Bayer-Aktie: 2,4 Milliarden € erst die Vorspeise!
Hiermit rechneten Anleger schon geraume Zeit, endlich ist es soweit: Bayer (WKN: BAY001) verkauft das Geschäft für Schädlingsbekämpfung außerhalb der Landwirtschaft an einen Finanzinvestor und erlöst knapp 2,4 Milliarden €.
Dauerärger wegen Monsanto
Die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen gehört mit rund 100.000 Mitarbeitern und einem 2020 erwirtschafteten Umsatz über 40 Milliarden € zu den größten Chemie- und Pharmakonzernen weltweit. Mit der Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto 2016 hat Bayer seine Führungsstellung untermauert, sich jedoch auch erhebliche Rechtsrisiken ins Haus geholt.
Damit geht weiter, was Bayer nun seit Jahren tut: Nicht-strategische Assets werden veräußert oder teilverkauft, wie auch beispielsweise das Geschäft mit der Tiermedizin an die US-Firma Elanco.
Der große Kracher kommt noch
Doch mit dem Geschäft der Leverkusener mit nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten steht der ganz große Deal noch bevor. Das diesjährige Listing der entsprechenden Sparte von GlaxoSmithKline (die sich Unilever bereits einverleiben wollte) könnte ein spannendes Event der Neubewertung auch für Bayer werden.
Zwar macht die Sparte nur einen kleinen Teil vom Umsatz aus. Das entsprechende Geschäft wird aufgrund der hohen Margen und Langlebigkeit aber mit sehr hohen Multiples bewertet, die jene der Bayer-Aktie insgesamt um ein Vielfaches übersteigen.
Deal in den nächsten 18 Monaten
Ich erwarte, dass Bayer seine Sparte in den nächsten anderthalb Jahren ebenfalls auf irgendeine Art und Weise monetarisieren wird. Kann ein strategischer Käufer wie es Unilever wäre gefunden werden, wäre das optimal. Andernfalls wären ein Verkauf an Finanzinvestoren oder ein Spin-Off wie bei Covestro die sinnvollsten Alternativen. Letztere würde zu mehreren Teilverkäufen führen, die anderen Deals zu einem großen Einmalerlös.
Ukraine-Krieg nur kleiner Faktor
Meiner Meinung nach könnten Bayer und damit die Aktie sogar als Profiteur aus dem Ukraine-Krieg hervorgehen. Knappheiten bei Agrarprodukten werden die Nachfrage nach Produkten von Monsanto mit Sicherheit ankurbeln und das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten ist äußerst krisenresistent.
Gleichzeitig fährt das Unternehmen einen bedeutenden Teil seiner Erträge in Devisen und insbesondere im US$ ein. Angesichts der aktuellen Euro-Schwäche werden die Gewinne in Euro gemessen daher meiner Meinung nach sogar deutlich anziehen können und die Aktie treiben. Die ehemals energieintensiven Geschäfte sind derweil verkauft worden und die höheren Energiepreise werden meiner Vermutung nach diese Effekte nicht überkompensieren.
Turnaround bleibt realistisch
Bayer bleibt mein heißer Kandidat für einen Turnaround, der die Wartezeit mit einer Dividende versüßt. Insbesondere wenn das Monsanto-Debakel endlich zu den Akten gelegt wird. Schon Anfang der 2000er konnte der Konzern eine tiefere Krise mit Rechtsstreitigkeiten erfolgreich bewältigen und Aktionäre in der Folge mit einem Multibagger belohnen.
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