Bayer-Aktie: Droht neues Monsanto-Unwetter?

18.12.23

Die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) dümpelt am Montag leicht ins Minus. Die jüngste Erholungsphase ist abgebremst, nachdem ein weiterer Analyst eine kritische Studie veröffentlicht hat. Der ein oder andere Marktexperte glaubt, dass noch in diesem Jahr neuer Monsanto-Ärger ins Haus steht. Könnte der DAX-Titel noch weiter abstürzen?

ℹ️ Bayer vorgestellt

Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in die drei Geschäftsbereiche Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung) untergliedert. Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50. Der Konzern kommt derzeit auf einen Börsenwert von rund 31,5 Milliarden €.

HSBC senkt den Daumen

Ein kritischer Analystenkommentar hat der Bayer-Aktie am Montagmorgen einen Dämpfer verpasst und die zarte Kurserholung der letzten Tage abgebremst.

Der DAX-Titel startete mit einem leichten Minus um 32 € in den Handel, nachdem die britische Bank HSBC das Papier von „Hold“ auf „Reduce“ abgestuft hat. Das Kursziel wurde dabei von 38 auf 25 € gesenkt. Rajesh Kumar, Autor der neuen Studie, begründete die Maßnahmen damit, dass er auch nach dem Kursrutsch weitere Risiken sieht.

Mit seinem Kursziel von 25 € ist HSBC-Experte Kumar mit Abstand der pessimistischste der 24 von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Fachleute, die die Aktie covern.

Wegweisende Glyphosat-Entscheidung noch in diesem Jahr?

Alle anderen Analysten sehen bislang zumindest ein bisschen Luft nach oben (34 €). Das mittlere Kursziel liegt sogar noch über 50 €.

Kumar ist allerdings nicht der einzige Marktbeobachter, der auf Bayer neues Ungemach zukommen sieht. Sebastian Bray von der Berenberg Privatbank verwies Ende November auf einen wegweisenden Fall im Glyphosat- und PCB-Rechtstreit in den USA. Demnach könnte die Dynamik bei den noch ausstehenden Schadensersatzklagen ins Negative kippen, sollten die Leverkusener den Fall Erickson im US-Bundesstaat Washington verlieren.

Noch in diesem Jahr könnte demnach eine Entscheidung anstehen, die weitere potenzielle Milliardenrisiken birgt.

Weitere Analysten dürften mit Abstufungen folgen

Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Wochen weitere Analysten die Bayer-Aktie herabstufen werden.

Die einflussreichsten Investmentbanken wie JPMorgan und UBS haben ihre Kursziele für den DAX-Titel bereits drastisch gekürzt. Weitere Experten dürften damit in Kürze folgen. Die Big Player haben ebenfalls bereits vor ausufernden Prozesskosten im Glyphosat-Dauerstreit gewarnt sowie vor dem riesigen Loch, das das Aus des Hoffnungsträger-Medikaments Asundexian in der Pharma-Pipeline des Konzerns gerissen hat.

Skeptische Studien-Updates der Marktexperten dürften dazu führen, dass die Kurserholung des Bayer-Titels vorerst bestenfalls schleppend vorrangehen wird.

Darin steckt ein riesiges Potenzial

Anleger, die die Bayer-Aktie als langfristiges Investment betrachten, sollten sich von den Analystenmeinungen und ihren 12-Monats-Kurszielen jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Mit der möglichen Konzernaufspaltung hat der Konzern einen riesigen Hebel in der Hand, um seinen Shareholder-Value zu vervielfachen. CEO Bill Anderson hat bereits gute Arbeit dabei geleistet, die trägen Führungsstrukturen zu verschlanken und die Gespräche zur geplanten Teilung des Konzerns voranzubringen. Der Druck seitens aktivistischer Investoren, den Konglomarats-Rabatt abzubauen, dürfte seit dem Kursrutsch noch zugenommen haben.

Ich bin der Überzeugung, dass eine große Transformation kommen muss und kommen wird – allerdings nicht von heute auf morgen.

Geduldige Anleger können den DAX-Titel derzeit zu historisch günstigen Preisen einsammeln und holen sich damit auch eine Dividende ins Depot, die 7,5% Rendite abwirft.

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