Bayer-Aktie -6%: Warum wieder Kopfschmerzen?

Anleger tief verunsichert

Nach einem kurzen Hoffnungsschimmer bricht bei der Bayer-Aktie (WKN: BAY001) über Anleger am Mittwoch wieder das Unheil herein. Aktuell stürzt das Papier um über -6% auf 27,26 € ab. Was ist jetzt schon wieder los? Und ist die Aktie auf dem Weg zu neuen Jahrestiefs?

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Und wieder Glyphosat

Wie gewonnen, so zerronnen: Die Kursgewinne der vergangenen zwei Monate sind bei der Bayer-Aktie mit dem heutigen Tag zunichte gemacht. Einmal mehr versaut das leidige Thema der Rechtsstreitigkeiten in den USA Investoren den Appetit.

Eine spezielle Nachricht dazu gibt es diesmal nicht, also auch kein neuerliches negatives Gerichtsurteil. Anscheinend ist es lediglich die altbekannte Unsicherheit um den seit Jahren anhaltenden Ärger des Konzerns mit der Justiz in den USA, welche Anleger in die Flucht schlägt. Dabei geht es wie immer um den Unkrautvernichter Glyphosat sowie um die gesundheitsschädliche Chemikalie PCB.

Bei den juristischen Scharmützeln um die Glyphosat-Klagen stellt sich dieser Tage die entscheidende Frage, ob einzelne Verfahren zu einem Sammelverfahren zusammengefasst werden könnten oder nicht. Bayer hat die Klagewelle bereits Milliarden Euro gekostet und es sind noch weitere Milliarden als Rückstellungen in der Bilanz gebildet worden.

Ob diese Geldmittel ausreichen, ist indes höchst fraglich., Der Konzern hofft diesbezüglich auf eine Grundsatzentscheidung des höchsten US-Gerichts, nachdem in der Vergangenheit US-Berufungsgerichte zu unterschiedlichen Einschätzungen gekommen waren.

Im Abwärtstrend

Charttechnisch sieht es stark danach aus, dass die Bayer-Aktie erneut ihr 52-Wochen-Tief bei 24,96 € testen könnte, jedenfalls ist sie anscheinend schnurstracks auf dem Weg dorthin. Eine wichtige Unterstützung bei 27,54 € droht heute zu reißen. Die 50-Tage-Linie bei 27,98 € und die 100-Tage-Linie bei 27,46 € könnten ebenfalls auf Schlusskursbasis unterschritten werden.

Hoffnungen auf eine Bodenbildung oder gar einen nachhaltigen Anstieg sollten sich Anleger bei diesem Chartbild eher nicht machen.

Was für ein Trauerspiel

Aus meiner Sicht ist das Trauerspiel um einen ehemaligen deutschen Vorzeigekonzern einfach unfassbar. Die Verunsicherung der Anleger ist hier so groß, dass man am besten nicht über den Kauf der Aktie nachdenkt, selbst wenn sie bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,4 alles andere als teuer erscheint. Denn nichts hasst die Börse mehr als Unsicherheit.

Nur wer hier Nerven aus Stahl besitzt und zudem extrem risikofreudig ist, könnte auf einen Turnaround spekulieren. Immerhin besteht zumindest theoretisch die Chance, dass es dem Konzern gelingt, die Rechtsstreitigkeiten in den USA zu beenden. Dann dürfte es ein wahres Kursfeuerwerk geben.

Renditehungrige Anleger könnten sich aus meiner Sicht besser im exklusiven No Brainer Club (NBC) umsehen, denn dort finden sie sorgfältig von Börsenprofis selektierte Aktien mit hervorragenden Chance-Risiko-Profilen speziell aus dem Biotech-Sektor.

ℹ️ Bayer in Kürze

  • Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne.
  • Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
  • Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50.
  • Bayer ist nach einem massiven Kursverfall nur noch ca. 27 Milliarden € wert.

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