BASF: Das spricht jetzt für die Aktie

Die wichtigste Chemie-Aktie in Deutschland ist BASF. Bisher enttäuschte jedoch die Kursentwicklung, am Dienstag verliert das Papier -1,6% und steht aktuell bei 42,30 €. Was ist zu erwarten?

Potenzial vorhanden

Die entscheidende Frage für Anleger ist, ob die Aktie Potenzial besitzt. Meiner Meinung nach ist dies mit einem klaren Ja zu beantworten. Das sehen auch die Analysten so, deren mittlerer Zielkurs liegt bei 51,10 €.Was sind die wichtigsten Aspekte hierbei?

Positive Charttechnik

Für die weitere Kursentwicklung ist ein Blick auf den bisherigen Chart wichtig. Wichtige Kriterien für die Beurteilung sind die gleitenden Durchschnittswerte sowie das Bollinger-Band.

Der gleitende Durchschnitt für 200 Tage liegt bei 46,60 € und der gleitende Durchschnitt für 50 Tage beträgt 45,40 €. Der jetzige Kurs liegt deutlich unter diesen Mittelwerten.

Die Bollinger Bänder für 60 Tage liegen am unteren Ende bei 42 € und oben bei 48 €. Aktuell liegt der Kurs geringfügig über dem unteren Band.

Die Chartanalyse spricht daher für eine Kursverbesserung.

Restrukturierung des Konzerns vorgesehen

Der neue CEO Markus Kamieth geht die notwendige Restrukturierung gezielt an. Besonders im Stammwerk in Ludwigshafen gibt es große Probleme. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit beruht auf mehreren Faktoren. Diese sind: hohe Personalkosten und Energiepreise sowie eine immer weiter ausufernde Bürokratie in Deutschland.

Um den Chemiekonzern fit für die Zukunft zu machen, ist eine Aufteilung in zwei Hauptsegmente vorgesehen. Dies sind einerseits das Kerngeschäft (Core Business) sowie das Segment Standalone Business. Hierin sind alle Einheiten zusammengefasst, die einem großen Wettbewerb ausgesetzt sind. Um sich bestmöglich zu positionieren, erhalten sie eine umfassendere Entscheidungsfreiheit.

Mittelfristig ist auch die Ausgliederung mit späterem Börsengang vorgesehen. Das betrifft den bisherigen Bereich Agriculture. Diese Konzerneinheiten werden bis 2027 als eigenständiger Bereich aufgebaut. Danach wird über einen Börsengang entschieden.

Der Fokus der Restrukturierung liegt klar auf der Steigerung der Profitabilität und der Wettbewerbsfähigkeit.

Bessere Konjunkturlage erwartet

Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges ging die Nachfrage nach Chemie-Produkten zurück. Mittlerweile geht der Chemieverband davon aus, dass die Talsohle durchschritten ist. Die Nachfrage wird sich jedoch nur zaghaft verbessern.

Dieser leichte Nachfrageanstieg ist entscheidend für die Kursverbesserung. Jede Krise endet einmal und die Konjunktur erholt sich. An diesem Punkt scheint die Chemiebranche zu stehen. Ob und wie die Verbesserung ausfällt, werden die nächsten Quartalsergebnisse zeigen.

Ehrgeizige Ziele bis 2028

Bis zu diesem Datum sollen die Restrukturierungen ihre vollständige Wirkung zeigen. Dann wird mit einem EBITDA von 10 bis 12 Milliarden € gerechnet. Im letzten Jahr lag es bei 7,7 Milliarden €. Der Free Cashflow soll von 2,7 Milliarden € bis dahin mehr als 12 Milliarden € betragen. Bei der Kapitalverzinsung (ROCE) steht ein Anstieg von 4,5 auf 10% auf dem Zettel. Bis 2026 sollen Kosteneinsparungen von 2,1 Milliarden € vorgenommen werden.

Im Gegenzug sagt das Unternehmen Ausschüttungen von 12 Milliarden € bis 2028 zu. Davon sollen 8 Milliarden an Dividenden ausgezahlt werden. Für 2024 ist eine Dividende von 2,25 € vorgesehen. Dies entspricht einer aktuellen Rendite von 5,3%.

Mein Fazit: Momentan spricht mehr für eine Kurssteigerung als dagegen. Gerade für langfristige und renditeorientierte Anleger bietet das derzeitige Kursniveau gute Einstiegschancen.

Übrigens: In unserem neuen Report findest Du alles, was Du über erfolgreiche Dividenden-Strategien wissen musst.