BASF-Aktie: Wann stoppt der gnadenlose Abverkauf?

Die BASF-Aktie (WKN: BASF11) steht seit Wochen unter gehörigem Abwärtsdruck. Heute Morgen startet sie einen kleinen Erholungsversuch und notiert leicht im Plus bei knapp über 49 €. Ein neues 52-Wochen-Tief, das bei 47,23 € liegt, erscheint allerdings ebenfalls nicht unmöglich. Binnen eines Monats hat das Papier jetzt -28,49% verloren. Frustrierte Anleger fragen sich, wann der gnadenlose Abverkauf stoppt.

Die BASF mit Sitz in Ludwigshafen ist ein Chemiekonzern. Sie beschäftigt weltweit rund 111.000 Mitarbeiter an über 390 Produktionsstandorten in mehr als 80 Ländern. Das Portfolio umfasst die sechs Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care sowie Agricultural Solutions.

Steigende Energiepreise sind das Übel

Wer derzeit Dax-Titel in seinem Depot hält, hat wahrlich wenig zu lachen. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine stolpert der Index von einem Tief zum nächsten. Immerhin klettert der Dax heute zunächst wieder über 13.000 Punkte.

Es sind grundsätzlich vor allem die immer weiter steigenden Energiepreise – ein Barrel der Ölmarke Brent kostet heute Morgen mehr als 127 US$ – welche die Abwärtsspirale befeuern.

Viele Unternehmen in Deutschland und Europa leiden unten den Energie- und Rohstoffpreisen, die BASF jedoch mehr als andere. Der Chemieriese hat in seinem bereits gesenkten Ausblick für das laufende Geschäftsjahr noch mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 75 US$ pro Barrel Brent kalkuliert. Unter dieser Annahme wurde ein Jahresumsatz zwischen 74 und 77 Milliarden € prognostiziert.

Wenn die Ludwigshafener derzeit mehr als 75% mehr für Öl bezahlen müssen als kalkuliert, wird das natürlich unweigerlich auf die Umsätze und Gewinne durchschlagen. Um die exorbitant steigenden Kosten auszugleichen, müsste die BASF ihre Preise deutlich erhöhen, was aber nicht so leicht durchsetzbar ist.

Vorstand unzufrieden mit Aktienkurs

Der Vorstand zeigte sich bereits im Jahresbericht 2021 unzufrieden mit der Entwicklung des Aktienkurses trotz der sehr guten operativen Performance. Aus diesem Grund soll nicht nur die Dividende um 10 Cent auf 3,40 € angehoben werden, sondern die BASF kauft zusätzlich eigene Aktien im Wert von bis zu drei Milliarden € zurück.

Wie wir berichtet haben, ist auch BASF-Vorstand Dr. Melanie Maas-Brunner von ihrem Unternehmen überzeugt, sie hat für knapp 113.000 € Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von 56,44 € gekauft.

Der weltgrößte Chemiekonzern weist derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 44 Milliarden € auf. Konkurrenten wie Solvay aus Belgien oder der US-Konzern DuPont sind, gemessen am Umsatz, deutlich höher bewertet.

Fazit: Erstmal nur auf der Watchlist

Bei mir bleibt die Aktie nach einem ersten Einstiegsversuch um die 56 €, den ich aufgrund der unsicheren Kriegslage in der Ukraine und den unabsehbaren Folgen mit einem kleinen Verlust vorzeitig abgebrochen habe, vorerst auf der Watchlist. Erst wenn sich die Situation grundlegend geklärt hat, etwa indem Friedensverhandlungen aufgenommen werden, und sich das Papier stabilisiert hat, wird es wieder ins Depot wandern.

Wer bereits investiert ist, muss wohl oder übel Geduld aufbringen. Auf mittel- bis langfristige Sicht ist die Aktie ein empfehlenswertes Investment. Die Top-Dividende (derzeit 7% bei einem Kurs von 48 €) versüßt Anlegern die Wartezeit.

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