Bayer-Aktie: Mehr als nur ein Strohfeuer?
Es ist kaum zu glauben: Mit einem Kursgewinn von +8% zählte die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) in den letzten fünf Handelstagen zu den Top3-Werten im DAX. Das haben Anleger lange nicht mehr erlebt. Kriegt der Pharma- und Chemiegigant langsam die Kurve an der Börse oder ist das nur ein Strohfeuer?
ℹ️ Bayer vorgestellt
- Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne.
- Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
- Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50.
- Bayer ist nach einem massiven Kursverfall nur noch 28 Milliarden € wert.
Die Causa Glyphosat
Um das Fazit vorwegzunehmen: Derzeit spricht recht wenig für eine nachhaltige größere Kurserholung der Bayer-Aktie. Die Probleme, die den Wert des DAX-Konzerns innerhalb von zwölf Monaten halbiert haben, sind immer noch die gleichen.
An erster Stelle steht nach wie vor die Causa Glyphosat. Welche Kosten in den kommenden Jahren noch auf Bayer zukommen werden, steht in den Sternen. Grund für diese massive Unsicherheit ist das US-amerikanische Rechtssystem, in dem die meisten Entscheidungen auf einer Einzelfallbetrachtung basieren. Das bedeutet, dass Bayer trotz vieler gewonnener Schadenersatzprozesse keine Sicherheit hat, einen Großteil der ausstehenden Klagen für sich zu entscheiden.
Zudem sind amerikanische Gerichte dafür bekannt, Klägern sehr hohe Schadenersatzsummen zuzusprechen. Diese werden zwar meist von Berufungsgerichten im Anschluss reduziert, aber für Bayer bringt das die Problematik mit sich, dass die Höhe der Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten nur schwer bezifferbar ist.
Wo bleiben die neuen Blockbuster?
Auch in Sachen neue Blockbuster-Medikamente sieht es derzeit nicht gut aus für die Leverkusener. Der Blutverdünner Xarelto, das erlösstärkste Produkt der Bayer-Pharmasparte, verliert nach und nach seinen Patentschutz, aber ein Nachfolger ist nicht in Sicht. Der Kandidat Asundexian ist in Studien krachend gescheitert. Auch der Patentschutz für das Augenheilmittel Eylea, das zweitstärkst Produkt der Pharmasparte, läuft peu à peu aus.
Neuer Hoffnungsträger des Konzerns ist das Prostatakrebsmedikament Nubeqa. Noch in diesem Jahr soll es einen Umsatz von über 1 Milliarde US$ erzielen.
Hoffnung auf Zinssenkungen
Positiv dürften sich die von der EZB in Aussicht gestellten Zinssenkungen auf Bayer auswirken. Zum Jahresende 2023 hatten die Leverkusener einen Schuldenberg von 34,5 Milliarden € in den Büchern stehen.
Die Zinsaufwendungen beliefen sich im vergangenen Jahr auf sage und schreibe 1,3 Milliarden €. Niedrigere Zinssätze werden die Zinslast von Bayer somit signifikant reduzieren.
Es wird charttechnisch spannend
Die Bayer-Aktie nähert sich einer charttechnisch spannenden Marke. Sollte es ihr gelingen, den Widerstand bei ca. 29,30 € zu überwinden, könnte die Aktie auf rund 32 € hochlaufen.
Es ist noch zu früh
Ich glaube, dass es noch zu früh ist, um von einer nachhaltigen Trendwende der Bayer-Aktie zu sprechen. Die alten Probleme sind noch lange nicht gelöst.
So lange es in Sachen Glyphosat und Pharma-Pipeline sowie bei der Neuaufstellung des Konzerns keine großen Neuigkeiten gibt, dürfte es bei einem Strohfeuer an der Börse bleiben.
Anleger mit einem sehr langen Investmenthorizont können meiner Meinung nach darüber nachdenken, in die Bayer-Aktie einzusteigen. Ich glaube, dass sehr viel Geduld vonnöten ist, um mit dem DAX-Wert Geld zu verdienen.
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