Bayer-Aktie: Kann der zweite Versuch gelingen?

Die Bayer-Aktie gewinnt immer weiter und kann dabei ein charttechnisches Kaufsignal generieren. Sollten Anleger jetzt bei dem beliebten Turnaround-Titel zuschlagen? Oder heißt es trotzdem Finger weg?

Bayer im Aufwind

Am Dienstag hat die Bayer-Aktie im allgemeinen Aufwind am deutschen Markt ordentlich zulegen können. Hintergrund dieser Entwicklung: Anleger hoffen auf neue Impulse in der deutschen Wirtschaft durch das massive Schuldenpaket der Groko. Zwar ist Bayer kein unmittelbarer Profiteur und leidet aufgrund der hohen Verschuldung eigentlich unter den steigenden Anleiherenditen, doch die Investoren scheint dies angesichts der Feierstimmung wenig zu kümmern.

Zudem gab es bereits am Montag positive Nachrichten für den DAX-Konzern, denn die FDA hat in den USA das Prüfverfahren für den Wirkstoff Finerenon gegen Herzinsuffizienz beschleunigt. Ein gutes Zeichen für eine potenzielle Zulassung.

200-Tage-Linie überstiegen

Wegen dieser Gemengelage konnte die Bayer-Aktie zuletzt im Chart die 200-Tage-Linie bei 24,40 € zurückerobern. Damit gibt es erneut ein Kaufsignal bei dem DAX-Konzern. Allerdings erwies sich der letzte Anstieg bereits als Fehlausbruch, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, sich die Genehmigung für eine potenziell massive Kapitalerhöhung holen zu wollen.

Jetzt bei Bayer einsteigen?

Besonders wegen des letzten Fakts bin ich aktuell recht skeptisch gegenüber der Aktie von Bayer. Zwar kann der Wert durch den Ausbruch über die 200-Tage-Linie und das positive Momentum kurzfristig Potenzial haben, allerdings sehe ich keine langfristige Aufwärtsbewegung. Insbesondere so lange Probleme wie die Verschuldung, die Glyphosat-Prozesse & Co. nicht gelöst worden sind, ist nicht von einer nachhaltigen Trendwende bei dem DAX-Konzern auszugehen.

Dementsprechend bieten sich aktuell wesentlich attraktivere Gelegenheiten für Investoren an den Märkten. (Apropos: Für Anleger auf der Suche nach Chancen im Biotech-Sektor bietet Biotech-Report Einblicke in zwei aufstrebende Firmen, die vom Trend zu Abnehmpräparaten massiv profitieren dürften.)