BASF-Aktie: Zu schwach für den Turnaround?

Tim Krupka
18.08.22

Für Zykliker, wie es quasi die gesamte Chemiebranche ist, war das bisherige Börsenjahr nicht von großem Glanz begleitet. So auch nicht für den Ludwigshafener Weltmarktführer BASF (WKN: BASF11), dessen Aktie seit Januar um über -30% abgesackt ist. Am Mittwoch erlitt die Aktie erneut eine Rückschlag um -4,61% auf 42,68 €. Kann sich der Titel des Chemieriesen bald wieder nachhaltig erholen?

Die mittlerweile sechsstellige Belegschaft des Konzerns zeigt, dass die Geschäfte in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gut gelaufen sind. Bekannt ist das Unternehmen heute vor allem für seine vielfältigen und globalen Dienstleistungen innerhalb der Chemiebranche. Die sechs Sektoren Surface Technologies, Agricultural Solutions, Materials, Chemicals, Nutrition & Care sowie Industrial Solutions bilden das Fundament der Ludwigshafener Erfolgsgeschichte.

Hat BASF derzeit zu wenig Power?

Schon der Blick auf die 5-Jahres-Performance des Titels offenbart große Defizite. Nahm man Anfang 2018 noch ambitioniert die 100€-Marke ins Visier, geht es seitdem – unterbrochen von kleinen Höhepunkten – fast kontinuierlich nach unten. Inzwischen müssen interessierte Investoren gerade einmal etwas über 43€ für einen Anteilsschein an der BASF bezahlen.

Doch wie konnte es dazu überhaupt kommen? Lag es vielleicht an den finanziellen Ergebnissen? Ein Blick in den Geschäftsbericht verspricht Aufklärung.

Hier zeigt sich, dass es zumindest im zurückliegenden Geschäftsjahr nicht schlecht lief. Im Gegenteil: Die Erträge 2021 beliefen sich zum Beispiel auf satte 78,6 Milliarden €, wovon unterm Strich und nach Steuern ein immer noch sehr solides Ergebnis von deutlich mehr als 5,5 Milliarden € übrig blieb. Auch die Rentabilitätskennzahl ROCE mit zuletzt 13,5% stellt alles andere als ein schwaches Resultat dar und ist sogar eine merkliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr.

Trotz der mehrheitlich überzeugenden Finanzkennziffern zeigt die Kursentwicklung der BASF-Aktie jedoch nach unten. Ein möglicher Grund dafür, dass Anleger die operativen Geschäfte nicht oder nur unzureichend honorieren, dürfte dabei in der aktuellen und weitreichenden Unsicherheit der Kapitalmärkte begründet liegen.

Ukraine-Krieg, Inflation und Co. gehen eben auch an Weltmarktführern nicht spurlos vorüber. Das hat das Management des Konzerns unlängst selbst erkannt und ist mit Zukunftsprognosen daher zurückhaltend. Einen kleinen Lichtblick gibt es für Investoren trotzdem: Ökonomen rechnen mit einem überdurchschnittlich schnellen Turnaround der Chemiebranche.

BASF-Aktie – und jetzt?

Verlässliche Aussagen über zukünftige Kursentwicklungen sind allgemein schwierig, bei Zyklikern gilt diese Binsenweisheit wohl noch ein Stückchen mehr. Einen gewissen Anhaltspunkt können oftmals aber Kapitalmarktprofis liefern. In Bezug auf die BASF-Aktie zeigen sich einige von ihnen nun besonders optimistisch.

So hob beispielsweise das US-Analysehaus Bernstein Research zuletzt sein Kursziel von bislang 72 € auf nunmehr 77 € je Anteil. Mit einem Ziel von immerhin 60 € und der Einstufung Buy ist auch Warburg Research der bullishen Seite zuzuordnen. Ob es jedoch Sinn macht, inmitten des immer noch anhaltenden Abwärtstrends einzusteigen, sollte jeder selbst beantworten.

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