Bayer-Aktie: Hier bekommt man Kopfschmerzen

Ein Trauerspiel
21.06.24 um 9:14

Die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) zerrt weiter an den Nerven ihrer Anteilseigner. Salopp formuliert: Hier bekommt man Kopfschmerzen. Nach einer für einen so etablierten Giganten beispiellosen Talfahrt liegt das Papier zwar am Freitag leicht im Plus, doch die entscheidende, gefährliche Kursmarke von 25 € bleibt in Sichtweite. Gibt es denn gar nichts, was dem DAX-Titel auf die Sprünge helfen könnte?

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Ein Chart des Grauens

Man muss im Chart der Bayer-Aktie schon sehr weit zurückblicken, um ähnliche Kursregionen wie die derzeitige auszumachen. Vor 19 Jahren, im Juli 2005, notierte sie zuletzt auf diesem Niveau.

Der Chart des Grauens zeigt auf, wie sehr Aktionäre hier leiden müssen: Seit April 2023 geht es von seinerzeit 60 € kontinuierlich bergab. Wertverlust seitdem: mehr als -55%. Jede Schwäche des DAX bekommen Bayer-Aktionäre schmerzhaft zu spüren. So steht in den vergangenen fünf Handelstagen ein Minus von 5% zu Buche.

Bietet der Chart Anhaltspunkte dafür, dass man die Aktie jetzt kaufen kann? Leider nicht. Der Trend ist kurz-, mittel- und langfristig fallend. Vermeintliche vorherige Tiefpunkte wurden jedes Mal unterschritten. Immerhin befindet sich das Papier seit Monaten in einem Seitwärtstrend.

Aktuell sieht es so aus, dass die Unterstützung bei 25,62 € und erst recht das Mehrjahrestief bei 24,96 € unbedingt halten müssen, damit das Papier nicht in noch tiefere Regionen abrutscht.

Leicht aufatmen könnten Anleger erst, wenn die Widerstände bei 27,08 € und 29,38 € überwunden wären. Die 50-Tage-Linie liegt bei 27,65 €, die 100-Tage-Linie bei 27,71 €.

Pessimistische Analysten

Ein zweiter möglicher Kaufgrund wären überwiegend optimistisch eingestellte Analysten. Doch auch das ist bei der Bayer-Aktie leider nicht der Fall. Laut der Plattform Marketscreener empfehlen 16 Experten, die Aktie zu halten, einer rät zum Verkauf. Nur vier stufen auf „Kaufen“, einer auf „Aufstocken“.

Die jüngsten Studien aus diesem Woche stammen von Berenberg und Barclays. Berenberg belässt die Aktie auf „Hold“ mit Kursziel 30 €. Analyst Sebastian Bray sieht immerhin eine reduzierte Wahrscheinlichkeit für ein Worst-Case-Szenario. Barclays („Equal Weight“, Kursziel 28 €) glaubt, die Aktie könne sich in der Frühphase einer Trendwende an der Börse befinden.

Das durchschnittliche Kursziel aller Analysten ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Es liegt bei 36,18 €, was immerhin ein Kurspotenzial von +39% zum Schlusskurs am Donnerstag impliziert.

Fazit: Es gibt keinen Kaufgrund

Das Fazit fällt ernüchternd aus und mag Anteilseigner erschrecken, aber so ist es derzeit nun mal: Es gibt keinen Grund, die Bayer-Aktie zu kaufen. Nur eingefleischte Optimisten, die auf eine Wiederbelebung der Pharma-Sparte setzen, könnten einen Kaufgrund finden.

Aber auch der steht auf wackeligen Beinen. Denn sicher ist nur, dass der Patentschutz bei den beiden Blockbuster-Medikamenten Eylea und Xarelto ausläuft. Ob die beiden Hoffnungsträger, das Krebsmittel Nubeqa und das Nieren-Medikament Kerendia, das tatsächlich kompensieren können, bleibt hingegen offen.

Zum Schluss wäre da immer noch das Damoklesschwert namens Glyphosat. Negative Gerichtsurteile gab es in der Vergangenheit zuhauf, fast jedes Mal haben sie die Aktie in den Keller geschickt. Etliche Prozesse laufen noch.

Angesichts dessen muss man konstatieren, dass das Chance-Risiko-Verhältnis bei der Bayer-Aktie einfach zu schlecht ist.

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ℹ️ Bayer in Kürze

  • Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne.
  • Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
  • Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50.
  • Bayer ist nach einem massiven Kursverfall nur noch ca. 25,68 Milliarden € wert.

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