BASF-Aktie: Warum Anleger an Bord bleiben

Selbst schlechte Nachrichten wie überraschend hohe Verluste können der BASF-Aktie (WKN: BASF11) anscheinend nichts anhaben. Obwohl der Chemie-Riese in die roten Zahlen gerutscht ist und das Papier heute eine deutliche Abfuhr eines Analysten einstecken muss, zieht es unbeirrt bei einem Kurs knapp oberhalb von 52 € seine Kreise. Was hält Anleger bei der Stange? Und sind weitere Kurssteigerungen drin? 

BASF

Die BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen ist gemessen am Umsatz (2022: 87,3 Milliarden €) der größte Chemiekonzern der Welt. An der Börse wird das Unternehmen aktuell mit 46,47 Milliarden € bewertet.

Aktie binnen fünf Jahren -45%

Man kann als Anteilseiner nicht gerade behaupten, dass man in den vergangenen fünf Jahren Freude an der BASF-Aktie gehabt hätte. Im Januar 2018 notierte der Titel noch bei 95 €. Das ist mithin ein Wertverlust von -45%.

Allerdings dürfte das Tief im vergangenen September bei unter 38 € markiert worden sein. Seitdem geht es jedenfalls bergauf, allein seit Jahresbeginn um rund +8,5%.

Hohe Wertberichtigung

Die Anfang der Woche verbreitete Schocknachricht von -1,4 Milliarden € Konzernergebnis aufgrund teurer Abschreibungen auf das Russland-Geschäft der Tochter Wintershall Dea ist von Anlegern schnell abgeschüttelt worden.

Womöglich deshalb, weil es in Wahrheit keine ganz so neue Nachricht war, sondern lediglich eine bereits zuvor bekannte notwendige Wertberichtigung, die allenfalls in der Höhe überrascht hat. Dass Wintershall in Russland keine Geschäfte mehr machen will und kann, wusste man bereits. Am Mittwoch hat der Vorstand der BASF-Fördertochter dies noch einmal bekräftigt.

Die bilanziellen Wertanpassungen kosten die BASF zwar sehr viel Geld. Sie summieren sich auf 7,3 Milliarden €. Allerdings sind es Einmaleffekte. Sie seien „nicht zahlungswirksam“, wie der Konzern mitgeteilt hat. Sie beeinflussen also nicht das operative Geschäft.

Wintershall-IPO jetzt leichter?

Zudem planen die Ludwigshafener weiterhin, Wintershall Dea an die Börse zu bringen. Sie halten eine Mehrheitsbeteiligung von 73% am Öl- und Gasproduzenten. Die BASF will die Sparte für fossile Energieträger schon länger loswerden. Der Verkauf der wenig zukunftsträchtigen Assets würde Geld in die Kasse spülen.

Das IPO dürfte nun sogar durch den Russland-Rückzug erleichtert werden, wie Wintershall-Boss Mario Mehren dem Handelsblatt sagte. Vor 2024 wird es allerdings wohl nicht so weit sein.

Credit Suisse stuft stark ab

Unschön für Anleger: Die Schweizer Bank Credit Suisse hat BASF von heute um zwei Stufen „Outperform“ auf „Underperform“ abgestuft und gleichzeitig das Kursziel von 61 auf 46 € gesenkt. Zur Begründung heißt es, man rechne bis 2024 nicht mit einer Verbesserung der Auslastung. Im Grunde ist es also ein Rezessions-Abzug, wenn man so will.

Dividende wohl nicht gefährdet

Wir hatten zuletzt in diesem Artikel ebenfalls darauf verwiesen, dass die konjunkturelle Lage ausschlaggebend für die Geschäfte des Chemie-Giganten und somit für die Aktie sein werden. Meiner Meinung nach ist der Konzern solide aufgestellt und spart Kosten ein, sodass ich den jüngsten Bewertungsabschlag des genannten Credit-Suisse-Analysten für übertrieben halte.

Bei einem Börsenwert des Unternehmens von 46,47 Milliarden € ist die BASF-Aktie mit einem KGV unter 10 fundamental betrachtet nicht teuer. Die Dividende dürfte nicht gefährdet sein, die Dividendenrendite liegt aktuell bei guten 6,4%. Deshalb bleibt das Papier meiner Ansicht nach langfristig gesehen ein solides Investment.

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