Bayer-Aktie: Langsam wird’s interessant
Die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) befindet sich seit Mai, wo sie bei über 57 € notierte, auf Talfahrt. Aktuell sind die Papiere 18% günstiger für unter 48 € zu haben. Selbst gute Nachrichten wie die heutige über den Wirkstoff Eliapixant, der in einer Phase-2b-Studie signifikant die Hustenhäufigkeit bei Patienten mit refraktärem chronischen Husten reduziert hat, verpuffen.
Bayer mit Sitz in Leverkusen ist ein Chemie- und Pharmagigant mit rund 117.000 Mitarbeitern (Stand Ende August). Das Geschäft ist unterteilt in die drei Divisionen Pharmaceuticals, Consumer Health und Crop Science.
Milliardenschwere Rechtsstreitigkeiten dauern an
Die Enttäuschung der Anleger über die gescheiterten Bemühungen, die milliardenschweren Rechtsstreitigkeiten um den Unkrautvernichter Roundup der US-Tochter Monsanto schnell beizulegen, ist immer noch groß. Bislang hat sich Bayer mit 125.000 Klägern, die das Produkt im Privatgebrauch verwendet hatten, auf neun Milliarden US$ Ausgleichszahlungen verständigt. Doch es gibt weiterhin Milliarden-Rückstellungen in der Bilanz, die sogar noch einmal erhöht worden sind.
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Die Unsicherheiten wiegen so schwer, dass selbst positive News wie die Ende August verkündete Zulassung des Medikaments Xarelto zur Behandlung von koronaren Herzkrankheiten in den USA den Kurs nicht anschieben konnten.
Starkes Wachstum im zweiten Quartal
Dabei hat der Konzern Anfang August ein starkes Wachstum im zweiten Quartal aufgezeigt und die Prognose für das restliche Geschäftsjahr angehoben. So sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann:
Alle Divisionen erzielten bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum. Wir erwarten für all unsere Geschäfte eine anhaltend positive Umsatzdynamik.
Für das gesamte Geschäftsjahr wird ein Umsatz von rund 43 Milliarden € erwartet (zuvor 41 Milliarden), was einem Anstieg von 6% (zuvor 3%) entspräche. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA soll 10,6 bis 10,9 Milliarden € betragen (vorher 10,5 bis 10,8 Milliarden) oder 6,00 bis 6,20 € pro Aktie.
Analysten raten überwiegend zum Kauf
Kein Wunder also, dass Analysten die Aktie positiv bewerten. Obwohl sie sich von den jüngsten Quartalszahlen wegen der verringerten Profitabilität enttäuscht gezeigt hatten, raten die Experten derzeit überwiegend zum Kauf, einige empfehlen zu halten, keiner legt nahe zu verkaufen.
Konservativ und eher langweilig – so könnte man die Bayer-Aktie bezeichnen. Doch meiner Meinung nach gehört sie im Grunde in jedes gut sortierte und langfristig ausgelegte Depot. So beträgt die aktuelle Dividendenrendite rund 4,2% und wird sich wohl im Laufe der kommenden Jahre ebenfalls im Durchschnitt um die 4-5% bewegen.
Früher oder später löst der Konzern die Probleme
Natürlich lasten die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten immer noch schwer auf der Aktie, und nichts ist schlimmer als Unsicherheit. Ich gehe jedoch davon aus, dass der Konzern diese Probleme früher oder später lösen kann. Und die Geschäfte laufen gut mit dem zuletzt vermeldeten zweistelligen Umsatzwachstum.
Für mich ist das Papier bei Kursen von 45-47 € interessant für eine erste Tranche. Sollte es weiter abwärts gehen, wird aufgestockt.
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