Bayer-Aktie: Stoppt das den Abwärtstrend?
Die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) befindet sich seit gut drei Monaten in einem massiven Abwärtstrend. Seit Mitte April hat das Papier des Chemie- und Pharmakonzerns rund 20% an Wert verloren. Kann diese Nachrichten für einen Kursaufschwung sorgen?
Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in die drei Geschäftsbereiche Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung) untergliedert. Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50. Der Konzern kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 48 Milliarden €.
Eine gute Nachricht für Glyphosat
Es gibt gute Nachrichten für Bayer von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. Die Efsa sieht keine inakzeptablen Gefahren hinsichtlich einer Zulassungsverlängerung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat. Laut Einschätzung der Behörde seien die Risiken des Mittels nicht so groß, dass eine weitere Zulassung untersagt werden müsse. Es bleiben aber offene Fragen.
Bayer, das durch die Übernahme des US-Konzerns Monsanto zum Glyphosat-Hersteller wurde, begrüßte die Ergebnisse der Efsa. In einem Statement verlautbarte der Konzern, dass diese abschließende wissenschaftliche Schlussfolgerung den Grundstein für die erfolgreiche Wiederzulassung von Glyphosat in der EU lege.
Der Unkrautvernichter ist in der Europäischen Union noch bis zum 15. Dezember zugelassen. Die EU-Kommission ist nun aufgefordert, auf Basis der Efsa-Ergebnisse einen Vorschlag zur weiteren Genehmigung zu entwickeln. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit haben die Landwirtschaftsminister der EU-Mitgliedsstaaten.
Trotz der Studie der Efsa ist Glyphosat nach wie vor hoch umstritten. Die Internationale Agentur für Krebsforschung war zur Einschätzung gelangt, dass der Unkrautvernichter wahrscheinlich krebserregend sei. Deutschland hat sich zu einem Verbot von Glyphosat bekannt. Laut Koalitionsvertrag der Ampelparteien soll das Mittel bis Ende 2023 vom Markt genommen werden.
Gefährlich nahe an kritischen Marken
Die Bayer-Aktie nähert sich gefährlich einer sehr kritischen Unterstützungslinie bei etwa 47 €, die das Zwölfmonatstief der Aktie definiert. Sollte diese Unterstützung durchbrochen werden, droht ein Rückfall der Bayer-Aktie auf das Dreijahrestief bei ca. 42 €.
Die Probleme sind nicht ausgestanden
Auch wenn sich die EU für eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat entscheiden sollte, bleibt der Unkrautvernichter ein großes Problem für Bayer. In den USA sind immer noch Tausende Klagen gegen den Konzern anhängig.
Aufgrund des massiv angeschlagenen Chartbildes würde ich derzeit keinen Einstieg in die Bayer-Aktie empfehlen. Die Gefahr, dass kritische Unterstützungen durchbrochen werden, ist momentan zu groß.
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