeline Nord Stream 1 fehlen. Am kommenden Montag beginnen nun an eben dieser Pipeline die jährlichen Wartungsarbeiten. Sie sollen zehn Tage dauern.
Dreht Putin den Gashahn zu?
Die große Sorge von Seiten der gesamten deutschen Industrie lautet: Wird der russische Präsident Wladimir Putin diese Gelegenheit nutzen, um Deutschland am Ende der Wartung komplett den Gas-Hahn abzudrehen? Das hätte vernichtende Folgen – vor allem für die BASF, die wie kein zweiter Konzern hierzulande das Gas für ihre Produktion benötigt. Vor dem Krieg bezog der Chemieriese 40% seines benötigten Gases aus Russland.
Das Worst-Case-Szenario für die BASF wäre ein kompletter Lieferstopp aus Russland, der zu einem (teilweisen) Produktionsstopp am größten Chemiewerk der Welt in Ludwigshafen mit 40.000 Beschäftigten führen würde.
Im schlimmsten Fall Komplettabsturz
Man kann sich leicht vorstellen, was in einem solchen Fall mit der Aktie passieren würde: Komplettabsturz. Aber dies ist wohlgemerkt der denkbar schlechteste Fall. Anleger sollten ihn bei ihrem Investment unbedingt im Auge behalten und ihre Position entsprechend gewichten. Was offenbar bereits geschehen ist und in jüngster Zeit zu den Abverkäufen geführt hat.
Aktie bleibt günstig bewertet
Grundsätzlich gilt weiterhin, was wir bereits in diesem Bericht aufgezeigt haben: Die Aktie ist bei einer Marktkapitalisierung von 37 Milliarden € günstig bewertet und gehört normalerweise allein aufgrund der starken Dividendenrendite von bis zu 8%, basierend auf der letzten Ausschüttung von 3,40 € je Anteil, in jedes gut sortierte Depot.
Das aktuelle Risiko sollten Anleger natürlich berücksichtigen. Aber mittel- und vor allem langfristig wird sich dieses Investment meiner Meinung nach auf jeden Fall rentieren.
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