Bayer-Aktie: Erste zarte Erholungszeichen?
Nachdem es bereits in der vergangenen Handelswoche leicht bergauf ging mit der Bayer-Aktie (WKN: BAY001) startet der Pharma- und Chemiekonzern auch positiv in die neue Handelswoche. Mit einem Kursplus von über 1% ist Bayer am Montagmorgen sogar die Nummer 1 im DAX. Sind das erste zarte Anzeichen einer Kurserholung?
Ein Problem in der Pharma-Sparte
Bayer hat gegenwärtig einen Berg an Problemen und ein Teil dieses Berges ist der nach und nach wegfallende Patentschutz für die beiden Blockbuster-Medikamenten Eylea und Xarelto. Das bedeutet, in den kommenden Jahren werden Nachahmerpräparate auf den Markt kommen, die Bayer preislich unter Druck setzen können.
Die Leverkusener müssen kontern und das tun sie auf zwei Weisen: Zum einen durch die Fortentwicklung der eigenen Wirkstoff-Pipeline und zum anderen durch potenzielle Zukäufe.
Wird das ein neuer Blockbuster?
Einer der großen Hoffnungsträger in der Medikamenten-Pipeline ist das Mittel Kerendia. Für das Medikament zur Behandlung chronischer Nierenerkrankungen strebt der Pharmakonzern eine Erweiterung der Zulassung zur Behandlung von Herzinsuffizienz an.
In einer am Wochenende vorgestellten Studie konnte Bayer nachweisen, dass sich durch die Einnahme von Kerendia bei Patienten mit Herzinsuffizienz eine statistisch signifikante Verbesserung hinsichtlich der Todesfälle und der stationäre Krankenhausaufnahmen ergeben hat. Wann Bayer eine Erweiterung der Zulassung beantragen will, ließ der Konzern allerdings noch offen.
Kerendia ist einer der heißesten Kandidaten aus dem Hause Bayer, die voraussichtlichen Umsatzverluste mit anderen Blockbustern zumindest teilweise zu kompensieren. Das Nierenmedikament hat eine Zulassung in mehr als 90 Ländern und machte zwischen April und Juni bereits Umsätze in Höhe von 115 Millionen €.
Zukäufe müssen her
Neben der Weiterentwicklung der eigenen Pipeline muss sich Bayer aber auch nach externen Ergänzungen seines Pharma-Portfolios umsehen. Der Konzern plant offenbar auch Zukäufe, so zumindest die Aussage von Pharma-Spartenchef Jürgen Eckhardt.
Aber Bayer hat ein Problem: Der Konzern ist knapp bei Kasse und kann sich keine kostspieligen Akquisitionen erlauben. Deshalb bleibt den Leverkusenern wohl nichts anderes übrig, als sich für vergleichsweise wenig Geld an Biotech-Unternehmen in der Frühphase zu beteiligen.
Langweiliger geht's nicht
Es gibt nur wenige Aktien auf der Welt, die in charttechnischer Hinsicht noch langweiliger sind als die Bayer-Aktie. Seit über einem halben Jahr steckt der DAX-Titel in einem mehr als hartnäckigen Seitwärtstrend fest und pendelt zwischen 25 und 30 € auf und ab.
Man mag es als positives Zeichen sehen, dass selbst schlechte Nachrichten den Aktienkurs nicht mehr unter die 25 €-Marke drücken. Aber ein Kursaufschwung deutet sich auch bei positiven Nachrichten noch nicht an.
Massiv im Nachteil gegenüber Wettbewerbern
Die Umtriebigkeit von Bayer in der Pharma-Sparte ist für mich allemal noch kein Grund, in die Bayer-Aktie zu investieren. Noch sind die Pläne des DAX-Konzerns nicht viel mehr als heiße Luft.
Bayer hat einen massiven Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Pharmakonzernen, und zwar das Geld. Während Pharmariesen wie Eli Lilly, Novo Nordisk, Merck & Co. im Geld schwimmen und sich selbst teuerste Übernahmen leisten können, muss Bayer sehr selektiv vorgehen.
Das muss zwar nicht heißen, dass Bayer keinen Erfolg mehr in seiner Pharma-Sparte haben wird, aber es schmälert die Erfolgsaussichten doch gehörig. In Kombination mit den gewaltigen Kosten für die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten sehe ich deshalb noch kein Licht am Ende des Tunnels für die Bayer-Aktie.
Sorgfältig selektierte Aktien mit hervorragenden Chance-Risiko-Profilen speziell aus dem Biotech-Sektor finden renditehungrige Anleger im exklusiven No Brainer Club (NBC). Die Jahresperformance 2023 von NBC-Chefanalyst Jens Lion spricht für sich.
ℹ️ Bayer in Kürze
- Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne.
- Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
- Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50.
- Bayer ist nach einem massiven Kursverfall nur noch ca. 27 Milliarden € wert.
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