BAWAG, RBI, Erste Group: Drei starke Dividenden-Aktien

Rendite und Kurschancen
24.06.24 um 10:59

Die Aktien der BAWAG, der Raiffeisenbank International und der Ersten Group haben eines gemeinsam: Sie gehören im internationalen Vergleich zu den Bankenaktien mit den höchsten Dividendenrenditen. Das macht sie für renditeorientierte Anleger besonders interessant. Bestehen neben der hohen Rendite auch Kurschancen?

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BAWAG

Die Aktie der BAWAG (WKN: A2DYJN) Ist seit Jahresbeginn um rund +20% auf aktuell 59,50 € gestiegen, der Höchstkurs Ende Mai lag bei 62 €. Damit ist der Kurseinbruch in 2023 wieder vollständig ausgeglichen.

Die gute Geschäftsentwicklung des letzten Jahres konnte fortgesetzt werden. Hiervon ist der Bericht des ersten Quartals geprägt. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 4% auf 258 Millionen €. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 167 Millionen €. Für das Gesamtjahr wird mit einem operativen Gewinn oberhalb von 920 Millionen € gerechnet. Besonders erwähnenswert ist das Cost-Income Ratio von 32,9%, das ist im Vergleich zu anderen Banken ein Topwert.

Die Gesamtdividende von 10 € des letzten Jahres besteht aus der regulären Dividende von 5 € und einer Sonderdividende von 5 €. Im Jahr davor lag die Gesamtdividende bei 7,40 €.  Aufgrund der erwarteten guten Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr dürfte die Dividende zumindest weiterhin konstant bleiben. Bei dem aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite aktuell 16,6%, das ist für eine Bankaktie ein Spitzenwert.

Raiffeisenbank International

Die Aktie der Raiffeisenbank International (WKN: A0D9SU) entwickelte sich genau anders. Seit Anfang des Jahres ging der Kurs von 18,50 € auf aktuell 16,50 € zurück. Bei RBI besteht die Besonderheit, dass das starke Geschäft in Russland und Belarus eingefroren ist.

Die Geschäftsentwicklung ist hiervon sehr stark beeinflusst. Dennoch fiel das erste Quartal sehr solide aus. Aufgrund gesunkener Erträge, insbesondere Provisionserträge, reduzierte sich das Betriebsergebnis von 1,5 Milliarden € auf 1,25 Milliarden €. Das Nettoergebnis mit 0,6 Millionen € blieb gegenüber dem Vorjahreszeitraum unverändert. Für das Gesamtjahr wird mit einem Nettoergebnis von 2,5 Milliarden € gerechnet. Das Cost-Income Ratio beträgt 52%.

Die Dividenden wurden in den letzten Jahren wieder angehoben, von 0,80 € stieg sie auf zuletzt 1,25 €. Das entspricht einer momentanen Dividendenrendite von 7,5%.  Da das erwartete Nettoergebnis über dem des Vorjahres liegt, dürfte auch hier die Dividende zumindest konstant bleiben.

Erste Group

Die Aktie der Erste Group (WKN: 909943) legte seit Jahresbeginn einen Anstieg von rund 15% hin und steht aktuell bei 43,90 €. Der höchste Wert sei 2008 wurde Mitte Mai mit 47,50 € erreicht. Seit April 2023 befindet sich die Aktie in einem langfristigen Aufwärtstrend.

Die gute Geschäftsentwicklung des Vorjahres setzte sich auch hier weiter fort. Der Bericht des ersten Quartals zeigt bei allen Kennzahlen Verbesserungen gegenüber denen im Vorjahreszeitraum. Aufgrund gestiegener Erträge stieg das operative Betriebsergebnis von 1,25 auf 1,5 Milliarden €. Das Nettoergebnis mit 783 Millionen € wuchs überproportional um 30%. Das Cost-Income Ratio liegt bei 46%. Für das laufende Geschäftsjahr gibt das Bankinstitut sich sehr zuversichtlich.

Die Dividende für 2023 betrug 2,70 € – ein Jahr zuvor lag sie bei 1,90 €. Auch hier dürfte sie konstant bleiben. Aktuell entspricht das einer Rendite von 6,1%.

Kurspotenzial vorhanden

Bei allen Aktien dürfte auch im laufenden Geschäftsjahr weiteres Kurspotenzial vorhanden sein. Die mittleren Analysteneinschätzungen sind wie folgt: BAWAG mit 78 €, RBI mit 21 € und Erste Group mit 54 €. Steigende Kurse gehen dann allerding bei gleichbleibenden Dividenden zulasten der Rendite. Gerade für renditebewusste Anleger eignen sich die drei Werte, wobei die BAWAG mit aktuell 17,2% einen absoluten Spitzenwert aufweist. Hier erwarten die Analysten auch den höchsten Kursanstieg von rund 34%.

Bei der RBI ist die Kursentwicklung mit einer hohen Volatilität verbunden, das dürfte sich auch weiterhin fortsetzen. Hier kommt es sehr stark auf die weitere Entwicklung hinsichtlich des Vermögens in Russland. Gelingt es dem Bankinstitut nicht, das Russlandgeschäft zu übertragen, dürften weitere Abschreibungen erfolgen.

Mein Fazit: Wer Sicherheit und Rendite bevorzugt, ist bei BAWAG und Erste Group bestens aufgehoben. Je nach Ausgang des Ukraine-Konfliktes kann die RBI das höhere Kurspotenzial bieten.

ℹ️ BAWAG in Kürze

  • Die österreichische BAWAG-Group ist eine der größten Banken in Österreich mit insgesamt 2,1 Millionen Kunden. Als Universalbank betreibt sie alle Bankgeschäfte.
  • Der Hauptsitz befindet sich in Wien. Die Hauptgeschäftstätigkeit ist in der Dach-Region (Österreich, Schweiz und Deutschland); daneben ist sie in den Niederlanden sowie den USA mit Niederlassungen vertreten.
  • Die Hauptbörse ist Wien, sie ist auch in Deutschland handelbar. Die Marktbewertung beträgt knapp 4,6 Milliarden €.

ℹ️ Raifffeisenbank International in Kürze

  • Die Raiffeisenbank International, kurz RBI, ist ein Gemeinschaftsinstitut der österreichischen Raiffeisen-Landesbanken. Diese sind mit knapp 59% an dem Institut beteiligt.
  • RBI ist außerhalb Österreichs in Zentral-, Südost- und Osteuropa tätig. Die Geschäftstätigkeit erfolgt über Tochterbanken in den jeweiligen Ländern. Der Hauptsitz ist in Wien.
  • Die Hauptbörse ist Wien,sie ist auch in Deutschland handelbar. Die Marktbewertung beträgt 5,4 Milliarden €.Die Aktie ist im DAX gelistet, an der Börse ist die Commerzbank derzeit mit rund 16,2 Milliarden € bewertet.

ℹ️ Erste Group in Kürze

  • Die österreichische Erste Group Bank AG, kurz Erste Group, ist eine Universalbank mit dem Hauptsitz in Wien.
  • Neben dem Hauptgeschäft in Österreich ist sie auf weiteren sechs Märkten vertreten. Mit mehr als 16 Millionen Kunden und 2.000 Filialen gehört sie zu den größten Bankengruppen in Zentral- und Osteuropa. Weitere Niederlassungen befinden sich in London, New York und Hongkong.
  • Die Hauptbörse ist Wien, sie ist auch in Deutschland handelbar.Die Marktkapitalisierung beträgt 17,5 Milliarden €.

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