Bayer-Aktie: Langsam löst sich die Monsanto-Bremse

02.09.22

Nachdem sich die US-Regierung in die Glyphosat-Prozesse von Bayer (WKN: BAY001) eingemischt hat, muss sich der DAX-Konzern bei den ausstehenden Klagen von Fall zu Fall durchsetzen. Dabei geht die Erfolgsserie der Leverkusener weiter, wie heute bekannt wurde. Die Aktie reagiert positiv mit +1,32% auf 51,86 €. Eine Reihe von Faktoren dürfte den Monsanto-Ärger bald zur Nebensache machen und für reichlich Kurspotenzial sorgen.

Die Bayer AG mit Sitz in Leverkusen gehört mit rund 100.000 Mitarbeitern und einem Börsenwert von über 65 Milliarden € zu den größten Chemie- und Pharmakonzernen weltweit. Mit der Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto 2016 hat das Unternehmen seine Marktposition ausgebaut, sich jedoch auch Rechtsrisiken ins Haus geholt.

Fünften Glyphosat-Prozess in Folge gewonnen

Im Rahmen der laufenden Glyphosat-Schadensersatzklagen hat Bayer im US-Bundesstaat Missouri ein weiteres Gerichtsverfahren gewonnen – der nunmehr fünfte Prozesserfolg in Serie. In der Haftungsklage im Streit um den Unkrautvernichter Roundup hat die Jury einstimmig zugunsten des DAX-Konzerns entschieden.

Angesichts des positiven Urteils des US-Gerichts zeigt sich das Unternehmen in seiner Stellungnahme selbstbewusst:

Die Ergebnisse der Jury entsprechen auch den Untersuchungen der zuständigen Regulierungsbehörden sowie vierzig Jahren wissenschaftlicher Forschung, die immer wieder festgestellt haben, dass Roundup sicher verwendet werden kann und nicht krebserregend ist.

Beilegung der rechtlichen Großbaustelle noch weit entfernt

Für die Bayer-Aktie erzeugt die Fortsetzung der jüngsten Siegesserie bei den Roundup-Prozessen kurzfristig etwas Momentum: Der Titel klettert bis zum Mittag um +1,32% auf 51,86 €.

Eine nachhaltige Erholung des Kurses auf Niveaus vor den Rechtsstreitigkeiten von über 100 € verzögert sich jedoch. So hatte der Chemie- und Pharma-Riese im Juni eine Schlappe eingesteckt, mit der eine schnelle und umfängliche Beilegung des Monsanto-Ärgers zunächst wieder in weite Ferne gerückt war: Das höchste US-Gericht, der Supreme Court, hatte die Berufung eines Schuldspruchs aus dem Jahr 2019 zurückgewiesen.

Die Leverkusener hatten angestrebt, dass das oberste Gericht die Entscheidung auf Bundesstaatsebene überprüft und kippt, was Signalwirkung für Tausende von ähnlichen Fällen gehabt hätte. Im letzten Moment war jedoch die US-Regierung dazwischen gegrätscht: Das Weiße Haus hatte die Richter überraschend aufgefordert, die Petition des DAX-Konzerns abzulehnen, was sie schließlich getan haben.

Reichlich Aufwärtspotenzial für die Aktie

Angesichts der Widrigkeiten bei den Glyphosat-Prozessen und des schwierigen allgemeinen Börsenumfelds ist die Entwicklung der Bayer-Aktie seit Jahresbeginn gar nicht übel: In den vergangenen acht Monaten ging es für den Titel +10% aufwärts.

Der DAX-Konzern profitierte zuletzt geschäftlich von einem starken Agrarumfeld und hob seinen Ausblick für das Gesamtjahr an. Hinzu kamen verbesserte Perspektiven in der Pharmasparte: Marktzulassungen vielversprechender Arzneimittel-Kandidaten dürften für den Aktienkurs bald starke Aufwärts-Impulse liefern. Entsprechend attestieren Analysten im Konsens derzeit ein Kurspotenzial von über +55%.

Langfristig gesehen können Anleger aus unserer Sicht mit dem DAX-Titel daher wenig falsch machen. Hinzu kommt: Trotz Milliarden-Rückstellungen für den Roundup-Rechtsstreit zahlt das Unternehmen eine ordentliche Dividende, deren Rendite bei aktuellen Kursen knapp unter 5% liegt.

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